The Orange Box: Half-Life 2: Episode Two

The Orange Box: Half-Life 2: Episode Two

(Electronic Arts)

geschrieben von Jason Schmidtchen

 

 
Entwickler: Valve Software
Publisher: Electronic Arts
Genre: Ego-Shooter
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Half-Life 2: The Orange Box
Preis: ca. 20 € (über Steam), ca. 49 € (The Orange Box)
Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe gemäß §14 JuSchG

Mit "Half-Life 2" sollte die Geschichte um den schweigsamen Wissenschaftler Gordon Freeman und seine hübsche Begleiterin Alyx Vance (die übrigens große Ähnlichkeit mit unserer geliebten DLH.Net-Newsleiterin Angelika hat) noch lange nicht zu Ende sein. Durch "Half-Life 2: Episodes" läutete Entwickler Valve nämlich Fortsetzungen der Story mithilfe einer Marketingstrategie ein, wie es sie so nur selten gab: In drei Episoden begleitet der Spieler Gordon durch die Welt von "Half-Life 2" und kämpft gegen Horden von Zombies und schießwütigen Soldaten der Combine. DLH.Net hat sich den zweiten Teil der Trilogie mal genauer angesehen.

Story: "Was in der letzten Folge von 'Half-Life' geschah ..."

Achtung! Wer "Episode One" noch nicht gespielt hat, sollte den folgenden Absatz unbedingt überlesen und direkt zum nächsten übergehen. Denn "Half-Life 2" ist für die dichte Atmosphäre und eine eng verwobene Story bekannt, wodurch es nahezu unmöglich ist, etwas von der Hintergrundgeschichte aus "Episode Two" zu erzählen, ohne Teile aus "Episode One" zu verraten.

Nachdem Gordon und Alyx im letzten Moment aus der explodierenden Zitadelle entkommen konnten, löste diese eine gigantische Druckwelle aus, die alles in der Nähe ordentlich durchschüttelte. Der Zug unserer beiden Helden blieb davon nicht verschont. An dieser Stelle endete "Episode One", doch genau dort beginnt auch der zweite Teil. Von Alyx aus dem Wrack des Zuges befreit, machen sich die beiden, nur mit der Gravity Gun und einer Pistole bewaffnet, auf den Weg nach White Forest, um dort Alyx‘ Vater zu treffen. Unterwegs stoßen sie allerdings auf jede Menge Feinde, die scharf darauf sind, den beiden das Leben zur Hölle zu machen.

Gameplay: "Im Westen (fast) nichts Neues"

"Half-Life 2: Episode Two" knüpft nahtlos an den ersten Teil der "Half-Life 2"-Serie an, weshalb Nummer zwei im Bunde kaum Neuerungen zu bieten hat. Ihr löst wie gewohnt leichtere Denkaufgaben und kämpft euch durch Horden von Gegnern, wobei ihr am Anfang recht viel Zeit mit den Antlions verbringen werdet. Doch so einfach als Kopie mit weiterführender Story wollen wir das Spiel nicht abstempeln, denn neben den gewohnten Gefechten mit Zombies und Combinetruppen gesellen sich nun auch zwei neue Gegnertypen dazu: In der linken Ecke haben wir die Antlion-Arbeiter, die Gordon mit extrem ätzender Säure das Leben schwer machen; und in der rechten Ecke erwarten euch die Combine-Jäger. Diese dreibeinigen Fieslinge sehen beinahe wie die kleinen Brüder der Strider aus und feuern mit tödlichen Schrapnellen um sich oder rammen euch mit einer solchen Wucht, dass ihr im hohen Bogen durch die Luft fliegt. Dazu sind sie auch noch recht flink und widerstandsfähig, wenn ihr nicht gerade den Revolver zur Hand habt.

Sonstige Neuerungen gibt es eigentlich nicht, bis auf eine nennenswerte: das "Magnusson-Device". Mit dieser bahnbrechenden Erfindung des exzentrischen Dr. Magnusson lassen sich die haushohen Strider viel leichter auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Um das Gerät zu nutzen, müsst ihr es mit der Gravity Gun aufnehmen und gezielt auf den Panzer der spinnenähnlichen Einheiten werfen. Danach reicht ein Schuss auf das Device, und das große Vieh fällt durch die daraus resultierende Explosion wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Etwas Neues gibt es im Gegensatz zu den Vorgängern allerdings noch zu finden. Da "Half-Life 2: Episode Two" nur etwa vier bis sechs Stunden Spielzeit bietet, hat Valve eine Liste von Errungenschaften eingeführt, die sich nicht nur in der zweiten Episode finden lässt, sondern sich durch die gesamte Orange Box zieht (mit Ausnahme von "Half-Life 2" und "Half-Life 2: Episode One"). Die kleinen Nebenaufgaben sorgen für erhöhten Wiederspielwert, denn der ambitionierte Spieler möchte ja eine möglichst vollständige Liste vorweisen können. So müsst ihr beispielsweise einen Jäger mit seinen eigenen Geschossen eliminieren, einen Hinterhalt überleben oder das Wettrennen mit dem Robohund Dog gewinnen. Einige skurrile Errungenschaften sind auch dabei. Mal sehen, ob ihr den Gartenzwerg findet und ins Weltall befördern könnt ...

Bedienung: "Alles beim Alten"

Bedientechnisch hat sich in der zweiten Episode von "Half-Life 2" nichts geändert. Nach wie vor steuert ihr Gordon mithilfe der Tastatur und zielt mit der Maus. Alle relevanten Tasten lassen sich dabei über das Optionenmenü den eigenen Bedürfnissen anpassen.

Grafik: "Nicht neu, aber immer noch schön"

Zugegeben, die Source-Engine, die in "Half-Life 2" das erste Mal zum Einsatz kam, ist nicht mehr neu, zaubert aber weiterhin eine rundum grandiose Atmosphäre auf den Bildschirm. Die Landschaften haben immer wieder etwas idyllisches an sich und wären da nicht die lebendig animierten Gegner, die Gordon die Kugeln um die Ohren pusten, möchte man am liebsten stehen bleiben und die Natur genießen. Doch wie schon in "Team Fortress 2" schlägt die USK auch hier wieder zu. Blut ist in der deutschen Version nirgends zu sehen, stattdessen lösen sich getötete Gegner sofort in Luft auf, teilweise so schnell, dass sie nicht einmal die Gelegenheit haben, zu Boden zu fallen. Wer also rote Pixel sehen will, muss auf die englische Version ausweichen. Kein eindeutig nachvollziehbarer Punkt, allein schon, weil "Half-Life 2: Episode Two" keine Jugendfreigabe erhielt und die Vorgänger nicht so sehr beschnitten waren. Erwachsene sollten doch selbst die Entscheidung treffen dürfen, ob sie Blut sehen wollen oder nicht.

Sound: "Hörst du die Vögel zwitschern, Liebling?"

"Half-Life 2: Episode Two" glänzt, wie auch die Vorgänger, durch hervorragend synchronisierte Stimmen und gelegentliche Scherze der Protagonisten. Mit dem PS-starken Wagen durch die Landschaft zu heizen und neben dem kernigen Motorsound die malerische Hintergrundkulisse der Natur zu genießen, kann hier nur noch durch die auftretenden Gegner gestört werden. Die musikalische Untermalung ist dezent und somit angenehm ausgefallen.

 


Fazit

   : "Fortsetzung folgt ..." Kennt ihr das nicht irgendwoher? Ich hasse es, "Fortsetzung folgt ..." lesen zu müssen, wenn es gerade richtig spannend wird. Ok, der Satz kommt zwar nicht am Ende vor, doch es wurmt trotzdem irgendwie. Andererseits lässt es den Spieler gespannt auf den dritten Teil hoffen, denn hier müssen sich die Entwickler noch mal richtig ins Zeug legen, um das hier zu übertreffen. "Episode Two" ist zwar mit einer Spielzeit von vier bis sechs Stunden etwas kurz geraten und bietet kaum Neues, bringt jedoch das alte und geliebte Flair von "Half-Life 2" wieder auf den heimischen PC. Die Grafik ist trotz ihres Alters immer noch genial und das Gameplay überzeugt dank der dichten Story auf ganzer Linie. Ich empfehle übrigens den Kauf der Orange Box. Wer "Half-Life 2" und "Half-Life 2: Episode One" nämlich noch nicht sein Eigen nennt, erhält alle drei Spiele auf einer Scheibe. Klasse, oder? (26.11.2007)


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