Game of Thrones - A Telltale Games Series

Bei "Game of Thrones: A Telltale Games Series" haben wir die Möglichkeit, in die Welten der erfolgreichen Fantasy-Serie einzutauchen und dabei weit über die Grenzen der dort gezeigten Story hinauszugehen. Wir erfahren beispielsweise wichtige Ereignisse der Serie aus einem anderen Blickwinkel oder lernen ganz neue Charaktere wie das Haus der Forresters kennen, das bisher keine Rolle gespielt hat. Aber auch bekannte Figuren aus dem GoT-Universum laufen uns immer wieder über den Weg, außerdem besuchen wir geschichtsträchtige Orte wie Königsmund oder die Mauer.

 

Die Geschichte des Spiels beginnt kurz vor der berüchtigten "Roten Hochzeit", die am Ende der dritten Staffel alle Fans der Serie gefesselt hat. Wir schlüpfen in die Rolle des jungen Knappen Gared Tuttle, der dem Lord des Hauses Forrester seit Jahren treu dient. Die Forresters sind Gefolgsleute der Starks und wollen zusammen mit ihrem Lehnsherrn Robb Stark die Vermählung von dessen Onkel mit einer von Lord Freys Töchtern feiern. Zu Beginn der Story befinden sich die Forresters zusammen mit vielen anderen Anhängern der Starks auf dem großen Zeltplatz vor den Zwillingstürmen, der Heimat von Lord Walder Frey. Im Inneren der Festung ist die Hochzeitsfeier gerade im vollen Gange und daher ist auch die Stimmung vor den Toren ausgelassen und fröhlich. Noch ahnt niemand etwas von dem bevorstehenden Blutbad, das in Kürze seinen Lauf nehmen wird. An den Lagerfeuern zwischen den aufgestellten Zelten werden rege Gespräche geführt und auch der Wein fließt in vollen Strömen. In einem privaten Dialog von Lord Forrester mit seinem Knappen erfahren wir, dass der Lord sehr dankbar für die treuen Dienste seines Untergebenen ist und ihm die Möglichkeit geben möchte, sich am kommenden Morgen der Vorhut von Robb Stark anzuschließen und dort Seite an Seite mit seinem eigenen Sohn zu reiten. Gared ist sehr dankbar für das Vertrauen seines Herren und möchte ihm auch an seinem letzten Tag als Knappe aufrichtig dienen.

 

Als Folge dessen macht sich Gared kurz darauf auf den Weg durch die Zeltstadt, um die knapp gewordenen Weinvorräte der Forresters aufzufüllen. Während seines kurzen Fußmarsches merkt man deutlich, wie die Stimmung im Camp nach und nach kippt, da alle irgendwie spüren, dass im Inneren der Zwillingstürme etwas Schlimmes passiert ist. Wenige Augenblicke später bricht auch auf dem Zeltplatz das Chaos aus, und überall starten Kämpfe zwischen den Stark-Gefolgsleuten und den Anhängern von Walder Frey. Gared hat alle Mühe, das Gemetzel unbeschadet zu überstehen und zurück zu seinem Meister zu gelangen. Anschließend versuchen die beiden, in den angrenzenden Wald zu fliehen, doch schon kurze Zeit später werden sie von Freys Soldaten eingeholt. Um seinem Knappen die Flucht zu ermöglichen und seiner Familie in Eisenrath auf diese Weise eine wichtige Nachricht zu übermitteln, stellt sich Lord Forrester den Angreifern in den Weg und findet kurz darauf den Tod. Mit dem Schwert seines Meisters in der Hand, begibt sich Gared daraufhin auf eine gefährliche Reise, die ihn an die unterschiedlichsten Orte führen und immer wieder vor große Herausforderungen stellen wird. Im Spielverlauf schlüpfen wir aber auch noch in andere interessante Rollen und lernen dadurch ganz neue Aspekte kennen, die die Story der Serie erweitern und einige Ereignisse in einem anderen Licht erscheinen lassen.

 

Gameplay

 

Die PlayStation-4-Version des Spiels beinhaltet fünf Episoden auf der Disc sowie die sechste, die kostenfrei heruntergeladen werden kann. Jede der verfügbaren Episoden kann von Beginn an einzeln ausgewählt und gespielt werden, wodurch jeder die Reihenfolge selbst bestimmen kann. Dies ist vor allem für diejenigen praktisch, die beispielsweise am PC schon die erste Episode gespielt haben und diese auf der Konsole daher überspringen möchten. Es ist aber natürlich sinnvoll, die Episoden nacheinander abzuarbeiten, da diese storymäßig zusammenhängen und aufeinander aufbauen.

 

Da der Großteil der Story über die Dialoge transportiert wird, sind diese auch besonders wichtig und sollten aufmerksam verfolgt werden. In den Gesprächen haben wir nur begrenzt Zeit, um unsere Antwort mithilfe der Controller-Tasten zu wählen. Geben wir keine Antwort, wird dies als Schweigen unserer Figur gewertet. Da unsere Reaktion von den anwesenden Personen beobachtet und im Gedächtnis gehalten wird, haben unsere Äußerungen auch Einfluss auf das Spielgeschehen. So ist es beispielsweise wiederholt möglich, über das Schicksal einer Figur zu entscheiden, je nachdem, welchen Weg wir wählen. Insgesamt halten sich die Auswirkungen unserer gegebenen Antworten aber in Grenzen, was auch daran liegt, dass die Story natürlich in eine bestimmte Richtung gehen soll. 

 

Trotz des großen Story-Anteils erwarten uns neben den Dialogen immer wieder rasante Actionszenen, die unsere volle Aufmerksamkeit erfordern. So können wir mithilfe unterschiedlicher Tastenkombinationen brenzlige Situationen meistern, in denen wir Angriffe abwehren oder Gegenständen ausweichen müssen. Dies passiert oftmals recht unvorhersehbar und geht direkt in eine Dialogszene über. Daher ist es während des gesamten Spielverlaufs erforderlich, sich auf das Geschehen zu konzentrieren, um jederzeit reagieren zu können.

 

Da es bei den Actionpassagen oftmals auf das richtige Timing ankommt, ist es wichtig, dass die Steuerung gut reagiert. Dies ist, im Gegensatz zur PC-Variante, die oftmals etwas umständlich ist, auf der PlayStation 4 sehr gut gelungen und sorgt daher für einen reibungslosen Ablauf. Die Steuerung außerhalb der Kämpfe, die ein wenig an klassische Point-‘n‘-Click-Adventures erinnert, ermöglicht uns das Erkunden der Umgebung und das Interagieren mit Gegenständen und Personen. Dies geschieht überwiegend über die Analogsticks des Controllers.

 

Sämtliche Figuren, denen wir im Spiel begegnen, inklusive der von uns steuerbaren Charaktere, überzeugen durch eine individuelle Ausstrahlung, die sehr realistisch umgesetzt wurde. Dadurch werden während des Spiels immer wieder Emotionen beim Spieler geweckt, die von Sympathie zu den Hauptfiguren bis hin zu starker Abneigung gegenüber den unterschiedlichsten Fieslingen reichen. Auch die Figuren, die wir bereits aus der Fernsehserie kennen, wurden gut getroffen und bieten einiges an Identifikationspotenzial. Hier steht das Spiel der Serie in nichts nach, denn auch diese glänzt durch ihre perfekt gezeichneten Charaktere.

 

Als zusätzliche Ergänzung für alle, die nicht genug von "Game of Thrones" bekommen können, gibt es im Kodexmenü des Spiels die ausführlichen Biografien der wichtigsten Spielcharaktere zum Nachlesen. Weiterhin ist es möglich, die einschneidendsten Entscheidungen im Spielverlauf über das Hauptmenü noch einmal einzusehen. Hier wird zudem prozentual gezeigt, wie sich andere Spieler in der jeweiligen Situation entschieden haben.

 

Grafik

 

Die Umgebung und die vielen bekannten Orte wie die Zwillingstürme, die Mauer oder Königsmund wurden sehr detailverliebt und atmosphärisch umgesetzt und liefern den perfekten Rahmen für die ohnehin schon toll inszenierten Handlungsstränge. Aber auch bisher unbekannte Orte wie Eisenrath, die Heimat der Forresters, gliedern sich nahtlos in die Gesamtpräsentation ein und verfügen über den bekannten "Game-of-Thrones"-Charme. Hierzu trägt auch die aus der TV-Serie bekannte Introsequenz bei, die direkt nach dem Einstiegslevel in leicht abgewandelter Form über den Bildschirm flimmert.

 

Leider wird die ansonsten gelungene Darstellung an einigen Stellen durch pixelige Ränder und unscharfe Texturen etwas getrübt, die leider zu auffällig sind, um sie vollständig zu ignorieren.

 

Sound

 

Als musikalische Umrahmung des Geschehens kommt überwiegend tragende Orchestermusik zum Einsatz, bei der schwere Streicher und nachdenkliche Klavierklänge dominieren. Die Musik transportiert die Stimmung der Serie perfekt und schafft daher auch den passenden Klangteppich für die Telltale-Umsetzung. Bekannte Melodien wie beispielsweise das bedeutungsschwangere Stück "The Rains of Castamere", das während der "Roten Hochzeit" eine zentrale Rolle spielt, verstärken die Verbindung zur TV-Serie und sollten bei jedem GoT-Fan eine Gänsehaut verursachen. 

 

Die Dialoge des Spiels sind auf Englisch gehalten, werden aber durch deutsche Untertitel für jeden verständlich dargestellt, sodass auch wirklich kein einziges Detail der Geschichte verloren geht. Gleichzeitig hören wir so aber auch die Originalstimmen der Schauspieler der TV-Serie und können uns beispielsweise auf Peter Dinklage (Tyrion Lennister), Lena Headey (Cersei Lennister) oder Natalie Dormer (Margaery Tyrell) freuen.


Fazit

"Game of Thrones: A Telltale Games Series" ist die perfekte Ergänzung für alle, die einfach nicht genug von der HBO-Serie bekommen können. Mit einer guten Mischung aus bekannten und neuen Charakteren sowie Orten schafft das Spiel eine sehr dichte Atmosphäre, die einen gefühlsmäßig direkt nach Westeros versetzt. Man sollte allerdings nicht verschweigen, dass der Titel sehr textlastig und der Dialog- um einiges höher als der Actionanteil ist. All diejenigen, die sich darauf einlassen können, bekommen allerdings ein gut durchdachtes und kurzweiliges Spiel geboten, das einem die Möglichkeit bietet, sich durch die beliebte Fantasy-Welt der Serie zu bewegen und dabei einiges über die bekannten Figuren und Geschehnisse zu lernen. (Daniel Walter)


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Game of Thrones: A Telltale Games Series Season Finale Arrives Tuesday, November 17th
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