Air Conflicts (Frogster Interactive) Geschrieben von Philipp Arnold Grundlage für dieses Preview: Testversion vom 10.03.2006
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Auf in den Kampf! Was erwartet man von einem Titel wie "Air Conflicts"? Die Homepage wirbt mit spannenden und realistischen Luftkämpfen in actionreichen und historischen Flugzeugen. Geflogen wird für drei Nationen in insgesamt zehn verschiedenen Kampagnen mit vielen abwechslungsreichen Missionen. Es ist für die Leute von "3Division Entertainment" aus der Slowakei ihre erste Entwicklung und die Hardwareanforderungen halten sich in Grenzen. Hier deutet sich schon an, dass das Spiel sich nicht unbedingt an den "High-End"-Zocker, sondern wohl eher an den Hobbyspieler richtet, der nicht alle halbe Jahre seinen PC aufrüsten will, nur um den ständig wachsenden Hardwareanforderungen gerecht zu werden. "Air Conflicts" präsentiert sich als klassisches Arcade-Spiel. Vieles erinnert an das doch schon in die Tage gekommene "Airfix Dogfighter", in dem man mit Modellflugzeugen einen Krieg gegen andere Spielzeuge gewinnen musste. Die Steuerung geht leicht von der Hand und ist sehr einsteigerfreundlich. Kollisionen sind nicht immer gleich tödlich und die Kamera sitzt geduldig hinter dem Flugzeug, so dass der Spieler die volle Kontrolle darüber hat. Vom Realismus im Flugverhalten oder in der Bedienung ist zwar nichts in Spiel zu sehen, aber das bringt den Vorteil, dass sich niemand erst mit einem komplizierten Handbuch herumschlagen muss oder eine Tabelle mit Tastaturbelegungen auswendig zu lernen braucht. Beim Start hat man die Qual der Wahl: Drei Weltkriegsnationen - England, Deutschland und Russland - stehen zur Auswahl. Für die ersten beiden stehen je drei Kampagnen bereit, für die Russen gibt es deren vier. In jeder Kampagne gibt es Missionen und Aufträge. Diese unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, dass man die einen nur ein einziges Mal spielen kann, wohingegen die anderen sich wiederholen lassen, bis man sie erfolgreich abgeschlossen hat oder keine Flugzeuge mehr im Hangar stehen. Hier liegt auch der Reiz von "Air Conflicts". Es gibt kein Speichern und Laden bei missglückten Missionen. Die Kampagne geht unabhängig vom Erfolg oder Versagen in einzelnen Einsätzen so lange weiter, bis sie entweder abgeschlossen ist oder dem Spieler die Flugzeuge ausgehen. Damit hat man aber, gerade in einfachen Schwierigkeitsstufen, keine Probleme und kann sich so ruhig des Öfteren an einen Auftrag heranwagen. Besondere Auszeichnungen oder Extra-Flugzeuge winken aber nur demjenigen, der die Einsätze auch zur vollen Zufriedenheit seiner Vorgesetzten beendet und auch zusätzlich noch Sekundärziele erfüllt. Diese sollten übrigens vor der eigentlichen Aufgabe erledigt werden, da nach erfolgreichem Abschluss das Spiel sofort ins Menü zurückspringt. Ein Highlight im Hauptmenü ist die Flugzeuggalerie mit zusätzlichen Daten und Informationen, da man so Zeit hat, die Modelle eingehend zu betrachten. Leider geht das nur von einer Seite, da es, in der Vorabversion jedenfalls, keine Möglichkeit gab, die Flugzeuge rotieren zu lassen. Außerdem sind leider nicht alle der rund 13 Flugzeugtypen am Anfang zu sehen, sondern müssen erst durch Kampagnen freigeschaltet werden. Die Missionen sind schön umschrieben und glaubhaft in die Kampagne eingebettet. Ebenso geben die Berichte nach einer Mission ausführlich über den Erfolg und die Konsequenzen der Einsätze Auskunft. Die einzelnen Schwierigkeitsgrade unterscheiden sich hauptsächlich in der Menge der Treffer, die man selbst einstecken und die der Gegner aushalten kann. Zudem bekommt man bei höheren Anforderungen weniger Flugzeugen als Nachschub in seinen Hangar gestellt. Schade ist auch, dass die Aufträge an sich relativ statisch ablaufen. Es gibt z.B. keinen Funkverkehr zwischen den Flugzeugen und auch keine sonstige Interaktion mit den Flügelmännern oder anderen Einheiten. Dadurch fehlt das "Mittendrin-statt-nur-dabei"-Gefühl, das Motivation und Spielspaß erzeugt und so den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Spiel ausmacht. Gameplay Conflicts Die Steuerung des Fluggeräts benötigt nur wenige Tasten. Fast alles lässt sich mit der Maus bewerkstelligen. Nur zur Steuerung der Geschwindigkeit und für das gezielte Abwerfen der Bomben muss man die Tastatur bemühen. In dieser Hinsicht zeigt sich "Air Conflicts" einsteigerfreundlich. Dass es eine Extrataste für einen automatischen Start gibt, der nicht viel mehr bewerkstelligt, als zu beschleunigen und die Nase des Flugzeugs nach oben zu ziehen, unterstreicht diese Einsteigerfreundlichkeit. Schade ist nur, dass in der Vorabversion die Steuerung nicht frei belegbar ist, sondern man sich mit den Vorgaben des Entwicklers zufrieden geben muss. Die sind aber durchweg gut gelegt, so dass nicht unbedingt Bedarf für eine Umbelegung besteht. Auch die Maus reagiert gut und die spezielle Kameraperspektive zum Abwerfen von Bomben ist sehr hilfreich. Ob Patrouillen, Luftunterstützung oder Bombenangriffe, letztendlich kommt es natürlich immer zum Luftkampf mit dem Feind. Der Computer fliegt hier gut und glaubhaft. Die unterschiedlichen Bewaffnungen der Flugzeuge wirken sich spürbar auf das Flugverhalten und die Treffergenauigkeit aus. Es kommt z.B. richtig Freude auf, wenn die Computerkameraden aus dem Heck des schwerfälligen Bombers auf die von hinten angreifenden Gegner feuern. Generell sind die Missionen kurz und, so gut es geht, abwechslungsreich. Dafür sorgt auch die Menge an Schauplätzen. Gekämpft wird in Nordafrika, England, Frankreich, Osteuropa und natürlich in Deutschland. Es gibt über 20 Karten, die man zu verschiedenen Witterungsbedingungen überfliegen kann. Leider entpuppen sich solche historische Szenarien wie Dresden oder Berlin als Kuhdörfer mit nicht einmal 100 Häusern, was die Vorfreude auf ein großes Bombardement doch etwas trübt. Media Conflicts Für anspruchsvolle Ohren ist "Air Conflicts" leider nicht zu empfehlen. Die Hintergrundmusik ist eher schwach geraten und plätschert nur so dahin. Vor allem im Menü erklingen eher Melodien, die man im Fahrstuhl erwartet als in einer Flugsimulation zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Während der Missionen hält sich die Musik vornehm zurück, was auch keine schlechte Idee ist, da die Stücke nicht unbedingt dazu motivieren, Reihen von Flugzeugen und Panzern zu vernichten, sondern eher zu einem Kaffeekränzchen einladen. Keine Spur von treibenden Stücken, die die Dramatik der Kriegssituationen hervorheben. Die Motoren sind der einzige Lichtblick der Soundkulisse. Wenn zum Sturzflug angesetzt wird und die Motoren höher drehen, kommt wenigstens ein bisschen das Gefühl einer Luftschlacht auf. Das wird aber vom blechernen Sound der aufprallenden Geschosse gleich wieder zunichte gemacht. Es bleibt zu wünschen, dass dieser Teil des Spiels bis zur Veröffentlichung doch noch etwas verbessert wird. Die Flugzeugmodelle sind das grafische Highlight des Spieles. Die detailgetreu gestalteten Modelle machen Lust auf mehr. Leider wird der verwöhnte Spieler hier etwas enttäuscht. Das Terrain der Karten ist, wie bei Flugspielen gewohnt, recht karg. Die Gebäude und der spärliche Bewuchs wirken etwas aufgepfropft. Die Explosionen sind relativ unspektakulär und dem Wasser fehlen die Shader-Effekte, die in modernen Spielen schon Standard sind. Gut gemacht dagegen sind die Wettereffekte wie Regen oder Schnee, die Wolken und die große Sichtweite der Karten. Insgesamt ist die Grafik überdurchschnittlich ausgefallen und lässt hoffen, dass "3Division" uns auch in Zukunft ansprechende Spiele liefern wird.
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