Torchance 2016

Der Fußballmanager "Torchance 2016" ist das perfekte Spiel für alle, die schon immer einmal einen Fußballverein leiten und dabei sämtliche Höhen und Tiefen aus erster Hand miterleben wollten. Wie sich das Spiel in der Praxis schlägt und ob dabei wirkliches Bundesliga-Feeling aufkommt, zeigen wir euch in unserem Test.

 

Gameplay

 

Bevor es richtig losgeht, müssen wir erst einmal das Aussehen sowie den Namen unseres Trainers festlegen. Dabei können wir einen von fünf Avataren nutzen, je nachdem, welches Aussehen unserem eigenen am nächsten kommt. Es ist auch möglich, gleich mehrere Trainerprofile zu erstellen, da das Spiel auch gegen einen Freund gespielt werden kann. Zudem stehen uns an dieser Stelle fünf Schwierigkeitsstufen, von sehr leicht bis sehr schwer, zur Verfügung.

 

Bei der darauf folgenden Vereinsauswahl stehen mehrere Möglichkeiten für uns bereit. So können wir zum Beispiel einen eigenen Klub gründen, bei dem sich Name und Vereinswappen selbst bestimmen lassen. Entscheiden wir uns für diese Variante, starten wir mit unserem eigenen Verein in der achten Liga und müssen uns nach und nach hocharbeiten.

 

Wir können unseren Lieblingsverein aber auch aus einer der acht deutschen Ligen auswählen und gleich in die erste Saison starten. Spielt unser Traumverein aktuell in der zweiten Liga, obwohl wir der festen Überzeugung sind, dass dieser eher in die erste gehört, lässt er sich außerdem in die gewünschte Liga tauschen. Für Unentschlossene und Risikofreudige gibt es zudem eine Zufallsauswahl, bei der wir keinerlei Einfluss darauf haben, mit welchem Team wir letztlich in den Ligabetrieb starten.

 

Um Anfängern den Einstieg zu erleichtern, steht den Trainern der sogenannte Managerpass zu Verfügung. Dieser informiert uns beispielsweise darüber, ob unsere Mannschaft aktuell ausreichend besetzt ist oder ob wir weitere Spieler benötigen. Als zusätzliches Hilfsmittel für alle, die sich nicht mit den Taktiken sowie dem Training der Mannschaft auseinandersetzen wollen, kann zudem ein Kotrainer verpflichtet werden, der die grundlegenden Trainerfunktionen übernimmt.

 

Nachdem wir die Einführungstipps durchgearbeitet haben, dürfen wir im Anschluss das Trikot des Vereins selbst designen. Dabei stehen verschiedene Farbkombinationen sowie diverse Standard-Trikotmuster zur Wahl, die wir entsprechend unseren Vorstellungen kombinieren können. All diejenigen, die keinen Wert auf ein individuelles Trikot legen, haben hier aber auch die Möglichkeit, einen Zufallsgenerator zu nutzen.

 

In dem folgenden Fenster teilt uns der Vorstand unserer Mannschaft mit, welche Ziele wir in der laufenden Saison erfüllen sollen. Dabei geht es neben einem gewissen Kontostand auch um Tabellenplätze und Erfolge im Pokal sowie um Fortschritte beim Stadionausbau. An dieser Stelle lässt sich zudem festlegen, ob wir eine Kündigung bei Nichterfüllung dieser Ziele ein- oder ausschalten wollen, wodurch jeder Spieler den Schwierigkeitsgrad bei Bedarf noch weiter erhöhen kann. Weiterhin erfahren wir hier, über welches Budget wir in den folgenden Monaten verfügen können.

 

In der Mitte des übersichtlich gestalteten Schreibtisches, über den wir unsere gesamten Aktionen steuern, befindet sich ein Tablet-PC, der uns Zugriff auf sämtliche Managerfunktionen ermöglicht. Diese sind auf verschiedene Menüs aufgeteilt und lassen sich daher problemlos finden und nutzen.

 

So können wir über das Mannschaftsmenü beispielsweise den Kader unseres Teams einsehen und haben Zugriff auf die aktuellen Gehälter sowie Formkurven unserer Spieler. Aber auch der Transfermarkt, über den wir mit interessanten Spielern in Kontakt treten können, lässt sich auf diese Weise aufrufen. Bei Vertragsverhandlungen haben wir immer die Möglichkeit, die gegnerischen Teams herunterzuhandeln. Wenn wir es allerdings zu weit treiben, springt ein Team auch schnell einmal ab, wodurch vorerst keine weiteren Gespräche mit dem jeweiligen Spieler mehr möglich sind.

 

Zudem finden wir hier das Trainingsmenü, das uns die Möglichkeit bietet, den Schwerpunkt des Trainings selbst festzulegen oder vom Kotrainer regeln zu lassen, sofern wir einen haben. Komplettiert wird die Kategorie "Mannschaft" durch den Unterpunkt "Aufstellung", über den sich, neben der Startaufstellung für das nächste Match, außerdem die Taktik festlegen lässt. Auch hier steht uns bei Bedarf der Kotrainer unterstützend zur Seite und besetzt die freien Plätze beispielsweise automatisch mit den besten Spielern für die jeweilige Position. Diese Funktion ist zwar ganz nützlich, wenn man einmal schnell vorankommen möchte, allerdings schränkt man dadurch natürlich auch die Managerfunktionen ein, die das Spiel ja eigentlich ausmachen.

 

Über das Vereinsmenü lassen sich weitere Funktionen regeln, die nicht direkt den Kader der Mannschaft betreffen. Der Unterpunkt "Mitarbeiter" ermöglicht es beispielsweise, die Leistung des Teams durch weitere Trainer nach oben zu treiben. Neben dem bereits erwähnten Kotrainer finden wir hier auch einen Torwart- und einen Fitnesstrainer, die wir bei Bedarf einstellen können. Aber auch medizinische Mitarbeiter wie Ärzte oder Masseure können hier verpflichtet oder entlassen werden, je nachdem, was das eigene Budget noch hergibt.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verwaltung der Jugendmannschaft, die über den entsprechenden Unterpunkt möglich ist. Auf die Entwicklung der Jugendspieler sollten wir immer wieder ein Auge haben, um vielversprechende Talente in unseren Profikader übernehmen zu können. Diese sind natürlich deutlich günstiger als vergleichbar starke Spieler auf dem Transfermarkt.

 

Zu sämtlichen Funktionen rund ums Stadion gelangen wir über den Menüpunkt "Stadion". Hier lassen sich unter anderem in liebevoller Kleinarbeit die Ticketpreise festlegen, die sich je nach Komfort des Sitz- oder Stehplatzes unterscheiden. Einzel- und Dauerkarten sowie die Preise für Einheimische und Gäste können hierbei separat geregelt werden. Beim Innenausbau des Stadions stehen viele verschiedene Bereiche zur Wahl, die wir mit wenigen Mausklicks aufwerten können, von den Werbebannern auf dem Spielfeld bis hin zu den verwendeten Toilettenanlagen. Diese Verbesserungen verhelfen uns zu mehr Besuchern und steigern dadurch auch die Einnahmen des Vereins. Um das Stadion noch attraktiver zu gestalten, ist es zudem möglich, die Außenanlage um Elemente wie Parkplätze, Bahnhöfe oder Fanshops zu erweitern.

 

Das umfangreichste Menü befasst sich, wie sollte es auch anders sein, mit dem lieben Geld. Um unsere Finanzen zu optimieren und unser Budget noch weiter zu erhöhen, finden wir hier verschiedene Anlagemöglichkeiten, egal, ob wir uns für eine klassische Geldanlage entscheiden oder in Aktien investieren möchten. Zudem können wir uns mit einer Versicherung gegen den Ausfall eines besonders wertvollen Spielers versichern oder eine eigene Merchandise-Kollektion in Auftrag geben, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Der wichtigste Menüpunkt befasst sich allerdings mit den Sponsoren, die unseren Verein mit zusätzlichem Geld unterstützen und uns beim Erreichen bestimmter Ziele weitere Prämien zukommen lassen. Da das Geld des Hauptsponsors oft nicht ausreicht, gibt es weitere Nebensponsoren sowie lokale Investoren, mit denen wir über geringere Beträge verhandeln können.

 

Wenn es finanziell doch einmal eng werden sollte, lässt sich das Vereinsbudget mithilfe eines Kredits flexibel aufstocken, den wir nach und nach zurückzahlen können. Auf diese Weise können wir schlechte Zeiten, in denen die Erfolge ausbleiben, überbrücken oder uns einen Spieler leisten, der normalerweise außerhalb unserer Möglichkeiten liegen würde. Man sollte aber versuchen, die Kredite so gering wie möglich zu halten, um am Ende der Saison, wenn der eigene Job auf dem Prüfstand steht, den Vorstand nicht zu verärgern.

 

Sämtliche Tabellen, Statistiken sowie Spielpläne, die uns beim Planen unseres Vorgehens behilflich sein könnten, erreichen wir über das Statistikmenü. Das manuelle Speichern des Spielstandes sowie das Anpassen der grundlegenden Spieleinstellungen sind dagegen über das Optionsmenü möglich. Hier kann außerdem festgelegt werden, ob und, wenn ja, wie oft das Spiel automatisch speichern soll. Das sogenannte Notizbuch bietet zudem ausreichend Platz für Vermerke, Erinnerungen oder sonstige Aufzeichnungen, die wir über die Tastatur dort hinterlegen können, um sie in Erinnerung zu behalten.

 

Vor Beginn jedes Spiels können der Einsatz der Mannschaft sowie das taktische Vorgehen, ob beispielsweise defensiv oder offensiv gespielt werden soll, bestimmt werden. Außerdem lassen sich die Spieler mit der Zusicherung einer Siegprämie zusätzlich motivieren.

 

Weiterhin stehen uns zwei Möglichkeiten zur Verfügung, um eine Live-Partie am Bildschirm zu verfolgen. Neben dem klassischen Live-Ticker, der uns mit sämtlichen Statistiken wie Toren, Torchancen oder einer Live-Tabelle versorgt und zudem durch kleine Highlight-Videos aufgelockert wird, können wir uns auch für den Live-Modus entscheiden. Dieser zeigt uns den Spielverlauf anhand einer Tischkicker-artigen Darstellungsweise, die die Aktionen grob wiedergibt. Letztere wirkt allerdings größtenteils sehr hektisch und willkürlich und bietet eigentlich keinen Mehrwert gegenüber der Ticker-Variante.

 

Das Verändern der Taktik sowie der Aufstellung ist während einer Partie zu jeder Zeit möglich. An dieser Stelle muss allerdings erwähnt werden, dass die Kennzeichnung der Auswechselspieler etwas unglücklich gewählt wurde. Diese sind nämlich nicht, wie im normalen Teammanagement üblich, mit Buchstabenfolgen wie "TOR" oder "MIT" versehen, die Aufschluss über ihre Position geben. Im Taktikmenü des Livespiels wird stattdessen ein Farbcode verwendet, der die Spieler der gleichen Position farblich gleich darstellt. Da diese Darstellungsweise aber nirgends erklärt wird, muss man anfangs schon ganz genau hinschauen, um die Spieler auch wirklich auf der richtigen Position einzusetzen und nicht beispielsweise einen Stürmer in der Abwehr zu platzieren.

 

Ein weiterer Kritikpunkt des ansonsten sehr gut durchdachten Managerspiels ist die Tatsache, dass sich die Sprache bei jedem Neustart wieder auf Englisch einstellt. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Spielstand vorher auf Deutsch gespeichert wurde. Wenn man den Manager startet und den Spielstand lädt, ohne vorher auf die kleine Deutschlandflagge zu klicken, wird auch das gespeicherte Spiel auf Englisch geladen. Dies ist zwar keine große Einschränkung, nervt aber schon hin und wieder. Gerade dann, wenn man die Voreinstellung einmal vergessen hat und dann das ganze Spiel neu laden muss.

 

Grafik

 

Unser Spielfenster ist wie ein Schreibtisch aufgebaut und kommt sehr aufgeräumt und übersichtlich daher. Hier sehen wir auf einen Blick verschiedene nützliche Informationen, ohne dass wir uns durch die einzelnen Menüs arbeiten müssen. Neben der Tabelle, der aktuellen Finanzsituation oder den bisherigen Karten- und Merchandise-Verkäufen finden wir am unteren Bildschirmrand außerdem einen optisch ansprechend gestalteten Kalender, der uns die Termine der kommenden Tage anzeigt. Die Oberfläche des Schreibtisches lässt sich beliebig verändern und so den eigenen Bedürfnissen anpassen. So können wir selbst entscheiden, welche der Felder für uns wichtig sind und auf welche wir verzichten können. Insgesamt konzentriert sich "Torchance 2016" grafisch auf das Nötigste und liefert uns ein gut strukturiertes Spielfenster, bei dem wir schnell auf alle relevanten Funktionen zugreifen können.

 

In regelmäßigen Abständen wird das reguläre Spielgeschehen durch kleinere Videos unterbrochen, anhand derer uns die Auslosungen verschiedener Turniere präsentiert werden. Diese Animationen lassen sich aber auch überspringen, wodurch wir direkt zum Ergebnis der Auslosung springen können.

 

Die wählbare Live-Darstellung der Partien ist allerdings etwas zu rudimentär gehalten und wäre eigentlich nicht wirklich nötig gewesen, gerade da die Liveticker-Variante das Stadion-Feeling schon ziemlich gut transportiert. Hier sorgt die Kombination aus Liveticker, Statistiken und kleinen Highlight-Videos dagegen für ein stimmiges Gesamtbild.

 

Sound

 

Die Hintergrundmusik ist komplett instrumental gehalten und bietet neben recht austauschbaren Rock-Pop-Songs auch hin und wieder orchestrale Stücke. Diese bestehen überwiegend aus tragenden Streichern und Chören und erinnern ein wenig an die Champions-League-Hymne. Da sich die Lieder im Spielverlauf aber schon recht häufig wiederholen, ist es gut, dass das Spiel dafür eine Lösung parat hält. All diejenigen, die lieber ihre eigene Musik hören möchten, können diese nämlich im MP3-Format in den "meinelieder"-Ordner des Managers auf die Festplatte kopieren. Auf diese Weise lässt sich das Spiel individualisieren und die gegenwärtige Stimmung den eigenen Vorlieben anpassen.

 


Fazit

Der Fußballmanager "Torchance 2016" überzeugt nicht nur durch die zahlreichen und teils sehr detailliert ausgearbeiteten Funktionen, auf die wir als Trainer während der Saison zugreifen können. Auch die grafische Präsentation ist alles in allem sehr stimmig und ermöglicht ein reibungsloses Arbeiten. Trotz des Fehlens der Original-Spielernamen und -trikots macht das Spiel wirklich Spaß und kommt als durchdachte und kurzweilige Managersimulation daher, die allerdings die eine oder andere Schwäche mit sich bringt. (Daniel Walter)


Kommentare:
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2015-11-20 22:38:21... - Cristina

nice game


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