Connect IT Biohazard Gaming Combo Elite Plus

Das Wort „Biohazard“ mag zwar Gummifreunden die Freudentränen in die Augen treiben, aber im Falle der Gaming Combo der Firma „connect IT“ besteht kein Grund, den Schutzanzug liebevoll zu befingern und die Gasmaske aufzusetzen. Da es aber durchaus sein kann, dass ein Gummifetischist auch passionierter Gamer ist, enthält das Set keine gefährlichen Viren oder Bakterien, sondern alles, was ein Spielsüchtiger am Computer braucht – und zwar zu einem erschwinglichen Preis. Ob es hält, was es verspricht, oder ob man es doch besser bei der nächsten Latexsession als Accessoire einsetzt, wird dieser Test beleuchten.

 

Das Paket

 

Statistisch gesehen braucht man als Zocker oder Computerarbeiter etwa 0,3 bis 0,5 Tastaturen pro Jahr; vom Verschleiß an Mäusen gar nicht zu reden. „connect IT“ reagiert darauf mit einem Kombinationsangebot von Zubehörteilen, die vorher auch schon als Einzelangebote erhältlich waren. Das Paket „Biohazard Gaming Combo Elite Plus“ enthält eine Tastatur, eine Maus, ein (wirklich außergewöhnliches) Mauspad und ein Headset, die sowohl in Funktion als auch Design aufeinander abgestimmt sind. Bemerkenswert dabei ist der Preis für das Komplettpaket, den alteingesessene Gaming-Zubehör-Anbieter üblicherweise schon für ein Teil alleine verlangen.

 

Die Tastatur

 

Schon beim ersten Auspacken hinterlässt die Tastatur der Gaming Combo einen guten Eindruck: schmal im Aufbau und doch massiv genug, um im Gaming- und Alltagsstress nicht einfach wegzurutschen. Die Tastatur verfügt über alles, was man heutzutage von einem modernen Tastenbrett erwarten kann: LED-Beleuchtung, Multimedia- und Makrotasten sowie per Software einstellbare Profile. Sehr schön ist die Gummierung der Oberfläche, die beim Berühren einen warmen, griffigen Eindruck hinterlässt. Angeschlossen wird die Tastatur über USB 2.0 und, trotz noch nicht installierter beiliegender Software, sofort vom Windows-Betriebssystem erkannt. Der Tastaturmanager vervollständigt das Bild, indem er ein Hinterlegen von angepassten Profilen ermöglicht. Dabei sind sowohl die LEDs und Makrotasten als auch andere Basisparameter einstellbar.

 

Besonders bemerkenswert ist der Eindruck im Dauertest. Das Schreibgefühl ist ausgezeichnet. Die Tasten haben keinen zu langen Hubweg und dennoch einen klar definierten Druckpunkt. Dabei sind sie leichtgängig, ohne wackelig zu sein. Wer auf einer elektrischen beziehungsweise elektronischen Schreibmaschine das Zehn-Finger-System gelernt hat, wird die Tastatur lieben, denn der Schreibeindruck entspricht am ehesten dieser Erfahrung.

 

Die Maus

 

Genauso wie die Tastatur verfügt die Maus über ein angepasstes Design und einen gummiartigen Überzug, der sie sehr griffig, aber dennoch angenehm in der Hand macht. Ebenfalls vorhanden und nach dem Motto „LED ergo sum“: die obligatorische Lichtuntermalung durch strahlungsemittierende Siliziumdioden. Darüber hinaus gibt es ein scheuerbeständiges, geflochtenes USB-Kabel mit einer Länge von 1,8 Metern. Mit circa 110 Gramm ist die Maus ein Leichtgewicht. Nicht jedem mag das liegen, dennoch hinterlässt die Maus, trotz ihres geringen Gewichtes, einen stabilen und nicht klapprigen Eindruck.

 

Wie für eine Gaming-Maus üblich, verfügt das Modell der Biohazard Combo über anpassbare dpi-Werte. Per Tastendruck wechselt man zwischen vier verschiedenen Profilen mit 800, 1.600, 2.400 und 3.200 dpi, die über verschiedene Farben, in denen das Mausrad leuchtet, angezeigt werden. Dabei ist, egal welches Profil eingestellt ist, der Laserabtaster immer sehr präzise und neigt nicht zu Artefakten oder, in Spielen nicht selten tödlich, zu Wacklern.

 

Leider gibt es zwei Dinge, die an der Maus nerven. Erstens können die Profile nicht verändert werden. Die Maus wird ohne zusätzliche Software einfach mit dem Standard-Windows-Treiber betrieben, welcher natürlich nicht die Profile in der Maus verändern kann. Auch auf der Internetpräsenz von „connect IT“ ist keine Software zu finden, die hier ein Eingreifen möglich machen würde. Außerdem leuchtet der Nager ständig und zieht somit auch, wenn der Computer ausgeschaltet ist, ständig Strom aus dem USB-Port, um die LEDs zu betreiben. In einem kleinen Test entlud sich dadurch der Akku eines Laptops fast vollständig.

 

Das Headset

 

Das Headset verzichtet, entgegen der bisherigen Produktlinie, auf die Gummierung, allerdings auch auf jedes mehr oder weniger überflüssige Metallteil. Mit nur 270 Gramm ist das Headset ein ziemliches Leichtgewicht auf dem Haupt des Trägers, und damit sind die eingesparten Polsterungen am Ohr und an dem Kopfbügel zu verschmerzen. Das Headset lässt sich dennoch angenehm tragen. Leider fällt die eingesparte Polsterung spätestens bei der Geräuschunterdrückung wieder auf. Die Ohrmuscheln von geschlossenen Kopfhörern sollen auch Außengeräusche ausblenden, dies schafft das Headset der Biohazard Combo fast gar nicht. Gut gelöst wiederum ist das klappbare Mikrofon: Wenn es nicht benötigt wird, verschwindet es einfach in der linken Ohrmuschel. Auch bei den Anschlüssen weicht das Headset von der bisherigen Linie von USB-Anschlüssen ab. Zwei 3,5-mm-Klingenstecker sorgen für die Verbindung mit dem Ausgang und Eingang des Computers. Eine kleine Fernbedienung ist am 2,2 Meter langen Kabel vorhanden und steuert Lautstärke sowie die Funktion des Mikrofons.

 

Die Klangwiedergabe des Headsets ist gut, hat aber deutliche Schwächen im Bereich der Höhen ab circa 2 kHz. Ohne den Einsatz eines Equalizers klingt alles etwas dumpf, und gerade Stimmen, speziell weibliche, werden schwer verständlich. Allerdings kann, wie bereits oben erwähnt, mit ein paar Einstellungen am Equalizer dieses Manko behoben werden. Leider ist dies bei den Defiziten des Mikrofons nicht so einfach. Obwohl laut Beschreibung des Herstellers eine Rauschunterdrückung eingebaut sein soll, sind Aufnahmen und Übertragungen, gerade in Online-Spielen, oftmals verrauscht und nur schwer verständlich. Hier besteht deutlicher Nachbesserungsbedarf.

 

Das Mauspad

 

Obwohl es zwar den Grundsatz „Nicht die Größe ist entscheidend, sondern wie man damit umgeht.“ gibt, versucht „connect IT“ genau das Gegenteil mit dem Mauspad – und hat damit durchaus Recht. Das Weichgummi-Mauspad mit seiner natürlich im Design des Biohazard-Mottos verbleibenden Textilbeschichtung ist mit seinen 90 x 25 Zentimetern unüblich. Die Idee dahinter ist aber schnell klar und einleuchtend: sowohl Tastatur als auch Maus finden auf dem Pad Platz. Die ohnehin schon sehr rutschfeste Tastatur wird dadurch noch zusätzlich stabilisiert, und die Maus unterstützt. Alles in allem erledigt das Mauspad damit exakt die ihm zugedachte Aufgabe, auch wenn es in den Gleiteigenschaften natürlich nicht mit High-Performance-Pads, die meist aber auch so viel kosten wie die gesamte Kombo aus vier Teilen, mithalten kann.


Fazit

Die Biohazard Combo Elite Plus von „connect IT“ erledigt durchaus zuverlässig und brauchbar ihren Dienst und ist damit nicht nur zum zusätzlichen Spielzeug für die nächste Gummisession verdammt. Mit einem Listenpreis von 99 Euro liegt sie damit in einem Segment, das andere Hersteller für ein einzelnes Teil verlangen würden. Entsprechend darf man keine Wunder erwarten. Dennoch sind das rauschende Mikrofon und die stromfressende Maus Dinge, die man abstellen könnte. Auch wenn Hardcore-Spieler weniger glücklich sein dürften, so ist von der Leistung her die Gaming Combo durchaus für Gaming-Enthusiasten eine überlegenswerte Alternative zu anderen Einzelangeboten.(Bernd Kasperidus)


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