Stellaris (PC)

Stellaris ist ein grandioses Strategiespiel und Weltraum-Simulation vom gleichen Entwicklerstudio, das auch Crusader Kings, Victoria und meinen größten Favoriten aller Zeiten, Europa Universalis entwickelt hat. Natürlich ist vom schwedischen Entwickler Paradox die Rede, der dafür bekannt ist, neuartige Games mit außerordentlicher Spieltiefe zu entwickeln. Als ich von Stellaris hörte, war mein erster Gedanke, „kann diese Art von Gameplay auch in der Weite des Weltraums überdauern?“

Big Bang

Am Anfang wählst du eine Spezies, die du spielen möchtest. Zur Auswahl stehen: Säugetiere, Reptilien, Vögel, Anthropoide, usw. Du wählst aus einer Liste vordefinierter Rassen mit festgelegten Charakteristika oder du kreierst deine ganz eigene Spezies aus verschiedenen Charakterzügen und Ethnotypen. Schon allein das zählt zu meinen Lieblings-Elementen des Spiels. Deine Spezies kann jede Erscheinungsform haben – von Menschen über Krebse bis hin zu Blubberwesen oder Käfern. Du willst ein religiöser Eiferer sein, der aussieht wie ein Frettchen? Lass dich nicht aufhalten. Oder strahlst du lieber Zen-artige Ruhe aus und pflegst eine Kultur der Diplomatie? Es hängt ganz von dir ab. Der Punkt ist, das Spiel gibt dir die Freiheit, von Anfang an deinen eigenen Weg zu gehen. Du beeinflusst sogar die Regierungsform deiner Welt, was sich spürbar auf das Spielerlebnis auswirkt. Damit kann man eine Menge Spaß haben.

 

Mein Gott, da ist ja alles voller Sterne!

Stellaris verwendet die gleiche Clausewitz Engine wie Europa Universalis 4 und genau wie bei EU4 hatte ich den Eindruck, dass man ein bisschen Zeit braucht, sich daran zu gewöhnen. Das Tutorial in Stellaris ist komplexer als das in EU4 und ermöglicht dir einen guten Einstieg. Am Anfang des Spieles hast du einen Hauptplaneten in einem Sonnensystem mit einigen anderen Elementen, die du erforschen kannst. Du erhältst ein Konstruktionsschiff und ein Forschungsschiff. Diese beiden wichtigsten Schiffe hast du also bereits beim Spielstart. Nun kommt es darauf an, Rohstoffe zu finden, sie abzubauen und in der Folge zu expandieren. Wenn du nicht expandierst, gerätst du leicht zwischen die Fronten zweier anderer Spezies und dann bist du beschäftigt, in deinem eigenen Hinterhof Land und Rohstoffe zu verteidigen.

 

Du fängst langsam an und managst deine beiden wichtigsten Ressourcen: Einflusspunkte und Mineralien. Mit deinem Forschungsschiff suchst du Planeten nach Rohstoffen ab. Sobald du welche findest, baust du sie ab. Am Anfang kann es langsam vorangehen, vor allem wenn du noch nicht genug Rohstoffe hast, um zu wachsen. Wie in anderen Paradox-Spielen gehen das gute Wirtschaften und Wachstum Hand in Hand, was zuweilen frustrierend sein kann. In der Forschung entwickelst du die Bereiche Physik, Soziales und Ingenieurswesen.

 

Im nächsten Schritt erforschst du den Kosmos, was wiederum zu den beschriebenen Abläufen führt. Bei der Expansion begegnest du Alien-Rassen. Du hast die Möglichkeit, mit den Aliens zu handeln, mit ihnen Krieg zu führen oder Verträge zu schließen. Sobald du die ersten Aliens triffst, nimmt das Spiel an Fahrt auf, doch kommt es immer wieder vor, dass die Zeit zu kriechen scheint. Diese Momente schreien danach, die eigene Expansion voranzutreiben und andere Planeten zu kolonisieren, dort Außenposten zu installieren und auf diese Weise immer größere Bereiche des Weltalls zu kontrollieren. Schließlich definierst du Sektoren, die leichter verwaltet werden können.

 

Ein etwas nerviger Bereich von Stellaris sind für mich persönlich die Mechanismen der Heimatwelt. Dieser Basisstützpunkt erlaubt dir die Bildung all der Ressourcen, indem sie von den Bewohnern erwirtschaftet werden. Es gibt nur 16 Kacheln pro Welt für das Sammeln der Ressourcen, plus verschiedene Gebäude für Upgrades. Wenn Hungerszeiten ausbrechen, wird es schwierig, da man, wie es den Anschein hat, wenig Kontrollmöglichkeiten über das Problem hat. Ich hatte den Eindruck, dass es hilft, wenn man nach der Kolonisierung eines Planeten wartet, bis die eigene Rasse sich ausreichend reproduziert, bevor man die Arbeiter auf das Erwirtschaften der erwünschten Ressourcen ansetzt.

 

Weltraumschlachten

Das Kriege führen ist in Stellaris vergleichsweise einfach. Bau dir eine Flotte auf, dann flieg mit der Flotte zum Gegner und schon kann es losgehen mit der Weltraumschlacht. Deine Flotten haben einen numerischen Wert, also sieh zu, dass deine Zahlen höher sind als die der Gegner. Es hat mir gefallen, dass es keine Transportschiffe zu verwalten gibt. Jede Armee, die du aufbaust, kommt automatisch mit einem Transportschiff daher (ähnlich dem ersten Crusader Kings). Das sorgt für einen geschmeidigen Angriff auf deine Gegner.

Wenn du zu denjenigen zählst, die auf graphisch bombastische Schlachten stehen, dann ist Stellaris kein Spiel für dich. Auf die Grafik hat man hier eindeutig nicht das Hauptaugenmerk gerichtet Insgesamt kann man die Grafik des Spieles als durchschnittlich beschreiben. Nichts, was einen aus dem Gaming-Sessel fegt, aber es gibt doch sehr schöne Momente – zum Beispiel die Sterne!


Fazit

In allen Paradox-Spielen, die ich kenne, lagen die Stärken nie bei technischem Wunderwerk wie Graphikqualität oder Sound, sondern im Gameplay, der Spieltiefe und der Möglichkeit, die Welt so zu beeinflussen, wie man sie haben will. In all diesen Punkten liefert Stellaris wirklich ab. Für Spieler, die nach einem Titel suchen, der sie fordert und der Spaß macht, ist das Spiel einen zweiten Blick wert. Es erreicht (noch) nicht ganz das Niveau von Europa Universalis IV, aber welches Spiel kann das schon von sich behaupten?


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