Die Sims 3 Reiseabenteuer (Electronic Arts) geschrieben von Daniela Salten
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"Wenn einer eine Reise tut, so kann er was verzählen." Das wusste schon der deutsche Dichter und Lyriker Matthias Claudius und auch den Sims ist diese Erfahrung jetzt nicht mehr unbekannt. Mit "Die Sims 3 Reiseabenteuer" ist jetzt das erste Erweiterungspack für "Die Sims 3" erschienen. Konnten die Sims im Grundspiel schon ihre gesamte Umgebung erkunden, haben sie jetzt zusätzlich die Möglichkeit an drei interessante Urlaubsziele zu verreisen. Auf in den Erlebnisurlaub Eines ist klar: Der gewöhnliche Sim verbringt seinen Urlaub nicht damit, sich an den Strand zu legen und sich die virtuelle Sonne auf die Haut brennen zu lassen. Auch während der schönsten Zeit des Jahres muss er etwas zu tun haben und Aufgaben erledigen, an denen sich natürlich auch etwas verdienen lässt. Drei Reiseziele stehen zur Auswahl: Das malerische Champs les Sims in Frankreich, die Wüstenstadt Al Simhara in Ägypten und das altehrwürdige Shang Simla in China. Um wegzufahren, muss man nicht mal ins Reisebüro, ein Telefonanruf oder eine Onlinebuchung und schon ist man unterwegs. Die Reise kann unterschiedlich lange dauern, drei bis fünfzehn Tage, je nachdem, auf welcher Visumsstufe man sich befindet. Es ist allerdings wenig problematisch die Stufen zu erklimmen, wenn man genügend Aufgaben für die Einwohner seines Urlaubsortes übernommen hat. Die Angebote dazu finden sich auf einer Tafel im sogenannten Basiscamp, dem Ort, an dem der Sim schlafen, essen und alles andere tun kann, was für sein Leben von Bedeutung ist. Den Einwohnern bei ihren Problemen behilflich zu sein, kann sich zu einem großen Abenteuer entwickeln. Überall an den verschiedenen Reisezielen gibt es unterirdische Grüfte, Gänge und Katakomben, die es zu untersuchen gilt. Zu einigen gibt es bestimmte Schlüssel, die man nur im Rahmen der eben erwähnten Aufgaben erhält. Oft genug trifft man jedoch auf Rätsel, die es zu lösen gilt, um weiterzukommen und zu größeren Schätzen vorzudringen. Es müssen Statuen verschoben, verschlossene Türen geöffnet und Fallen entschärft werden, um Relikte, Edelsteine und Münzen zu erbeuten und sich so eine stattliche Sammlung an Altertümern zu sichern. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn man auf eine Mumie trifft. Sämtliche Sammlungen und aktuellen Abenteuer lassen sich auch im Abenteuertagebuch nachvollziehen. Hier finden sich Statistiken aller Art und Aufstellungen über spezielle Kollektionen von zusammengehörigen Figuren. Besonders sollte der Marktplatz erwähnt werden, den es an jedem Ort gibt. Hier kann man sich mit Lebensmitteln eindecken und im Kramladen allerlei Zubehör wie Zelte oder Trockennahrung erwerben, die jeder Abenteurer bei sich haben sollte. In einem speziellen Shop gibt es Relikte zu kaufen, die man möglicherweise noch nicht gefunden hat. Außerdem existiert an jedem Marktplatz noch ein Bücherladen, bei dem man sich landestypische Rezepte und andere interessante Werke holen kann. Schließlich findet man dort auch einen Spezialhändler, den man nur mit Münzen bezahlen kann, die man während seiner Abenteuer gefunden hat. Bei ihm erhält man spezielle Belohnungen, die während der Unternehmungen in den Grüften von Nutzen sein können, wie zum Beispiel Mumienfutter oder ein besseres Zelt. Neue Hobbys und Belohnungen Drei neue Eigenschaften, die mit jeweils einem der Reiseziele verbunden sind, können die Sims nun erlernen und anwenden: Fotografieren, Herstellen von Nektar und Kampfkunst. In Ägypten erhält man die besten Kameras und alle Bücher, die für das Erlernen dieser Fähigkeit von Nutzen sind. Im Laufe der Zeit kann man eigene Fotosammlungen anlegen, die nach bestimmten Themen geordnet sind oder selbst geschossene Fotos verkaufen. Die Nektarherstellung kann man am Besten in Frankreich erlernen. Mittels einer Maschine und exklusiven Trauben kann man seinen eigenen Nektar machen, um ein gutes Essen perfekt zu machen oder teuer zu verkaufen. In China schließlich kann man die klassische Kampfkunst des Sim Fu erlernen. Mit Hilfe von Trainingsausrüstung, Meditation und der Akademie in Shang Simla ist es möglich, sich mit anderen Kampfkünstlern zu Wettkämpfen zu verabreden und zu einem Meister dieser Sportart zu werden. Zusätzlich zu diesen Fähigkeiten gibt es auch neue Lebenszeitbelohnungen für "Die Sims 3". So kann man sich etwa aller Rechnungen entledigen, hartherzig werden oder sich einen besseren Schlaf verschaffen. Zu erwähnen sind schließlich die neuen Objekte, die das eigene Zuhause noch wohnlicher erscheinen lassen, ebenso wie die Kleidung, mit der man seinen Sim jetzt ausstatten kann. Häuser kann man jetzt mit Keller und Pagodendächern ausstatten, eine wichtige Erweiterung des Grundspiels. Insgesamt ist "Die Sims 3 Reiseabenteuer" ein gelungenes Erweiterungspack, das viel Spielspaß und große Vielfalt bietet. Negativ fallen nur einige Bugs auf, die aber wohl nach und nach behoben werden sollten. Sound und Grafik Sound und Grafik orientieren sich natürlich am Grundspiel, so dass hierzu nur wenige Ausführungen gemacht werden müssen. Es ist aber unter anderem die Hintergrundmusik in der Kartenansicht zu erwähnen, die dem jeweiligen Urlaubsort angepasst ist. So hört man arabische Musik in Ägypten, fernöstliche Klänge in China und Akkordeon in Frankreich. Grafisch wurde jeder Ort dem Originalvorbild weitestgehend nachempfunden. Wüste, chinesische Landschaft und französisches Dorf wirken zwar ein wenig klischeehaft, sind aber gut gelungen. Auch die Häuser der Einwohner wirken von außen wie von innen fast wie ihre Originalvorbilder. Dieses gilt aber vor allem für die Sehenswürdigkeiten in Ägypten. Die Pyramiden und die Tempel wirken äußerlich fast wie die Originale. Das chinesische Dorf wirkt wie eine Nachbildung der Verbotenen Stadt in Peking als Miniaturausgabe. Nur in Frankreich vermisst man ein wenig den eigentlich angekündigten Eiffelturm. "Die Sims 3 Reiseabenteuer" ist mehr als ein Erweiterungspack für "Die Sims 3". Während seiner Reisen kann der Sim nicht nur neue Fähigkeiten erlernen und fremde Kulturen kennenlernen, sondern auch Grüfte und Katakomben erkunden. So entwickelt sich das Spiel manchmal schon fast zu einem Adventure. Die vielen neuen Features, zu denen auch die neuen Objekte und Baumöglichkeiten gehören, stellen eine sinnvolle Ergänzung des Grundspiels dar. Hinzu kommt eine sehr schöne Grafik, die das Spiel trotz einiger Bugs als sehr empfehlenswert erscheinen lässt. (16.12.2009)
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