Tales of Zestiria

Die Story von "Tales of Zestiria" handelt von der Legende der Hirten, einer Gruppe von Auserwählten, die die Menschen von jeher vor der Dunkelheit beschützten. In Zeiten der Not wurden sie immer gerufen, um gegen das Chaos anzukämpfen und die Normalsterblichen vor dessen Auswirkungen zu schützen. Allerdings hat man die Hirten seit dem Anbruch des Friedens nicht mehr gerufen und sie existieren heute nur noch als Legende. Seit dieser Zeit wurden die Hirten von keinem Menschen mehr gesehen und sie sind wie vom Erdboden verschwunden. Oder etwa doch nicht?

 

Die eigentliche Handlung beginnt in Elysia, der Heimat der Seraphim. Wir begleiten die beiden Freunde Sorey und Mikleo, die aufgrund ihres Verhaltens ohne Weiteres Brüder sein könnten, dabei, wie sie die Ruinen in der Nähe des Dorfes auf Spuren der Hirten untersuchen. Am Ende ihres Ausflugs stürzen die beiden tollpatschigen Helden schließlich in ein Erdloch und finden sich kurz darauf in einem unterirdischen Tunnelsystem wieder. Beim Erkunden der Höhlen treffen sie auf ein bewusstloses Mädchen, das in dem Moment, als die beiden es erreichen, langsam zu sich kommt. Nach einem kurzen Hin und Her beschließen die Freunde, das erschöpfte Mädchen, das seinen Namen erst einmal für sich behält, mit in ihr Dorf zu nehmen, damit es dort zu Kräften kommen kann.

 

Nach ihrer Ankunft im Dorf berichten Sorey und Mikleo ihrem Großvater von dem unangemeldeten Besucher, der darüber alles andere als erfreut ist. Im darauffolgenden Gespräch erfahren wir, dass die Seraphim es nicht mögen, wenn Menschen in ihr Dorf kommen. Sorey, ein Menschenjunge, der von Mikleos Großvater aufgezogen wurde, lebt seither unter den Seraphim und ist ein Teil der Gemeinschaft. Das Mädchen aus der Höhle ist daher sein erster Kontakt zu einem anderen Menschen. Dennoch besteht der Großvater darauf, dass die Fremde das Dorf am nächsten Tag verlässt.

 

Während Sorey, der das Mädchen nach Hause in die Stadt Damensee begleiten möchte, die Vorbereitungen für die Reise trifft, werden auch die Beweggründe seiner Begleiterin zunehmend klarer. Sie erzählt, dass in der Welt der Menschen das Chaos ausgebrochen ist und alle mit Ernteausfällen, Hungersnot und Krankheiten zu kämpfen haben. Alle Hoffnung scheint verloren, und alles, was den bevorstehenden Untergang der Menschheit vielleicht noch aufhalten kann, sind die fast vergessenen Hirten. Was Sorey damit zu tun hat und ob es wirklich noch Hirten gibt, die das Chaos aufhalten können, offenbart sich uns am Ende eines langen Abenteuers.

 

Gameplay

 

Direkt nach der Introsequenz erscheint ein kurzer Überblick über die Belegung des Controllers, was einen unkomplizierten Einstieg ermöglicht. Diese Übersicht lässt sich aber natürlich auch jederzeit im Optionsmenü erneut aufrufen. Bevor unser eigentliches Abenteuer startet, können wir zwischen vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen wählen, die von "Einfach" über "Normal" und "Mittel" bis hin zu "Schwer" reichen. Auf letzterer sind die Kämpfe am schwierigsten, doch können wir dafür das meiste Geld für Siege einstreichen. Weiterhin müssen wir uns vor Spielbeginn noch dafür entscheiden, ob wir die Sprachausgabe lieber auf Englisch oder auf Japanisch genießen möchten. Die Auswahl ist verbindlich und kann im weiteren Verlauf nicht mehr geändert werden.

 

Den aktuellen Spielfortschritt können wir jederzeit über eine Schnellspeicherfunktion im Optionsmenü vornehmen. Das Anlegen von Spielständen sowie das "reguläre" Speichern sind an speziellen blau leuchtenden Speicherpunkten möglich, die uns während unserer Reise immer wieder begegnen.   

 

In der Welt erwarten uns neben praktischen Items, die wir aus mehr oder weniger versteckten Schatztruhen entnehmen können, natürlich zahlreiche Gegner. Diese sind in der Spielwelt sichtbar und können in den meisten Fällen auch umlaufen werden. Der Übergang vom regulären Bewegungsmodus in den Kampfbildschirm ist fließend, wodurch ein flüssiger Spielablauf gewährleistet ist. Am Ende eines Gefechts werden unsere Kampfstatistiken angezeigt, anhand derer wir beispielsweise die Kampfdauer sowie die erreichten Punkte ablesen können. Dadurch ist es uns möglich, unseren Kampfstil zu bewerten und bei künftigen Kämpfen möglicherweise eine andere Taktik anzuwenden, um noch mehr Punkte zu erhalten.

 

Aber auch verschiedene Computercharaktere warten nur darauf, dass wir uns mit ihnen unterhalten. Die Gespräche sind mit deutschen Untertiteln versehen, damit wir auch jedes Detail der Story mitbekommen. Das Interagieren mit Personen oder Gegenständen ist durch Drücken der X-Taste möglich.

 

In den Kämpfen stehen unserem Helden verschiedenen Angriffe, genannt "Artes", zur Verfügung. Von Beginn an können wir beispielsweise auf das "Kriegs-Artes" zurückgreifen, das sich mithilfe der Kreis-Taste aktivieren lässt. Wenn man nahe genug am Gegner steht, können durch erneutes Drücken der Taste stärkere Kombos ausgelöst werden, die den Feind noch mehr schwächen. Neue Artes-Varianten lassen sich durch das Erreichen einer höheren Stufe freischalten.   

 

Das Hauptmenü des Rollenspiels, in das wir durch das Drücken der Dreieck-Taste gelangen, hält viele unterschiedliche Optionen für uns bereit, mit denen wir unser Abenteuer beeinflussen und unsere Helden anpassen können.

 

Zum einen haben wir hier einen genauen Überblick über die verbliebene Lebensenergie sowie über die aktuellen Seelenkette-Punkte jedes Teammitglieds. Bei letzteren handelt es sich um Aktionspunkte, die beim Einsatz verschiedener Artes-Angriffe verbraucht werden. Außerdem werden unsere Helden im Kampf anfälliger, wenn die Seelenkette-Leiste in den Keller geht. Durch Inaktivität oder längeres Umherlaufen lädt sich der Balken aber nach und nach wieder auf. Auch unsere Gegner werden schwächer, wenn ihre Seelenkette-Anzeige in den roten Bereich geht. Um das zu erreichen, müssen die Angriffe unserer Feinde gezielt geblockt werden, was mithilfe der   Viereck-Taste möglich ist.

 

Im Hauptmenü lässt sich zudem die individuelle Strategie für jedes Teammitglied festlegen. So kann hier unter anderem das Verhalten beim  Angriff oder der Verteidigung beeinflusst werden und beispielsweise auf Aktiv, Passiv oder Ausgeglichen gestellt werden. Auch lässt sich ein Charakter in diesem Menü als Nah- oder Fernkämpfer einstellen, wodurch die Teamtaktik sehr detailliert ausgearbeitet werden kann. Zudem finden alle, die sich tiefergehend mit dem Spiel beschäftigen wollen, im Untermenü "Bibliothek" interessante Informationen rund um die Story sowie nützliche Details über alle Monster, denen unsere Helden bereits begegnet sind.

 

Der Unterpunkt "Ausrüstung" ist die richtige Anlaufstelle, wenn wir unsere Kämpfer mit Waffen oder Gegenständen aufwerten wollen. Zudem lassen sich den Helden hier sogenannte Titel zuweisen, mit denen sich besondere Artes freischalten und nutzen lassen. Dank des komplexen Fertigkeitenmenüs, das ein Kombinieren der einzelnen Fertigkeiten ermöglicht, lassen sich verschiedene Bonusfertigkeiten aktivieren, die das Kampfgeschehen maßgeblich beeinflussen können. Dabei ist es sowohl möglich, unterschiedliche Fertigkeiten miteinander zu kombinieren, als auch den gleichen Fertigkeitentyp mehrfach einzusetzen. Die Kombination des gleichen Typs miteinander wird im Spiel als "Kumulation" bezeichnet.

 

Weiterhin verfügt jedes Teammitglied über spezielle Fähigkeiten, die im "Unterstützungstalente"-Menü einzeln ausgewählt werden können und vom Zubereiten von Snacks bis hin zum Suchen von Aktionspunkten reichen. Sie laufen im Hintergrund ab und erleichtern uns auf unterschiedliche Arten das Spielgeschehen. Der Fortschritt der Aktionen wird mithilfe eines eigenen Balkens übersichtlich dargestellt. 

 

Zu den erwähnten Aktionspunkten zählen unter anderem die sogenannten Monolithen, die uns wissenswerte Informationen über alte und vergessene Kampftechniken liefern. Doch die Monolithen haben nicht nur einen ideellen Wert, sie bringen uns zudem AP-Punkte ein, die wir beim Aufwerten und Erweitern unserer Kampfaktionen einsetzen können.

 

Damit wir auf unserem Weg stets den Überblick behalten, zeigt uns eine Minikarte auf der linken Seite des Spielbildschirms immer den Weg zu unserem nächsten Ziel an. In Situationen, in denen wir etwas genauer hinschauen müssen, gelangen wir mit einem Klick auf das Controller-Touchpad außerdem zur großen Karte, die die gesamte Umgebung detailliert anzeigt. Sollte einmal ein Hindernis wie ein überdimensionales Spinnennetz unsere gewünschte Route blockieren, können wir unser Schwert auch außerhalb der Kämpfe einsetzen und den Weg mithilfe der scharfen Klinge wieder freimachen.

 

Grafik

 

Die grafische Darstellung des Titels glänzt zwar nicht durch Realismus und Detailreichtum, bietet uns aber dennoch liebevoll gestaltete Welten, die vor allem durch ihre Atmosphäre überzeugen können. Der comichafte Stil kreiert eine mystische Grundstimmung und trifft das japanische  Fantasy-Thema sehr gut. Insgesamt wirkt das Spiel optisch sehr "oldschool" und erinnert an die Grafik von älteren Free-to-Play-MMORPGs wie "Fiesta Online". Auch die Sequenzen bieten wenig Effekthascherei und setzen eher auf die übertriebene und bunte Asia-Darstellung, wie wir sie aus diversen Manga-Comics und -serien kennen.

 

Sound

 

Auch von der Hintergrundmusik her ist "Tales of Zestiria" ein sehr klassisches Rollenspiel. So sind es vor allem pompöse instrumentale Orchesterklänge mit wuchtigen Streichern und Blechbläsern, die sich zu zarten Fantasy-Flötentönen und Harfenmelodien gesellen und so das Geschehen und die märchenhaften Kulissen perfekt untermalen. In den Kämpfen wird das Tempo der Musik erhöht und die Orchesterpassagen werden schneller und hektischer. Das treibende Gefühl wird vom hämmernden Schlagzeug im Hintergrund noch weiter verstärkt und liefert so den passenden Rahmen für die Gefechte.


Fazit

Vor allem vom grafischen Gesichtspunkt her spielt "Tales of Zestiria" zwar nicht in der allerersten Rollenspiel-Liga, dennoch kann das Spiel auf vielen anderen Ebenen durchaus überzeugen. Die Story ist zwar etwas klischeehaft, wird aber auf unterhaltsame Art und Weise erzählt, und auch die gezeichneten Charaktere sind gut getroffen und bieten doch einiges an Identifikationspotenzial. Es ist aber auch das wirklich vielschichtige Fähigkeiten- und Ausrüstungsmenü, das für interessante Spielaspekte sorgt und den Titel für Genrefans durchaus sehenswert macht. Über das sehr japanische Erscheinungsbild muss beim Spielen allerdings hinweggesehen werden, wenn man damit nicht so wirklich etwas anfangen kann. Fans der "Tales-of"-Reihe können hier aber auf jeden Fall ohne Bedenken zugreifen. (Daniel Walter)


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2015-10-30 20:25:24... - BenGamerPlays

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Tales of Zestiria - Screenshots zur TGS 2014
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