Death Relives

PC, Shadow PC

Am 25. Juli 2025 erschien das Survival-Horrorspiel des Entwicklers und Publishers Nyctophile Studios, bei dem du in einem Kreislauf aus Verstecken, Lösen, Fliehen und Wiederholen gefangen bist. In meiner Review erzähle ich dir mehr zum Spiel.  

Story und Handlung:

Die Geschichte folgt Adrián, einem jungen Mann, dessen Leben während einer nächtlichen Autofahrt mit seiner Mutter auf den Kopf gestellt wird. Nachdem sie eine Leiche auf der Straße gesehen haben, steigt seine Mutter aus, um nachzusehen, wird jedoch von einer furchterregenden, in Schatten gehüllten Gestalt entführt. Adrián bleibt allein zurück und folgt den Blutspuren durch den Wald bis zu einem unheimlichen Palast, wo ihn uralte Mächte und vergessene Götter erwarten. Im Zentrum des Rätsels steht der Gott Xipe Totec, der von den Zivilisationen Mittelamerikas verehrt und später von den Azteken übernommen wurde. Während er die düsteren Gänge des Palastes erkundet, entdeckt Adrián mysteriöse Rituale, Mythen und eine schreckliche Verehrung dieses Gottes, der mit Leben, Tod und Erneuerung in Verbindung gebracht wird. Die Geschichte beginnt spannend, verliert jedoch in der Mitte an Tempo, bevor sie zu einem spannenden Ende kommt. Obwohl der mythologische Hintergrund Tiefe verleiht, scheint die Verbindung zwischen Erzählung und Spiel schwach zu sein, da die aztekischen Themen eher als Dekoration erscheinen als als Teil des Gesamtdesigns.

Ebbe und Flut

Death Relives basiert auf Schleichen, Rätsellösen und einigen leichten Kämpfen. Man muss viel Zeit damit verbringen, Feinden – vor allem Xipe Totec – auszuweichen, während man sich durch labyrinthartige Räume voller Rätsel und Fallen bewegt. Das zentrale Element des Spiels ist God Seed, ein pflanzenähnliches Gerät, das am Handgelenk des Charakters befestigt wird und gleichzeitig als Radar und Lebenserhaltungssystem dient. Dieses Gerät steht in direkter Verbindung mit Xipe Totec und führt ein strategisches Element ein, das als Ebbe und Flut bekannt ist. Du kannst eine gewehrähnliche Waffe benutzen und dann das Wetter durch ein Opferritual mit einer Obsidianklinge beobachten, aber das erhöht das Risiko, dass der Gott später zurückkommt. Diese Spannung wird durch die Knappheit der Ressourcen und die ständige Gefahr des Todes noch verstärkt. Das Verstecken in Schränken oder das Schweigen während interaktiver Atemereignisse wird zu einer wichtigen Überlebensstrategie. Das Design der Gegner beeinträchtigt jedoch das Tempo des Spiels, da Xipe Totec nach seiner Verbannung übertrieben schnell zurückkehrt, während ihn Geister durch Illusionen oder akustische Fallen herbeirufen. Das Versteckspiel-System ist ungenau, was zu Frustration aufgrund wiederholter Versuche führt, anstatt dich in clevere Strategien einzubeziehen. Die Kämpfe sind begrenzt, aber essenziell. Die Waffe Xizoltic wird hauptsächlich dazu verwendet, Xipe Totec zu schwächen, während God Seed Opferblut benötigt, um wirksam zu bleiben. Das Opfern von Geistern ist jedoch riskant – es gibt nur eine Spritze, und das Töten von mehr als einem Geist verschwendet wertvolles Blut. Gegner wie The Seer tauchen in den späteren Levels auf, um für Abwechslung zu sorgen, erhöhen aber weder den Schwierigkeitsgrad noch die Angst merklich. Möglicherweise fühlt man sich als Spieler eher genervt als verängstigt, da es beim Lösen der Rätsel immer wieder zu Unterbrechungen kommt. Die Rätsel sind anfangs spannend und mit der Erzählung verwoben, angefangen beim Platzieren von Gegenständen bis hin zu symbolischen Rätseln, die von den Azteken inspiriert sind. In den letzten Kapiteln nimmt ihr Tempo jedoch auf ermüdende Weise zu, wodurch sie sich wiederholen und anstrengend werden. In Kombination mit den ständigen Angriffen der Feinde wird das Lösen der Rätsel zu einem ermüdenden Kreislauf aus Verstecken, Lösen, Fliehen und Wiederholen.

Technische Mängel und Begleit-App 

Death Relives leidet unter mehreren technischen Problemen. Lange Ladezeiten, Bildschirmrisse und instabile Bildraten beeinträchtigen das Spielerlebnis. Die KI der Gegner ist inkonsistent, da Geister den Spieler hinter Wänden entdecken können und Priester sich unvorhersehbar verhalten. Die Zwischensequenzen leiden unter Tonverzögerungen, einige Sätze werden wiederholt oder gar nicht abgespielt. Die Benutzeroberfläche ist unübersichtlich, mit widersprüchlichen Meldungen und Verzögerungen bei der Reaktion. Das Speichern des Spielfortschritts ist eine Herausforderung, insbesondere in kritischen Momenten, in denen der Spieler von Xipe Totec verfolgt wird. Eine der auffälligsten Neuerungen im Spiel ist die begleitende App für Mobiltelefone, auf die über einen QR-Code zugegriffen werden kann. Diese App verwandelt das Mobiltelefon in Adriáns Telefon und enthält Nachrichten, Fotos und Live-Kommunikation mit seinem Vater Jeffry. Obwohl die Idee vielversprechend ist, ist die Umsetzung enttäuschend. Die KI-gestützten Unterhaltungen sind wenig tiefgründig und verlieren schnell an Reiz. Die statischen Aufzeichnungen und sammelbaren Fotos bieten einen reichhaltigen Hintergrund, aber die dynamischen Elemente wirken oberflächlich. Die App enthält auch Parodien, die die Horroratmosphäre stören. Schlimmer noch, der Großteil der visuellen Inhalte der App scheint durch künstliche Intelligenz generiert zu sein, was zu seltsamen, zerbrochenen Bildern führt, die im Widerspruch zur kulturellen Authentizität des Spiels stehen.

Grafik und Sound:

Death Relives bietet Momente von erschreckender Schönheit und unverhohlenem Horror. Die Umgebungen – insbesondere der Palast – vermitteln eine geheimnisvolle Atmosphäre und verfügen über eine raffinierte Beleuchtung, sofern sie nicht durch visuelle Fehler beeinträchtigt werden. Blutverschmierte Altäre, zerfetzte Skelette und verstörende Operationssäle schaffen eine schaurige Optik, die zum mythischen Charakter des Spiels passt. Das Design der übernatürlichen Elemente, insbesondere von Xipe Totec, ist auf intelligente Weise verstörend. Die Modelle der menschlichen Charaktere sind jedoch nicht ausgereift, ihre Bewegungen und Mimik wirken unnatürlich. Probleme bei der Darstellung, unbegründete Lichtreflexe und Texturfehler beeinträchtigen das Spielerlebnis. Wenn die Grafik wie vorgesehen funktioniert, verstärkt sie die Spannung, aber die wiederholten Fehler reißen einen aus dem Spielerlebnis heraus.  Trotz der technischen Probleme glänzt Death Relives mit seinem Sounddesign. Jedes Knarren, jedes Flüstern und jeder Atemzug trägt zur beklemmenden Atmosphäre bei. Die Verfolgungsjagd-Musik ist äußerst effektiv und nutzt verzerrte Bassklänge und abgehackte Atemgeräusche, um Spannung aufzubauen. Umgebungseffekte – wie zerbrechendes Glas unter den Füßen oder entfernte Gesänge – liefern akustische Hinweise, die das Gefühl der Gefahr verstärken. Das Brüllen von Xipe Totec und seine Worte in Nahuatl sorgen für Realismus und Ehrfurcht, zumal die Entwickler versichert haben, dass sie Muttersprachler zu Rate gezogen haben, um die sprachliche Genauigkeit zu gewährleisten. Die Sprachausgabe der anderen Charaktere ist hingegen durchwachsen. Adriáns Darstellung lässt oft Emotionen vermissen, was wichtige narrative Momente schwächt.

Trailer:

 


Fazit

Death Relives ist ein mutiger Versuch, aztekische Mythologie mit modernen Horror-Mechaniken zu verbinden. Die Kulisse ist ansprechend, die Mythologie reichhaltig und das Sounddesign sorgt für echte Schreckmomente. Allerdings leidet das Spiel unter einem unausgewogenen Tempo, einer begrenzten Vielfalt an Gegnern, repetitiven Rätseln und einer unausgereiften technischen Umsetzung. Seine innovativen Features – wie die Begleit-App – sind unausgereift, und die Integration von KI steht im Widerspruch zur gewünschten emotionalen Tiefe.


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