Possessor(s)

PC, Shadow PC

Am 11. November 2025 erschien dar Action-Side-Scroller des Entwicklers Heart Machine und Publishers Devolver Digital, bei dem du einen Pakt mit dem Dämon eingehst. In meiner Review erzähle ich dir mehr.

Story und Handlung:

Eine interdimensionale Katastrophe hat die Metropole Sanzu verwüstet und sie von übernatürlichen Kräften heimgesucht. Inmitten des Chaos verliert ein Mädchen namens Luca ihre Beine und stirbt beinahe, doch sie überlebt, indem sie einen Pakt schließt und sich von Rhem, einem Dämon aus einer anderen Dimension, besetzen lässt. Zusammen in einem Körper begeben sich die beiden auf eine gefährliche Reise mit unterschiedlichen Zielen, denn sie will einen Freund rächen und ihre Familie finden, während er nach Hause zurückkehren möchte. Die Beziehung zwischen Luca und Rhem ist der emotionale und narrative Kern von Possessor(s), eine erzwungene Koexistenz zwischen Wirt und Wesen, die zwischen Misstrauen und Abhängigkeit schwankt. Luca ist unreif und explosiv, während Rhem zurückhaltend und rational ist, und dieser Konflikt der Persönlichkeiten schafft zahlreiche interessante Situationen. Es kommt ständig zu Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten, doch nach und nach versteht sich das Duo immer besser, was sie als Individuen wachsen lässt. Die Kulisse ist eigenartig, denn nach der Katastrophe haben Dämonen Gegenstände und Lebewesen besessen, um zu überleben. Auf dem Weg begegnet man daher allerlei seltsamen Kreaturen, wie Computern, die mit Mäusen und Verkehrskegeln angreifen, und Körpern aus Schatten. Die Handlung dreht sich um die Ereignisse, die zur Zerstörung der Stadt geführt haben, und obwohl sie einfach ist, wirft sie faszinierende Fragen auf, beispielsweise, ob vielleicht die Menschen die bösen Wesen waren und nicht die Dämonen.

Es gibt zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten

In der Praxis ist Possessor(s) ein Action- und Plattform-Abenteuer mit Metroidvania-Elementen. Unter der Kontrolle von Luca wechselt man zwischen Kampf-, Plattform- und Erkundungsmomenten, wobei viele Orte erst nach dem Erwerb bestimmter Fähigkeiten und Zugangskarten zugänglich sind. Das Mädchen ist agil und erlernt verschiedene Techniken, wie beispielsweise eine Peitsche, um sich an bestimmten Stellen festzuhalten, und einen Tritt nach unten, mit dem sie brüchigen Boden aufbrechen kann. Kämpfe finden häufig statt und sind einer der Highlights des Spiels. Das Kampfsystem ist schnell und erinnert an Plattform-Kampfspiele: Je nach Richtung des Bewegungshebels können verschiedene Angriffe ausgeführt werden, und man kann Gegner aufeinander oder auf Hindernisse werfen. Die Monster sind aggressiv, und es wird viel Wert auf Ausweichen und Parieren gelegt, was dazu zwingt, aufmerksam zu sein, um die Gegner zu unterbrechen. Es gibt zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten mit einer Vielzahl von Waffen und ungewöhnlichen Ausrüstungsgegenständen wie einem Baseballschläger, einer Maus, Küchenmessern und Sonnenbrillen, mit denen man mächtige Gegenangriffe ausführen kann. Diese Waffen ermöglichen in Verbindung mit Gegenständen mit passiven Effekten verschiedene Angriffsstrategien. Auch Erkundungsfähigkeiten kommen in den Kämpfen zum Einsatz, beispielsweise die Verwendung der Peitsche, um entfernte Gegner anzuziehen. Mir hat das rasante Tempo der Kämpfe mit ihren abwechslungsreichen Combos und der flinken, jonglierreichen Action gefallen, es ist sehr befriedigend, schnell zu springen und auszuweichen, während man Gegner aufeinander schleudert. Besonders die Bosse stechen mit aufwendigen Kämpfen und mehreren Phasen hervor, die mehr Engagement und Beobachtungsgabe als üblich erfordern. Der Schwierigkeitsgrad ist moderat und manchmal anspruchsvoll, vor allem in den Abschnitten, in denen verschiedene Monster gleichzeitig angreifen, aber der Reiz liegt gerade darin, diese komplizierteren Begegnungen zu meistern.

Die Herausforderungen sind größtenteils simpel

Als Metroidvania setzt Possessor(s) auf das Wesentliche mit einfachen und konservativen Ideen. Außerhalb des Kampfes erkundet Luca die Stadt in verschiedenen Plattform-Herausforderungen, bei denen hauptsächlich die Peitsche als Hauptelement zum Einsatz kommt. Die Karte ist aufwendig gestaltet und lädt mit versteckten Gegenständen, Nebenmissionen und optionalen Kämpfen zum Erkunden ein. Wie üblich sind viele Bereiche nur mit bestimmten Fähigkeiten zugänglich. Obwohl die Metropole eine komplexe Struktur hat, verläuft das Abenteuer recht linear, wobei das nächste Ziel oft deutlich auf der Karte angegeben ist. Bestimmte Regionen sind sogar in sich geschlossen und geradlinig und erinnern an kleine Dungeons. Es gibt zwar einige wenige alternative Routen, aber im Allgemeinen schreitet man sequenziell voran. Weit voneinander entfernte Schnellreisepunkte stören ein wenig den Rhythmus beim Besuch bereits abgeschlossener Bereiche. Meiner Meinung nach ist die Linearität in einem Metroidvania kein Nachteil, solange die Umsetzung gut ist. Und genau in diesem Punkt versagt Possessor(s). Die Herausforderungen sind größtenteils simpel und bestehen aus Korridoren mit Gegnern und gelegentlichen Plattformen, die wenig interessant verteilt sind. Hin und wieder taucht ein Hindernis auf, das ein wenig Erkundung erfordert, aber das ist nur eine kleine Ablenkung. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gebiete mechanisch ähnlich sind und eine ähnliche grundlegende Kartenstruktur aufweisen. Gelegentlich gibt es einen herausragenden Abschnitt, beispielsweise wenn man Bäume als Sprungbrett nutzt, um einen Berg zu erklimmen, oder schwimmend überflutete Gebiete durchquert, doch aufgrund der geringen Häufigkeit und Vielfalt hinterlassen diese Momente keinen bleibenden Eindruck. Es fehlt auch eine kreativere Nutzung der wenigen Fortbewegungsfähigkeiten: Sie werden auf offensichtliche Weise und an sehr wenigen Orten eingesetzt. Optisch besticht das Spiel durch die Kombination aus entsättigten 3D-Szenarien und 2D-Objekten in leuchtenden Farben, was diesem postapokalyptischen Universum einen einzigartigen Charakter verleiht. Die Vielfalt der Szenarien ist etwas langweilig, da die Hälfte davon aus braunen oder grauen Trümmern besteht, und die Animation überspringt absichtlich einige Bilder, um eine größere Wirkung zu erzielen, was manchmal ein Gefühl der Unvollständigkeit hervorruft. Trotzdem ist es ein fesselndes und gut konstruiertes Universum, vor allem durch die schönen Illustrationen und Texte, die helfen, den Kontext dieser Welt zu verstehen.

Trailer:

 


Fazit

Possessor(s) ist eine visuell beeindruckende Reise, die von agilen Kämpfen getragen wird, aber es fehlt ihr die Kühnheit, die sie wirklich unvergesslich machen könnte. Die Beziehung zwischen Luca und Rhem verleiht der Handlung emotionale Tiefe, und das Kampfsystem bietet spannende Momente, aber die Metroidvania-Struktur ist zu einfach. Letztendlich schafft es das Spiel, das Interesse des Spielers zu wecken und aufrechtzuerhalten, begnügt sich jedoch damit, sichere Wege zu gehen – und liefert so ein kompetentes Erlebnis, das jedoch weit hinter dem Potenzial zurückbleibt, das seine Prämisse versprochen hat.


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