Port Royale 4

PC

Port Royale ist eine strategische Wirtschaftssimulation und erschien erstmalig im Jahr 2002 vom Verleger Ascaron, der zusammen mit Take 2 Interactive Port Royale 2 im Jahr 2004 veröffentlichte. 2011 teilte Publisher Kalypso Media mit, die Rechte an Port Royale gekauft zu haben und veröffentlichte Port Royale 3 am 31. August 2012 für PC und Konsole. Nach acht Jahren erschien nun am 25.09.2020 der Nachfolger Port Royale 4. Hat sich das Warten gelohnt?

Story und Handlung

15 Mann auf des toten Manns Kiste, Yo Ho Ho und ne Buddel voll Rum singen die Seeleute auf dem Piraten Schiff im Port Royale 4 Intro, denn wir selbst spielen auf spanischer, englischer, französischer oder niederländischer Seite, können jedoch jederzeit die Fronten wechseln und selbst Piraten werden. Für wen wir uns auch immer entscheiden, wir starten die Kampagne als ambitionierter Gouverneur und übernehmen die Kontrolle einer kleinen Kolonie, die mit der Zeit wächst und kämpfen an der Seite der Kolonialmächte des 17. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Karibik.

Tutorial

Spieler die mit Port Royale 4 zum ersten Mal einsteigen, sollten dringend das Tutorial spielen. In kleinen gut erklärten Kapiteln lernen wir hier die Grundsteuerung, das Handelssystem, die Schiffskämpfe usw. kennen. Dies ermöglicht später einen leichteren Einstieg ins Spiel, vor allem wenn man nicht die Kampagne spielen möchte und direkt ein Freies Spiel starten will. Ein symphytischer Herr mit einem Papagei auf der Schulter, der sehr vertrauenswürdig aussieht, erklärt uns das Spiel in Textform und mit Synchronstimme auf Deutsch. Damit haben auch die faulsten Piraten keine ausrede mehr, das Tutorial zu überspringen.

Kampagne und Freies Spiel – Was ist der Unterschied?

Eigentlich gibt es nur einen Unterschied, zumindest ist mir sonst keiner Aufgefallen, falls ich was verpasst habe, korrigiert mich gerne. In den Kampagnen müsst ihr die Aufträge des Vizechefs zwingend bis zum Stichtag erfüllen, im freien Spiel bleibt es euch überlassen, ob ihr sie erledigt oder nicht.

Handel

Handeln ist sehr wichtig in Port Royale 4, zumindest gehört es zu euren Hauptaufgaben, diese könnt ihr mit euren Schiffen automatisch ablaufen lassen oder von Insel zu Insel selbst mit eurem Konvoi dirigieren. Der automatische Handel mit Routen verläuft sehr gut, ihr könnt Preis, Menge der Ware usw. selbst einstellen, an das sich eure Crew hält. Automatische Handelsrouten ermöglichen es euch zudem nebenher was anderes machen zu können, wie bspw. Quests zu absolvieren oder für den Vizekönig Piraten erledigen.

Wer den Handel etwas erschweren möchte kann dies jederzeit tun, es lassen sich sogar die rot-grünen Füllstandsanzeigen deaktivieren, die euch zeigen welche Ware im Überfluss vorhanden ist und welche knapp ist.

Vorsicht ein Sturm oder doch untiefe Gewässer?

Gegenwind, Strömungen, Untiefen oder Stürme können eure Schiffe verlangsamen oder beschädigen, auch die Schiffstypen die ihr im Spiel kaufen/bauen könnt, spielen eine Rolle. Große Handelsschiffe können bspw. sehr viele Waren transportieren, liegen aber dementsprechend Tief im Wasser, landen diese Schiffe dank eurer schlecht eingestellten Route in den untiefen Gewässern, dauert es ewig, bis eure Ware endlich am Zielort angekommen ist. Mit den richtigen Handgriffen könnt ihr dies verhindern. Die Karte zeigt euch nämlich genau an, wo die Stürme sich breit machen, in welche Richtung der Wind weht und wo das Wasser nicht mehr tief genug ist.

Zeitraffer durch Zoomen

Port Royale 4 wird auf einer sehr großen Karte gespielt, in der ihr weit rauszoomen könnt und umgekehrt. Ist euer Schiff unterwegs, könnt ihr per rauszoomen die Zeit beschleunigen, Zoomt ihr wieder näher, wird das Spiel automatisch langsamer.  Das ermöglicht euch, die schönen Städte zu beobachten, die langsam wachsen.  Wie schon in Railway Empire können wir auch bei Port Royale 4 nicht einsehen, welche Waren gerade wo fehlen um den besten preis zu erzielen, wir müssen also jede Stadt Manuel anklicken und uns durch die lange Warenliste kämpfen, um dies zu erfahren. Eventuell wird dies Später noch geändert, zumindest wurde das in der Beta mal erwähnt.

Rundenbasierte Schlachten

Am meisten enttäuscht haben mich die Seeschlachten, die mir irgendwie keinen Spaß machen. Die Schiffskämpfe laufen Rundenbasiert ab, es gibt viele Taktiken und wenn wir die Kacheln auch gut nutzen, können wir mit jedem Schiff zwei Breitseiten abfeuern, jedoch ist es einfach nicht meins. Ihr könnt auch die Munition einstellen, entweder ihr schießt Kugeln auf sie oder aber ihr verschießt Streufeuer um eure Feinde später zu Entern. Je nach Schifftyp habt ihr zudem Spezialtaktik, diese ermöglichen es euch bspw. Schiffe zu reparieren oder schneller nachzuladen. Habt ihr durch Quests, Lieferaufträge usw. einen Kapitän erhalten, sorgt dieser ebenfalls für Bonis. Wer auf die Kämpfe keinen Bock hat (wie die meiste Zeit ich) kann die Kämpfe auch auf automatisch stellen, allerdings müsst ihr hier die Stärke des Gegners beachten, denn bei automatischen Kämpfen riskiert ihr sonst eine Niederlage.

More rum for the pirates

In Port Royale 4 kommt man sich ein bisschen vor wie in Deutschland (ist keine Beleidigung), denn für alles brauchen wir Lizenzen die auch noch ordentlich Geld kosten und nicht nur das, für bestimmte Dinge muss sogar auch noch unser Ruf stimmen. Dann werde ich doch lieber Pirat und hisse die Flagge, belagere Schiffe und hole mir was ich brauche. Wer dennoch etwas mehr Abwechslung möchte und genug Geld zum rauswerfen hat, kann sich in jeder Stadt eine Handelslizenz kaufen, wer bauen möchte benötigt eine Baugenehmigung und falls ihr denkt ihr baut einfach eine Taverne, damit euer Volk sich betrinken kann ohne zu merken wie ihr es abzockt, der darf sich beim Vizekönig melden, der euch gerne eine Verwaltungsgenehmigung gibt, wenn ihr genug Geld, 500 Arbeiter in der gewünschten Stadt und einen Ruhmpunkt habt. Seid ihr nun Pleite? Kein Problem, die Piraten suchen immer Praktikanten, die ihr Deck schrubben.

Trailer:


Fazit

Ich hatte mit der Beta schon sehr viel Spaß in Port Royale 4, leider waren die Savegames nicht kompatibel und ich musste von Anfang an spielen. Weshalb ich die meiste Zeit nun erst mal mit dem Freien Spiel verbringe. Auch wenn Port Royale komplexer und einfacher geworden ist zum vergleich der Vorgänger und keinen Multiplayer besitzt, kann man viele Spielstunden investieren ohne dass es langweilig wird. Die Schiffkämpfe waren eigentlich das größte Manko für mich am Spiel aber auch an das gewöhnt man sich irgendwann. Empfehlen kann ich das Spiel in jedem Fall, wenn es mal im Sale landet oder wenn man keine hohen Ansprüche hat, vor allem was die Schwierigkeit betrifft.


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