Ghost of Tsushima

Ghost of Tsushima

Story und Handlung

Ghost of Tsushima ist derzeit ein PS4 exklusive Titel, der uns nach Japan schickt und zwar in die Zeit der Samurais. Wir befinden uns also im 13. Jahrhundert auf einer japanischen Insel namens Tsushima, in der wir den Protagonisten Jin Sakai spielen, der von seinem Onkel als Samurai ausgebildet wurde. Als die Mongolen plötzlich angriffen, waren die Samurais zahlenmäßig unterlegen und verloren die Schlacht, nur unser Protagonist und eine Person (um nicht zu Spoilern) haben überlebt, von der einst mächtigen Samurai-Armee. Das Volk lebt in Angst und leidet Hunger quälen, denn Banditen und Mongolen plündern alles was sie in die Finger bekommen und machen keinen Halt davor Unschuldige abzuschlachten, zu foltern und zu versklaven. Doch das kann unser Protagonist nicht auf sich sitzen lassen und beschließt freiwillige Kämpfer zu rekrutieren um die Mongolen aus Tsushima zu vertreiben um seine Ehre wiederherzustellen.

Bleibende Eindrücke und atemberaubendes Tsushima

Die Mongolen und Banditen sind zwar harte Gegner doch die Story ist recht klischeehaft und bleibt nicht wirklich als Erinnerung kleben, man erfährt nicht viel von ihm und auch nichts über sein früheres Leben, zumindest nichts, was man sich nicht schon denken kann. Der Anführer und seine Schergen sind da, damit der Spieler nicht alleine ist, aber die Tiefe wird hier nicht getroffen, anders dagegen ist es mit vielen Nebencharakteren, die wir auf der wunderschönen Insel treffen und kennenlernen. Aber auch unseren Protagonisten können wir praktisch in die Seele sehen indem wir durch vergangene Erinnerungen begleitet werden, als er noch ein Kind war. Durch solche Eindrücke lebt die Story sehr auf im Spiel und entwickelt sich sehr interessant, so treffen wir bspw. immer wieder unterwegs einen Legendenerzähler, bei dem ich direkt an Alice the Madness denken musste, denn die Erzählsequenzen spielen sich ähnlich ab wie die Sequenz, als man bei Alice einen Schlüssel fand. Doch was bringt die schönste Story, wenn die Spielwelt in einem Open-World Spiel nichts taugt? Nichts, doch zum Glück ist dies bei Ghost of Tsushima nicht der >Fall, ganz im Gegenteil. Das Spiel besitzt eine der wunderschönsten Spielwelten, die ich bisher gesehen habe. Es macht riesen Spaß mit seinem Pferd die Insel zu erkunden, die vielen kleinen Details, die Liebe die hineingesteckt wurde, die geheimen pfade, einfach alles ist unverschämt gut gelungen. Man hat das Gefühl man würde über ein Portrait galoppieren, Worte können es kaum beschreiben, wer auf alte Martial Art Filme steht, wird sofort merken was ich meine, denn so ähnlich fühlt sich Ghost of Tsushima an, selbst wenn die Story nicht ganz so fantastisch ist wie bei House of the Flying Daggers oder Tiger & Dragon.

Kämpfen für die Ehre oder schleichen wie ein Dieb

Ghost of Tsushima lässt uns in den meisten Kämpfen die Wahl, wollen wir wie ein echter Samurai kämpfen und die Banditen und Mongolen frontal angreifen und herausfordern oder bevorzugen wir eher den Hinterhalt und schlachten die Feinde ab in dem wir uns von hinten anschleichen und sie gekonnt mit unserem Wakizashi die Kehle aufschlitzen, was für einen Samurai jedoch unehrenhaft ist. Entscheiden wir uns für die Herausforderung, dürfen wir zunächst gegen einen Gegner im Duell antreten und werden danach von einer ganzen Armee Mongolen/Banditen attackiert. Wir müssen geduldig und präzise sein, denn ähnlich wie bei Sekiro müssen wir auch hier Kontern und auf den richtigen Moment warten für unsere Angriffe, wer einfach nur draufloshaut, wird nicht sehr weit kommen, zudem gibt es immer viele Bogenschützen die uns das Leben wirklich schwer machen, vor allem wenn sie sich feige in Gebäude verstecken, während uns ohnehin schon 5 Mongolen angreifen, in Deckung gehen und gekonnt ausweichen, sollten wir also sehr schnell lernen, sonst könnte es uns viele Tote bringen..

Abwechslungsreiche Kämpfe trotz gleicher Gegner

Wie schon bei Assassins Creed und ähnlichen Spielen, sind die Gegner die wir bekämpfen müssen ziemlich gleich, auch ihre Angriffe unterscheiden sich eher selten, dennoch sind die Kämpfe sehr abwechslungsreich und machen spaß, was wir den Fähigkeiten unseres Protagonisten verdanken, der nicht nur stärker, robuster sondern vor allem neue Taktiken lernt, so können wir feinde aus der Ferne mit dem Bogen angreifen oder auf Wespennester schießen, Haftbomben an unsere Gegner befestigen oder sie mit Wurfmesser vom Dach ausknipsen.  Wer gerne schleicht kann auch anhand Glöckchen die Gegner ablenken und gezielt an einen stillen unbeobachteten Ort locken. Es gibt so viele Möglichkeiten im Spiel, die wir nutzen können, die auch Spezialfähigkeiten und Angriffe betrifft, dass wir selbst beim 20 eingenommenem Dorf immer noch nach kämpfen Lechzen um die armen Dorfbewohner zu retten.

Grafisch eine Glanzleistung für PS4 Pro mit sehr schönem Soundtrack

Ich habe Ghost of Tsushima auf meiner PS4 Pro in HDR10 gespielt und war wirklich beeindruckt, wie gut das Spiel aussieht, wenn man bedenkt, wie alt die Konsole schon ist und welche Leistung sie hat im Gegensatz zu einem Gaming-PC. Die Frames waren sehr flüssig und ich hatte keine hässlichen oder matschigen und aufpoppenden Texturen, gut hier und da gab es mal an Jins Kleidung Textur Überschneidungen, aber alles in allem nichts, was es nicht auch bei anderen Spielen schon gab und das egal ob PC oder Konsole. Die Insel ist ein Traum, die Bambuswälder, die Blumenwiesen, die Aussichten, einfach alles. Man hat so viele WOW-Momente im Spiel, dass ich meinen PC überhaupt nicht vermisse, die Grafik ist einfach Megastark und der Soundtrack passt so gut, dass ich immer wieder das Gefühl hatte einen sehr guten Martial Art Film zu sehen, bei dem einfach alles passt. Würde es vom Ghost of Tsushima Soundtrack ein Vinyl geben, würde ich mir die sofort zulegen.  

Haupt- und Nebenquest liefern ordentliche Spielstunden

Trailer