The Suicide of Rachel Foster

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The Suicide of Rachel Foster

Leonard McGrath ist Astrophysiker und Familienvater, dazu gehört ihm ein Hotel, in dem seine Familie wohnt. 1983 verliebt er sich in ein 16-jähriges Mädchen namens Rachel Foster, die scheinbar ein Naturtalent ist, denn egal was sie tut, ihr scheint alles zu gelingen. Doch kurz vor Weihnachten verschwindet sie spurlos, es wird gemunkelt das sie sich umbrachte, andere behaupten sie gesehen zu haben und wieder andere glauben nicht an Selbstmord.

Die Familie McGrath bricht auseinander, Nicole, unsere Protagonistin muss mit ihrer Mutter flüchten, der Vater dagegen bleibt im Hotel um herauszubekommen, ob Rachel wirklich schwanger war und ob sie nicht doch noch am Leben sein könnte.

Die Jahre vergehen, Nicole ist inzwischen erwachsen, ihre Mutter starb und sie erbt das Hotel und macht sich das letzte mal auf den weg dort hin um ihrer Mutter den letzten Wunsch zu erfüllen, alle Wertsachen zu verscherbeln und den erlös der Familie von Rachel zukommen zu lassen.

Ein kalter Winter und die neuartige Technik

Inzwischen ist Winter 1993, nur noch wenige Tage bis heilig Abend, Nicole fährt zum Hotel zurück, während ihrer Fahrt dorthin beginnt ein schlimmer Sturm und droht Timberline im Schnee zu begraben.

Heimgesucht von der Vergangenheit geht sie in ihr Zimmer zurück, ihr Vater hat nichts verändert, es ist irgendwie gemütlich und doch beängstigend. Auf dem Tisch klingelt ein komisches Gerät, ein neuartiges Mobilgerät, erklärt der freundliche Mann auf der anderen Seite, sein Name ist Irving Crawford, er arbeitet für die FEMA und soll Nicole beiseite stehen. Die sich allerdings entscheidet das Hotel zu verlassen. Irving rät ihr davon ab, doch Nicole ist dickköpfig und lässt sich von einem Mann nichts sagen, doch zurück an ihrem Auto, bemerkt sie, dass die Schlüssel fehlen und sich das Garagentor nicht öffnen lässt.

Sie ist gefangen, es bleibt ihr nichts anderes übrig als im Hotel zu bleiben und auf ihren Anwalt zu warten.

Viel zu sehen, aber für was?

Die Tage vergehen, der Sturm wütet immer noch, Irving und Nicole haben in Zwischenzeit eine gute Freundschaft aufgebaut und verstehen sich gut, hier und dort machen sie sogar mal einen Witz. Der Spieler erfährt durch diese Gespräche einiges über Nicoles Vergangenheit, über ihre Familie, wie sie selbst alles wahrnahm und wie die Presse über den Fall von Rachel berichtete.  Hier hat der Spieler auch die Möglichkeit, die Dialoge nach seinem Geschmack zu wählen, es gibt meist zwei Optionen. Leider spielt es keine Rolle für die Geschichte, was wir wählen denn das ende der Unterhaltung ist immer dieselbe, genau wie das Erkunden, das in die leere verläuft.

Das Hotel ist riesig und wir haben viele Räume die man besichtigen und erkunden kann, sehr viele Objekte und Gegenstände mit denen wir interagieren können, aber die meisten haben keinerlei nutzen, so können wir bspw. an der Rezeption eine Rose aufsammeln, erfahren aber weder was von der Rose noch wer eventuell das Zimmer damals besucht haben könnte. Sicher, einige alte Sachen geben hinweise über Nicoles Leben aber das sind einfach zu wenige. Es macht wenig Sinn, Papierfetzen aufzuheben, sie umdrehen zu können, wenn man absolut nichts findet

Dasselbe gilt auch mit die Gegenstände die wir im Spiel erhalten wie bspw. eine Kamera, eine Taschenlampe usw.  sobald wir nämlich die Taschenlampe finden müssen ist die Kamera nutzlos, das Richtmikrofon brauchen wir nur an einer einzigen Stelle bzw. Mission und selbst da ist es optional ob wir das Gerät benutzen oder nicht. Hier hätte man einfach viel mehr draus machen können wie bspw. das wir an bestimmten Stellen Rachel hören und vergangene Gespräche, dann würde auch das Erkunden wieder mehr Sinn machen.

Soundeffekte und Gruselfaktor

Empfohlen wird das Spiel mit Headset, um die Geräusche besser wahr zu nehmen, dies funktioniert bei The Suicide of Rachel Foster ausgezeichnet. Das Spiel verfügt nicht nur über gute Soundeffekte die eine gruselige und tolle Atmosphäre zaubern, sondern vor allem die Lampen leuchten sehr realistisch, der Schneesturm sieht, wenn man aus dem Fenster schaut hervorragend aus und auch die Umgebung in der Nähe wird unscharf, wenn man mit dem Cursor auf weiter entfernte Gegenstände zielt oder heranzoomt.

Das unbefriedigende Ende, oder der Wahn der Dämonen?

Das Spiel verfügt über zwei Enden, die alle beide leider einfach nur schlecht sind und sehr lieblos gemacht wurden. Sie passen zwar teils in die Geschichte hinein doch als Spieler, der die Story verfolgt, die wie ich finde sehr gut erzählt wird, mit so einem Ende stehen gelassen wird, ohne große Abschluss Szene, ist einfach traurig, denn egal welches ende man nimmt, man hätte das danach noch mit einer Schlussszene beenden können. Stattdessen wird man mit einem Abspann, der auch danach direkt ins Hauptmenü führt abgespeist.

Speicherpunkt ade

Wer nun denkt, er wiederholt einfach den letzten Tag, der wird leider enttäuscht, im Spiel gibt es nur einen Speicherpunkt und das ist immer der nächste Tag, da nach der End Szene nichts mehr kommt, wird dieser Speicherpunkt quasi gelöscht und man muss um das andere Ende zu sehen das komplette Spiel erneut durchspielen.

Für mich persönlich war dies kein Problem, da mir bis auf das erste Ende und die bereits erwähnten fehlenden Funktionen, sehr gefallen hat. Die Spielzeit ist mit 3,5h auch sehr kurzgehalten, ich habe das Spiel 2 ½-mal durchgespielt und etwas mehr als 7 Stunden gebraucht, wobei ich beim ersten Durchspielen mir alles gründlich angesehen- und auch alle Räume erkundet habe. Es sei noch zu erwähnen, dass die Unterhaltung der beiden nicht übersprungen werden kann. Gelohnt hat sich dies für mich aber nur wegen der Story und Atmosphäre, das zweite Ende war leider genau so triste wie das Erste.

Trailer:

 


Fazit

The Suicide of Rachel Foster ist ein guter walking-simulator der an einigen Stellen überzeugen kann, aber sein potenzial leider nicht ausschöpft. Die Bindung zwischen Nicole und Irving wird sehr gut eingefangen, die Sprecher sind klasse und kommen sehr gut rüber. Die Soundeffekte, Lichteffekte und Atmosphäre ist großartig und werden auch bei einem zweiten Durchgang nicht langweilig, die alten Rohre, Böden usw. hören sich in der düsteren Umgebung gruselig an und haben mir, als Horror-Fan, die bei Nacht im Dunkeln spielte, immer wieder das Gefühl gegeben, nicht allein zu sein, beobachtet zu werden oder sogar von hinten mit einer Schaufel erschlagen zu werden während ich die Geheimnisse von Rachel langsam aufdeckte.

Es gibt allerdings vieles das auch nicht genutzt wurde, bspw. konnte man VHS Kassetten und Tapes in Nicoles Zimmer finden, aber trotz Stereoanlage und Videoplayer konnte man sich nichts ansehen. Auf dem Dachboden beim Projektor, konnte man sich genau in die Mitte des Lichtes stellen, es war kein Schatten auf der Leinwand zu sehen, das Erkunden machte Spaß, die Belohnung blieb aber aus, so konnte man Papierschnippselchen, Fotos und Zeichnungen umdrehen, jedoch waren alle auf der Rückseite leer. Die Puzzles waren viel zu leicht und die Spielzeit von max. 4 Stunden ist einfach zu kurz, eignet sich aber für Spieler, die nicht gerne lange Spiele zocken.


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