Silence Channel 2

PC, Shadow PC

Am 07. Dezember 2023 erschien das Horrospiel des Entwicklers und Publishers Lexip Games, das sich einiges neues zum Vorgänger einfallen lassen hat. In meiner Review erzähle ich dir mehr. 

Unterschiede zum Vorgänger:

Der erste Silence Channel präsentierte sich als Horror-Krimi in einem Herrenhaus und versetzte dich in die Rolle des Reporters John Martin, wobei der Schwerpunkt auf Erkundung, Lesen von Dokumenten und linearen Rätseln mit Ereignissen in größeren Umgebungen lag. Silence Channel 2 verlagerte die Handlung in enge und klaustrophobische Wohnräume, führte im ersten Abschnitt eine Protagonistin ein und wechselte die Perspektive zu einem Polizisten, wodurch eine doppelte, mehrdeutige Sichtweise entstand. Was das Gameplay betrifft, so gab es im ersten Teil keinen Kampf, sondern es standen Rätsel und geführte Fortschritte im Vordergrund, während im zweiten Teil Stealth, kurze Verfolgungsjagden und leicht zufällige Objekte/Ereignisse mit häufigeren Checkpoints im Vordergrund standen, um das Tempo flüssig zu halten. Das Ergebnis ist ein eher intimer und beunruhigender Ton für Silence Channel 2, der auf minimaler Beleuchtung und direktionalem Sounddesign basiert, im Vergleich zur eher „ermittlungsartigen” Atmosphäre und dem Herrenhaus-Maßstab des ursprünglichen Teils. 

Story und Handlung:

Die Geschichte beginnt mitten in der Nacht: Die Protagonistin wacht auf, nachdem sie ein Geräusch gehört hat, das nicht da sein sollte. Hinter einer angelehnten Tür scheint jemand – oder etwas – zu sein. Von hier aus beginnt eine Erkundung, die das Haus von einem vertrauten Ort in ein mentales Labyrinth verwandelt, bestehend aus zerbrechenden Erinnerungen, Gegenständen, die neue Bedeutungen annehmen, und Präsenzen, die sich dem Blick entziehen. An einem bestimmten Punkt beschließt die Protagonistin, die Polizei zu kontaktieren, und die Perspektive wechselt zu dem vor Ort entsandten Beamten. Dieser Perspektivwechsel verbindet die beiden Hälften der Erzählung: Was zuvor intim und mehrdeutig war, wird nun zu einer externen Untersuchung. Nichts wird vollständig erklärt – und das ist beabsichtigt. Der Epilog hat einen „Fall abgeschlossen”-Ton, der es dem Spieler überlässt, das Gesehene zu interpretieren.

Das Ziel ist es, die Spannung aufrechtzuerhalten

Bei den Erkundung und Umgebungsrätsel zählt das Sammeln von Schlüsseln, Codes und narrativen Objekten, das Lesen von Notizen, um die Geschichte zu rekonstruieren so wie Bereiche, die durch kleine Fortschrittsauslöser freigeschaltet werden, wobei das Zurückverfolgen leicht ist und es gibt häufige Checkpoints. Bei Stealth und Fluch muss man in einigen Sequenzen sich lautlos bewegen oder verstecken, die Verfolgungsjagden sind kurz und nicht übermäßig schwierig. Das Ziel ist es, die Spannung aufrechtzuerhalten, nicht den Spieler zu bestrafen. Bei Dynamische Ereignisse können einige Schreckmomente und Objekte zwischen den Spielsitzungen ihre Position ändern, dies macht das Erlebnis etwas unvorhersehbar, ohne es in ein Roguelike zu verwandeln. Der Horror entsteht durch das, was da sein könnte, nicht durch das, was man klar sieht. Das Spiel setzt nicht auf technische Übertreibungen, sondern auf das Spiel mit Rhythmus, Pausen und Spannung. Es ist auch ein großartiges Spiel zum Zuschauen: perfekt für Live-Streams, Longplays und YouTube-Inhalte, gerade weil es langsame Momente mit plötzlichen Schrecksekunden abwechselt. 

Trailer:

 


Fazit

Silence Channel 2 ist ein Horrorfilmspiel, das funktioniert, wenn man es mit Ruhe, guten Kopfhörern und ausgeschaltetem Licht spielt. Es versucht nicht zu schockieren, sondern sich einzuschleichen – indem es mit dem Vertrauten spielt und es Schritt für Schritt verzerrt. Es ist kurz, direkt und eher auf Wahrnehmung als auf Action ausgerichtet.


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