Fantastic Four - The Rise of the Silver Surfer

Fantastic Four - The Rise of the Silver Surfer (Xbox 360)

(2k Games)

geschrieben von Bastian Schössow

 

 
Entwickler: 7 Studios
Publisher: 2k Games
Genre: Action Beat`em-Up
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Fantastic Four - The Rise of the Silver Surfer
Preis: 54,95 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Reed "Mr.Fantastic", Susan,"Die Unsichtbare", Ben "Das Ding" und Jonny "Die Menschliche Fackel" sind die Namen der uns allerseits bekannten Fantastic Four, und für die geht es nun in die zweite Runde. Am 16.August dieses Jahres kam der neue Kinofilm "The Rise of the Silver Surfer" in die Kinos, da ist es nicht verwunderlich, dass nun auch das passende Videospiel zum Film ins Haus flattert. Die Geschichte des zweiten Kinofilms und der Spielumsetzung ist schnell erklärt. Im ersten Teil hatten es die Fantastic Four noch mit ihrem Erzfeind Dr. Doom zu tun, der am Ende des Films durch eine Supernova mit anschließender kalter Schockwelle besiegt wurde.

Im neuen Teil bekommen es die Vier allerdings mit einem viel stärkeren Gegner zu tun - dem Silver Surfer. Da ich den Kinofilm gesehen habe, kann ich auch mit Sicherheit sagen, dass sich das Spiel größtenteils an die Geschichte des Kinofilms hält. Die Fantastischen Vier bleiben dem antiquiert wirkenden Gewand seines Vorgängers treu und erben zusätzlich so manche Kinderkrankheit. Ob auch diese Umsetzung ihr Geld wert ist, erfahrt Ihr in diesem Review.

Die Story

Als er aus den Tiefen des Weltalls auftaucht, ist schnell klar, dass es sich um einen neuen und übermächtigen Gegner handelt, der nicht nur New York, sondern die ganze Welt bedroht: Der von Reed so genannte "Silver Surfer". Die kosmischen Kräfte dieses spektakulären Angreifers suchen ihresgleichen. Auf seinem galaktischen und mental steuerbaren Surfbrett entwickelt er Geschwindigkeiten schneller als das Licht und durchquert mühelos selbst den Hyperraum. Die silberne Haut, die seinen aerodynamischen Körper umgibt, ist beinahe undurchdringbar, und weder extremste Hitze noch gefährliche Strahlung oder völliges Vakuum machen dem Silver Surfer auch nur das Geringste aus.

Im Spiel und dem Film stehen die Fantastic Four ihrer größten Herausforderung gegenüber. Der rätselhafte, intergalaktische Vorbote Silver Surfer kommt auf die Erde, um Zerstörung zu verbreiten. Während er rund um den Globus Verwüstung anrichtet, muss das Heldenteam sein Geheimnis enthüllen und wird mit der überraschenden Rückkehr ihres tödlichen Feindes, Dr. Doom, konfrontiert. Allerdings hat "Fantastic Four - The Rise of the Silver Surfer" auch einen ganz eigenen Storyverlauf, der nebenbei herläuft, integriert, um auch andere Gegner aus dem Fantastic-Four-Universum wie Red Ghost, Terrax und Super Skrull einzubinden.

Die Power der Vier

Jeder unserer Helden hat Spezialfähigkeiten, die ihr situationsbedingt einsetzen müsst. Mit Reed müsst ihr zum Beispiel Schalter an der Decke drücken oder mit Jonny an für die anderen nicht erreichbare Orte fliegen. Mit Susan schützt ihr euch und euer Team und bewegt schwere Gegenstände, oder haut sie mit dem Ding einfach weg, der auch ohne Einsatz seiner Superkraft ordentlich austeilen kann und entsprechend Power hat. Zudem vermag er viele Gegenstände wie Masten, Kisten oder sogar Autos zu heben und damit um sich zu werfen. Die anderen drei Charaktere sind im Vergleich stark von ihren Kräften abhängig, die zwar schon kurze Zeit nach dem Verbrauch wieder bereitstehen, aber eben nicht permanent verfügbar sind, ähnlich wie Nitro in "Need for Speed".

Daher werdet ihr vor allem Die Unsichtbare und Mr. Fantastic nur zum Drücken entfernter Schalter oder zum Lösen kleiner Puzzles nutzen. Johnny übernimmt hingegen alle Nase lang eine Sonderrolle, da er als einziger der Vier fliegen kann und dadurch ein paar Sololevels bekommen hat, in denen er zum Beispiel den Silver Surfer jagen muss.

Das hat leider auch großen Einfluss auf die Upgrades, die ihr auf die vier nach jedem Level verteilen könnt, denn mit fast jedem zerstörten Objekt bekommt ihr frei zuteilbare Upgrade-Punkte. Auf diesem Weg könnt ihr die Wirkung eurer Kräfte verstärken oder die Dauer der Nutzbarkeit erhöhen, was allerdings in ziemlich vielen Einzelkategorien vonstattengeht. Dadurch habt ihr nie genug Punkte, um alle Charakterfähigkeiten der Vier zu verbessern, und müsst entscheiden, wem ihr den Vorzug gebt. Angesichts der Tatsache, dass ihr Das Ding und Jonny am meisten braucht, dürfte schnell klar sein, wofür ihr euch in der Regel entscheidet.

Gameplay

Wie gehabt kloppen wir uns in "The Rise of the Silver Surfer" von einem Level zum nächsten. Anspruchsvolle Missionsziele gibt es leider kaum: Meistens geht es nur darum, möglichst viele Gegner unschädlich zu machen. Neu ist jedoch, dass die meiste Zeit über das ganze Team gemeinsam unterwegs ist. Hierbei kommt der fast einzige positive Aspekt der Beat`em-Up-Action ins Spiel: der Kooperationsmodus für maximal vier Spieler gleichzeitig.

Wer denkt, dass bei so einem Teamspiel eigentlich auch Attacken bzw. Combos drin sein müssten, ist leider gewaltig auf dem Holzweg. Natürlich haben die Vier dank ihrer kosmischen Kräfte ordentlich Power hinter den Schlägen, doch die Anzahl an unterschiedlichen Combos ist viel zu gering. Bereits nach einigen Levels habt ihr diese schon alle gesehen. Das hat zur Folge, dass sich - abgesehen von den Feinden - die Schlägereien von Level zu Level wie ein Ei dem anderen gleichen.

Ganz gut gelungen sind den Entwicklern jedoch die Missionen abseits des Mainstreams: Damit sind vor allem die Flugeinlagen mit der Menschlichen Fackel gemeint. So müsst ihr zum Beispiel durch einen dicht befahrenen Tunnel manövrieren oder gegnerische Angriffe in einem Regierungsuntergrundkomplex meistern. Gerade diese Abschnitte hätte man ausbauen müssen, sind sie doch die einzigen Highlights im recht kurzen Dauerstrom der ermüdenden Prügeleien.

Genauso langweilig wie der Vorgänger: Der Mangel an Abwechslung und das krampfhafte Bestreben, diesen zu vertuschen, merkt ihr dem Spiel an allen Ecken und Enden an: Ihr dürft die Figuren am Ende einer Mission zwar mit verdienten Upgrades aufwerten, einen wirklichen Unterschied machen diese Veränderungen jedoch nicht aus. Genauso gut könntet ihr das ganze Spiel auch ohne Upgrades bis zum Ende durchspielen.

Multiplayer

Beim Multiplayer-/Coop-Modus können neue Mitspieler nach Belieben ins Geschehen ein- und auch aussteigen. Leider kommt die Kamera bei diesem Modus mit vier menschlichen Gegnern nicht hinterher. Nicht selten kommt es daher vor, dass ein Mitglied der Fantastic Four ganz vom Bildschirm verschwindet und sich blind durch die Gegend bewegen muss, bis er wieder ins Bild kommt. Besser wären hier feste Kameraperspektiven gewesen. Leider beschränkt sich der Multiplayer/Coop nur auf Offline-Play, ein Spielen via XBOX Live ist daher ausgeschlossen.

Techcheck

Die Steuerung ist recht simpel gehalten. Sobald ihr die Steuerung und das Gefühl dafür bekommen habt, vier Charaktere auf einmal zu steuern, geht das Spiel ohne Probleme vonstatten. Soundtechnisch sind die originalen Synchronstimmen aus dem Film verwendet worden; dazu ist zu sagen, dass sich die Dialoge einfach zu oft wiederholen. Auch der Soundtrack wurde Eins-zu-eins aus dem Film übernommen. Leider ist das Leveldesign nicht besonders kreativ. Die Umgebungen sind lieblos und detailarm gestaltet und obendrein wiederholen sich einige Abschnitte auffällig oft. So wirken nicht nur die Straßen von New York unbelebt, ebenso einfach und effektarm treten auch die Gegner in Erscheinung.

Fazit

Meistens ist es so, dass Filmumsetzungen von Spielen nicht so toll sind, nur leider ist es diesmal andersrum. "Fantastic Four - The Rise of the Silver Surfer" ist keinesfalls schlecht, denn es ist dank einer guten Steuerung ein ordentliches Spiel und hat keine größeren Fehler. Allerdings wirken die fehlende Abwechslung und das grobe Spieldesign extrem demotivierend, und ohne grafische Hochgenüsse gibt es nicht einmal für Hardcorefans der Fantastic Four einen Grund, dieses Game durchzuspielen. Das kann auch der Multiplayer- /Coop-Modus nicht ändern. Wenn die Story nicht wäre, würde man dieses einfallslose und alles andere als fantastische Prügelspiel, das gerne ein Action-Adventure gewesen wäre, als Beat`em-Up bezeichnen.

(22.08.2007)

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