Toy Soldiers: WarChest

Prinzessinnen auf fliegenden Einhörnern, die mit Bananen auf Panzer schießen . Nein das ist nicht etwa der Traum eines unter Drogen Stehenden, sondern mehr oder weniger das, was einen bei "Toy Soldiers: WarChest" erwartet. Was genau wir damit meinen, lest ihr in unserem Test.

 

Nicht fragen, machen!

Nach einer wirklichen Geschichte wird man in Toy Soldiers lange suchen können, denn es hat genau genommen keine. Zwar wird in den Zwischensequenzen versucht, einen halbwegs nachvollziehbaren Grund zu liefern für das, was folgt, doch sind diese Pseudo-Storyfetzen nicht wirklich logisch verknüpft und ergeben somit keinen Faden, dem man folgen kann.Die eigene Spielzeugkiste muss die Angriffe überstehen, mehr muss man im Grunde nicht wissen.

 

Überwachen und steuern

Toy Soldiers: WarChest ist ein klassisches 3D-Tower-Defense-Spiel, das, wie der Name schon vermuten lässt, statt der normalen Türme eben die namensgebenden Spielzeugkisten als zu verteidigende Objekte verwendet. Und wer würde eine Spielzeugkiste angreifen? Natürlich Spielsachen. Genauer gesagt Spielzeugsoldaten, Actionfiguren und was sich eben sonst noch in einer solchen Sammlung findet. Der Spieler kann neben dem altbekannten Prinzip "Wähle einen Bauplatz, wähle einen Turm, werte den Turm auf" auch selbst die Kontrolle über beispielsweise ein MG-Nest übernehmen und so direkt in das Spielgeschehen eingreifen. Hierbei sammelt er zum einen Geld, mit dem er neue Türme bauen und die vorhandenen verbessern kann, und zum anderen Erfahrungspunkte, die sukzessive neue Verbesserungen und auch Spezialwaffen freischalten. Die Türme steuern sich im Automatikmodus selbst und versuchen die ankommenden Gegnerwellen so gut wie möglich zu dezimieren, solange diese in ihrer Reichweite sind. Scheint der Gegner übermächtig, so kann man spezielle Charaktere, die sogenannten Helden, ins Spiel bringen, die vom Spieler gesteuert werden müssen und erheblich effektiver sind, als die stationären Waffen. So kann man beispielsweise mit Kaiser Wilhelm durch die Soldatenmengen marschieren und sie mit Maschinengewehr oder Büchse ausschalten. He-Man vernichtet die Eindringlinge mit der Macht von Grayskull,und mit dem Panzer rollen wir unbeirrt von Gegenwehr über das Schlachtfeld. Leider sind nicht alle Helden für jeden spielbar, denn Ubisoft setzt auch hier auf Mikrotransaktionen und die sogenannte Hall-of-Fame-Variante, in der unter anderem auch noch Ezio Auditore, Duke oder der Cobra Commander aus G.I. Joe inbegriffen sind.Mit neuem Level erhält man auch hier jeweils einen neuen Charakter. Später kann man sich auch mit einem Phönix in die Lüfte schwingen, Salven aus Feuerkugeln in die Massen feuern oder die Gegner mit W-20-Würfeln, die als Bomben fungieren, an Ort und Stelle ausschalten. Diese besonderen Figuren haben keine unbegrenzte Aktionszeit, aber durch das Einsammeln von Batterien kann diese Zeitspanne erhöht werden. Wer die Kampagne erfolgreich beendet hat oder einfach nicht mehr allein gegen die Bedrohung antreten will, der kann sich auch in den Mehrspielermodus stürzen und zusammen mit anderen in die Schlacht ziehen.

   

Noch ein wenig Glitzerstaub und dann ist es fertig

Grafisch weiß Toy Soldiers durchaus zu überzeugen. Es gibt sehr verspielte Details wie Bücher, die als Brücken dienen, Pappbäume oder Nicht-Spieler-Charaktere in Form von Passanten, die vor Schreck erstarrt am Wegesrand stehen. Eine Epilepsiewarnung wäre im weiteren Spielverlauf vielleicht doch angebracht, denn wenn die Gegner erst einmal damit beginnen, zurückzuschießen, und man selbst noch mit einer Spezialeinheit angreift, dann blitzt und leuchtet es an allen Ecken und Enden des Bildschirms.

Viel Getöse

Die Sounds sind für ein doch recht kindisch wirkendes Setting vergleichsweise bedrohlich und realistisch geraten. Das Knallen der MGs, der Rums, wenn die Granaten der dicken Bertha in den Gegnerreihen einschlagen, das Explodieren der Bomben sind für das ansonsten etwas verspielt anmutende Szenario etwas zu gut gelungen.


Fazit

Toy Soldiers: WarChest ist ein Tower-Defense Spiel, das nicht nur stumpf kopiert, was es schon tausendfach gibt, sondern versucht, frischen Wind in das leicht angestaubte Genre zu bringen. Für den Langzeitspielspaß ist es wohl zu eintönig, aber als Lückenfüller bestens geeignet.(Florian Richter)


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