Trapped Dead: Lockdown

Zombies? Schon wieder ? Ja, Trapped Dead: Lockdown wartet mit Altbekanntem auf. Das Hack-and-Slay-Abenteuer von Bigmoon Studios und Headup Games bietet jede Menge Gemetzel und Untote mit Heißhunger auf Gehirne.

Das Intro im Comicstil, welches die Geschehnisse umreißt, die zur Apokalypse geführt haben, macht Lust auf das Spiel, denn die Inszenierung ist wirklich gut gelungen.

Auch die Charakterauswahl lässt hoffen, denn entscheiden muss man sich zwischen fünf spielbaren Charakteren, die alle ihre eigenen Stärken haben. Der Fleischer etwa ist Spezialist im Umgang mit Nahkampfwaffen, der Auftragskiller wiederum ein Meister der Schusswaffen, und der Priester setzt auf spirituelle Gegenwehr. Der Marine und der Marshall sind einfach gesagt Mischformen. Sie kommen mit allen Waffen zurecht, bieten aber nicht die Effektivität der spezialisierten Kollegen.

Den ersten Minuspunkt sammelt das Spiel allerdings durch das überaus ausführliche Tutorial, das einem auf extrem aufdringliche Weise jede Kleinigkeit der Steuerung und des Stufensystems erklärt. Zwar ist es wichtig, dass man die Feinheiten des Fertigkeitenbaumes erklärt bekommt, doch ist die Anleitung viel zu detailliert, und nach nicht einmal der Hälfte des Tutorials klickt man die Anweisungen einfach genervt weg und lernt den Rest durch Herumprobieren.

Die Storyline lässt sich darauf herunterbrechen, dass jeder Charakter auf der Suche nach einem geliebten Menschen ist. Der Marine etwa, den wir gespielt haben, sucht nach seiner Tochter und durchkämmt dabei die Stadt.

Doch was wäre ein gutes Zombie-Survival-Hack-and-Slay-Spiel ohne Horden von Untoten und Überlebenden, die sich einem in den Weg stellen? Und das ist zugleich auch das größte Problem an "Trapped Dead: Lockdown". Es fordert den Spieler nicht im Geringsten. Der Ablauf ist immer derselbe: Man will irgendwo hin, doch um weiterzukommen, muss man jemandem einen Gefallen tun, der nicht mehr als eine einfache, stupide Besorgungsmission ist. Hole XY und bringe es mir. Nicht, dass das Spiel ein totaler Reinfall wäre, doch die etwas lieblose Grafik, das eintönige Gameplay und die schwache Story lassen nicht wirklich Spannung und Spaß aufkommen. Es hat seine Momente, in denen man sich einfach ein Lächeln über das Niedermähen von Unmengen Infizierter nicht verkneifen kann.

Selbst Fans vom Erbeuten und Aufstufen kommen zumindest teilweise auf ihre Kosten, denn in nahezu jeder Ecke finden sich Goodies, die eingesammelt werden wollen, und mit jeder neuen Stufe erhält man Erfahrungspunkte und kann sich eine besondere Fähigkeit auswählen, die dem Charakter neue Attribute wie erhöhten Waffenschaden oder bessere Schadensresistenz hinzufügen. Selbst die Waffen lassen sich frisieren.

Bei all der Euphorie, dass Gegnern Gliedmaßen mittels Axt abtrennen oder sie via Schusswaffe perforieren kann, sollte man bedenken, dass die Mittel zur Verteidigung nicht ewig halten. Doch ist auch hier nicht aller Tage Abend, denn hin und wieder trifft man einen hilfsbereiten Obdachlosen, der ein wahres Arsenal an Tauschobjekten bietet und zudem ein begnadeter Handwerker zu sein scheint. Gegen ein kleines Entgelt repariert er alles, was einem an Zombievernichtungsausrüstung ans Herz gewachsen ist.

Pluspunkte kann der Sound sammeln. Die Vertonung der Spielfiguren und die Dialoge sind wirklich gelungen, auch wenn es keine deutsche Synchronisation gibt. Die Umgebungsgeräusche müssen sich nicht verstecken. Das Prasseln des Regens, das Zerbersten der von den Nahkampfwaffen getroffenen Gegner, das Knallen der Schüsse aus den diversen Feuerwaffen schmeicheln den Ohren. Hier hat man wohl mehr Herzblut investiert als in den Rest des Spiels. Der Soundtrack ist dezent und stimmig. Er verrichtet seinen Dienst unauffällig im Hintergrund und fängt die Gesamtstimmung des Spiels gut ein, ohne wirklich aufregend zu werden. Zwar ist die musikalische Untermalung recht eintönig, da Sie aber kaum auffällt stört das nicht weiter.

Wie schon erwähnt, ist die Grafik wiederum kein wirklicher Augenschmaus. Platte, sich oft wiederholende Texturen, emotionslose, nicht einprägsame Gesichter und eine Umgebung, die die Liebe zum Detail vermissen lässt, verspielen leider einige Sympathien. Hier hätte man noch etwas mehr Zeit investieren sollen. Dem Protagonisten folgen wir in der Vogelperspektive, was einen guten Blick auf die Szenerie und nicht zuletzt auf das reichlich umherspritzende Blut zulässt. Ist die Spielfigur zu Fuß unterwegs, so ist die Kamera in eine Richtung fixiert. Sitzt man dagegen in einem Auto, bewegt sie sich mit. Bei Zwischensequenzen setzt das Spiel auf Nahaufnahmen, direkt aus dem Spielgeschehen heraus, was aber aus bereits genannten Gründen nicht unbedingt gut aussieht.


Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "Trapped Dead: Lockdown" leider nicht viel mehr ist als ein weiteres Zombiespiel, das einen mit Massen von Gegnern beschäftigt und auch sonst nichts wirklich neu macht. Es ist ein nettes kleines Spielchen für zwischendurch, das einem weder spielerisch noch emotional oder kognitiv viel abverlangt und sich ernster nimmt, als es letztendlich ist. Die Dialoge sind zwar gelungen, aber durch das steife Auftreten der Figuren wirken sie eher lächerlich als dramatisch. Wer also die kurze, schnelle Zerstreuung sucht und sich mit der nicht gerade zeitgemäßen Grafik anfreunden kann, kann gern zugreifen. Für "Profizocker" und Langzeit-Gamer ist es allerdings nicht die richtige Wahl.


Kommentare:
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2015-04-18 20:43:06... - RICARDO

BOM


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