The Chant

PlayStation 5, PC

Entwickler Studio Brass Token und Publisher Prime Matter haben sich Inspiration von diversen Oldschool Spielen geholt um ihr eigenes Survival-Horrorspiel zu entwerfen, ob ihnen das gelungen ist, erfahrt ihr in meiner Review zur PlayStation 5 und PC-Version

Die Tragödie beginnt

In The Chant spielt ihr als die Protagonistin Jess, die von einer Tragödie aus ihrer Jugend mit Alpträumen heimgesucht wird. Ihre ehemalige beste Freundin Kim, lädt sie in eine Kommune auf der Insel Glory Island ein, um sich zu entspannen und sich wieder zu finden.  Dort angekommen, nehmen wir an einem Ritual teil, bei dem allerdings Kim ausrastet und abhaut. Woraufhin einige Teile der Insel in unheimlichen Nebel gehüllt werden, in dem seltsame Geschöpfe existieren und unheimliche Stimmen, die Ängste und Selbstvorwürfe von Jess hinausposaunen. Um das Ritual rückgängig zu machen, begehen wir uns auf die Suche nach den Mitgliedern und finden dabei Spuren eines Kults, der früher an diesem Ort wirkte sowie weitere Hinweise auf Ereignisse, die sich auf dem Eiland in der Vergangenheit abgespielt haben.

Auf den Spuren von bekannten Spielen

Ähnlich wie in Resident Evil oder Silent Hill, müssen wir während des erkunden die Augen für Heilkräuter, Items, Hinweise und Rätsel offen halten. sowie Ornamente sammeln um gewisse Türen öffnen zu können. Als Waffen gibt es keine Pistolen oder andere Schusswaffen, sondern selbstgebaute Waffen wie bspw. den Hexenstab oder die Dornenrute. Materialien wie dornige Sträucher und Salbei sammelt ihr auf der ganzen Insel während des Erkundens ein, hier könnt ihr auch wertvolle Tafeln mit Aufzeichnungen zu den Nebelkreaturen finden, die einen Bestiariums-Eintrag freischalten, der euch nützliche Tipps gibt, welche Waffe für welche Kreatur am effektivsten ist und wie ihr euch am besten verteidigt. Typisch für Rituale und dessen Verteidigung, spielt auch hier Salz eine große Rolle. Jess kann sich aber nur bedingt verteidigen und angreifen, sie ist weder Lara Croft noch Rambo, das heißt, müsst ihr starken Angriffen ausweichen, dauert es kurz bis sie wieder auf die Beine kommt, zudem schaden ihr Nebelausflüge oder manche Monsterattacken psychisch. Seid ihr nicht schnell genug, erleidet Jess daraufhin eine Panikattacke, die nur durch Heilkräuter oder Flucht gesenkt werden kann. Was wiederum stark an die alten Clock Tower Spiele erinnert. Alternative könnt ihr aber auch an einem Schrein meditieren, um eure Psyche auf Kosten eurer spirituellen Energie zu heilen, was wiederum eure Heilkräuter aufspart.

Devil May Jess oder Jessna

Im Nebel findet ihr diverse Nebel-Barrieren, die an Devil May Cry und Kena erinnern. Diese könnt ihr mit Hilfe von Prismen aufbrechen. Prismen dienen aber auch für eure Magie, denn mit ihnen erhaltet ihr mehr Prismen-Angriffe, mit denen ihr bspw.  die Zeit verlangsamt oder Feinde aufspießen könnt. Anfangs dauerte es etwas, bis ihr den Rhythmus aus Angriffen, Ausweichen, Magie oder Item-Konter verinnerlicht habt, aber dadurch entstehen spannende Kämpfe, die nicht so schnell repetitiv werden. Hin und wieder werdet ihr auch von einer Manifestation aus Jess Trauma heimgesucht, das aus einem Fliegenschwarm besteht und wiederum etwas an „The Medium“ erinnerte, diese Manifestation kann nicht besiegt werden, hier hilft also nur abhauen und hinter einem Abwehr-Talisman verstecken.  Durch Erkundung, eure Antworten in Dialogen und dem Einsatz von Heilitems erlangt ihr Punkte in den Kategorien Körper, Psyche und Spiritualität, die Upgrade-Optionen in einem Skill-Bannkreis öffnen, die ihr dann gegen eine in den Arealen versteckte Spezial-Ressource aufwerten könnt.

PlayStation und PC

Die PlayStation 5 Version schenkt sich grafisch zur PC-Version nicht sehr viel, es ist eher das Lichtspiel von Schatten- und Licht, die sich ändern. So wirkt die PlayStation Version etwas heller wie die PC-Version. Im Grunde ist dies nicht so dramatisch, durch die Blässe wirken die Texturen allerdings oft nicht so schön. Während der PC Framerates über 60 FPS schafft, gurkt die Konsolen Version zwischen 30 und 60 FPS rum, es scheint als hätte man eine dynamische 4K Auflösung bevorzugt. Man muss also mit immer wieder Frameeinbrüchen leben. Zumindest war dies der Stand als ich das Spiel getestet habe. Die PC-version unterstützt im übrigen auch Geforce Now und kann somit von Mac Usern oder Spielern gezockt werden, die keine Leistungsstarken Geräte Zuhause haben. Die kostenlose Mitgliedschaft sollte hierfür ausreichen, sofern man sich mit einer Spielstunde pro Sitzung zufrieden gibt, was bei Erkundungsmissionen manchmal schwer werden kann. Während der PC den Vorteil mit den Frames hat, ist die PS5 Version in der Ladezeit deutlich schneller.

Trailer:


Fazit

Als Horror-Fan habe ich mich auf The Chant wirklich gefreut, allerdings muss ich sagen, Horror trifft es nicht wirklich, zumindest nicht, wenn man schon etwas abgehärtet ist. Die Geschichte ist in Ordnung, aber nichts was in Erinnerung bleibt wie bei Spielen wie Silent Hill und Co. zudem erinnerten viele Gameplay Elemente an einige Klassiker. Es gibt sogar mehrere Enden die wir erreichen können. Gut ausgetüftelt wurde das Punktesystem, denn wir werden im Grunde für alles belohnt und das nicht nur mit Vorräten, sondern auch mit Dokumenten, von denen einige eine kleine Gruselgeschichte von der Insel erzählen, auf der wir uns befinden. Richtig gut haben mir die Monster gefallen, aber auch die unterschiedlichen Gebiete auf der Insel. Sowie das Kampfsystem, denn wir spielen hier keine Ein-Mann Armee, sondern ein (beinahe) stinknormales Mädchen, dass auch mal etwas Zeit benötigt, um wieder auf die Beine zu kommen. Zudem wurde alles rund ums Ritual gut eingefangen, wir nutzen selbstgebaute Waffen aus dornige Sträuchern oder nutzen Salz zur Verteidigung. Eine Empfehlung geht vor allem an Spieler, die auf Survival und Psychische Dramen stehen. Alle anderen warten am besten auf einen Sale.


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