Metal Gear Solid V: Ground Zeroes

„Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ ist der neueste Teil der „Metal-Gear-Solid“-Reihe (erschaffen von Hideo Kojima) von Konami und fungiert als Prolog zum Open-World-Titel „Phantom Pain“, der noch dieses Jahr erscheinen soll. Bei „Ground Zeroes“ schlüpft man in die Rolle des berühmten Helden Snake, mit dem man sich im Laufe des Spiels durch eine kubanische Militärbasis kämpfen muss. Die vergangenen Jahre sind jedoch nicht spurlos an dem Soldaten vorbeigegangen, und so erkennt man bei ihm doch das eine oder andere graue Haar.

 

Die Handlung setzt ein, als sich Snake auf den Weg macht, ein freiwilliges Mitglied seiner Privatarmee, genauer gesagt den Jungen „Chico“, aus der Gewalt der Organisation „XOF“ zu befreien. Diese hält den Kleinen in einer gut bewachten Militärbasis gefangen, um ihm Informationen über Snakes Armee zu entlocken. Aber Chico ist nicht der Einzige, den Snake aus seiner brenzligen Lage herausholen will. Auch die Cipher-Agentin Paz wird am gleichen Ort gefangen gehalten. Da Paz Snakes einzige Informationsquelle bezüglich der Aktivitäten von Cipher ist, will er auch sie aus ihrem Gefängnis befreien. Allerdings muss sich der Protagonist alleine auf die Rettungsmission begeben, da der Auftrag politisch zu brisant ist, um mit Verstärkung in der Basis einzumarschieren. In den Sequenzen bekommt man außerdem Snakes Gegner „Skull Face“, den leitenden Kommandanten von XOF, zu Gesicht, der im kommenden Titel „Phantom Pain“ eine große Rolle spielen wird.

 

 

Alle gegen Snake (Gameplay)

 

In „Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ kann der Spieler eine riesige Militärbasis erkunden, die neben zahlreichen über- und unterirdischen Räumen auch eine Küstenregion sowie eine weitläufige Ebene mit mehreren Hubschrauberlandeplätzen bereithält. Auf der gesamten Karte wimmelt es von feindlichen Soldaten, die nur darauf warten, dass man ihnen einen Grund dafür gibt, Snake mit Blei vollzupumpen. Daher ist beim Spielen äußerste Vorsicht geboten, um nicht direkt sämtliche Feinde an den Fersen hängen zu haben. Denn wenn einer der Soldaten Alarm schlägt, sollte man sich schleunigst aus dem Staub machen, da der Held sonst binnen wenigen Minuten von unzähligen Gegnern umzingelt ist, die umgehend das Feuer eröffnen. Um diesem militärischen Ausnahmezustand aus dem Weg zu gehen, empfiehlt es sich, beim Erkunden der Basis möglichst wenig Aufsehen zu erregen. Das heißt, nicht sofort losballern, sondern die Feinde aus der Deckung heraus im Nahkampf ausschalten oder eine Waffe mit Schalldämpfer benutzen. Letzteres ist jedoch keine Dauerlösung, da sich die Schalldämpfer schnell abnutzen und innerhalb der Basis auch nur selten zu finden sind. Wenn die Schüsse eingeteilt werden, kommt man aber beispielsweise mit der leisen Pistole schon recht weit. Aber auch die direkte Konfrontation ist nicht immer gleich ein Todesurteil. Zwar versetzen laute Schüsse die feindlichen Soldaten immer gleich in Panik, was sie dann per Funk auch direkt ihren Kollegen weiterleiten, aber wenn man sich eine gewisse Zeit lang bedeckt hält, sinkt die Warnstufe auch recht zügig wieder ab, sodass die Mission wieder normal weitergehen kann. Im Kampfmodus hilft einem außerdem ein Zeitlupenmodus dabei, die Gegner schnell und einfach anzuvisieren und dann auch auszuschalten.

 

Auch wenn man sich die ganze Zeit auf ein und derselben Map bewegt, so bieten die verschiedenen Areale der Basis doch ausreichend Abwechslung. Der Spieler hat zum Beispiel die Möglichkeit, einige der Gebäude zu betreten, außerdem kann er sich auf die zahlreichen Wachtürme begeben oder auch in Fahrzeugen wie Autos oder bewaffneten Panzerfahrzeugen Platz nehmen, um die Spielwelt zu erkunden. Die Welt bietet zudem genügend Gelegenheiten, um Schutz zu suchen und sich vor den patrouillierenden Gegnern zu verstecken, bis sich deren Warnstufe wieder minimiert hat. Auch an Waffen hält die Umgebung einiges bereit: vom klassischen Sturmgewehr bis hin zu Pistolen, Granaten oder Schrotflinten. Um sich stets auf der Map orientieren zu können, hat Snake ein kleines Hilfsmittel, genannt iDroid, dabei. Damit lassen sich eigene Wegpunkte setzen und der Spieler kann außerdem den Hubschrauber herbestellen, um die Zielpersonen nach der Befreiung nach Hause zu bringen. Der iDroid hält zudem einige Tonaufnahmen bereit, die einem nicht nur bei der Erfüllung der Mission helfen, sondern zusätzlich einiges an Hintergrundinformationen liefern. Dies ist für den Ausgang des Spiels zwar nicht wichtig, stellt aber ein nettes Gimmick für alle Metal-Gear-Solid-Cracks dar.

 

Trotz des eingeschränkten Bereichs hat man innerhalb der Militärbasis nahezu grenzenlose Bewegungsfreiheit. Es bleibt einem zu jeder Zeit selbst überlassen, wie man zu den einzelnen Zielen gelangt. Und auch wenn man die beiden Zielpersonen erreicht hat, gibt es von dem Moment an immer noch zahlreiche Möglichkeiten, wie die Mission nun zu Ende gebracht werden kann. So ist beispielsweise nicht nur ein Hubschrauberlandeplatz vorhanden, zu dem man die Verletzten bringen kann. Natürlich gibt es hier einen direkten, einfachen Weg, aber um sich selbst neue Ziele zu stecken, ist es auch möglich, einen Landeplatz anzusteuern, der weiter entfernt liegt. Die Zielpersonen können zum Beispiel auch mit einem der herumstehenden Autos transportiert und so quer durch die gesamte Basis befördert werden. Auf diese Weise wird die knapp bemessene Story gleich etwas umfangreicher und der Spielspaß dauert länger an. Letzteres ist auch der Fall, wenn man möglichst keine Gegner tötet oder den Zeitlupenmodus beim Anvisieren nicht in Anspruch nimmt. So bekommt man in der Endabrechnung mehr Punkte und kann den eigenen Highscore überbieten.

 

Das Spiel speichert in regelmäßigen Abständen automatisch, beispielsweise wenn ein anderes Areal der Karte betreten wird. Auch werden nach den Interaktionen mit den Zielpersonen Speicherpunkte gesetzt, so dass man, auch nach einem unerwarteten Ableben, in der Regel nicht sehr weit zurückgehen muss. Dadurch wird der Frustration vorgebeugt, die von zahlreichen anderen Games bekannt ist, in denen bestimmte Stellen immer und immer wieder von vorne gespielt werden müssen, weil nicht genügend Kontrollpunkte vorhanden sind.

 

Vom Schwierigkeitsgrad her ist „Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ in der Standardeinstellung „Normal“ problemlos zu bewältigen. Wenn man sich erst einmal ein bisschen auf der Map zurechtgefunden hat und sich nach und nach die verschiedenen Wege einprägt, lässt sich die Hauptstory ohne größere Probleme lösen. Nachdem der Hauptlevel einmal durchgespielt worden ist, kann im Hauptmenü eine weitere Schwierigkeitsstufe ausgewählt werden. Diese hört auf den Namen „Extrem“ und sollte auch eingefleischte Zocker deutlich mehr fordern. Durch das Beenden der Story lässt sich aber nicht nur ein neuer Schwierigkeitsgrad freischalten, auch zusätzliche Missionen sind von nun an im Hauptmenü verfügbar. Diese spielen ebenfalls alle auf der gleichen Karte, es gibt aber natürlich andere Missionsziele zu erfüllen. Auch variieren Tageszeit und Wetter bei jeder der Zusatzmissionen, wodurch auch noch mal ein neues Spielgefühl aufkommt.

 

 

Dramatische Streicher und Ennio Morricone (Sound)

 

Auch am Soundtrack von „Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ gibt es wenig auszusetzen. Während man sich durch die Basis schleicht, laufen im Hintergrund dezente Orchesterklänge ab, die für eine passende, angespannte Atmosphäre sorgen. Beim Auslösen eines Alarms oder bei sonstigen Kampfaktionen steigert sich die Musikuntermalung in Lautstärke und Dramatik. Zu den Streichern gesellen sich dann noch treibende Elektro-Beats, die den Puls weiter in die Höhe treiben. In den Sequenzen dominieren hingegen leise Pianoklänge, zudem taucht während des gesamten Spielverlaufs immer wieder eine Art Volkslied auf, das aus der Feder des berühmten Filmkomponisten Ennio Morricone stammt.

 

Die Synchronstimmen der Figuren sind auf Englisch gehalten, die deutsche Übersetzung wird als Text auf dem Bildschirm eingeblendet. Für die Stimme des Protagonisten Snake ist kein Geringerer als Kiefer Sutherland verantwortlich, der sich sehr gut in die Rolle einfügt. Einen kleinen Kritikpunkt kann man bei den Dialogen zwischen den feindlichen Soldaten anbringen. Diese wiederholen sich nämlich immer wieder, und zwar wortwörtlich. Da hätten sich die Entwickler etwas mehr Mühe geben und ein paar mehr Variationen einbauen können.

 

Der gealterte Held – gestochen scharf (Grafik)

 

An der grafischen Gestaltung des Spiels gibt es absolut nichts zu meckern. Die Sequenzen überzeugen mit atmosphärischen, gestochen scharfen Bildern, die neben Hubschrauberflügen auch chaotische Kampfszenen und beeindruckende Explosionen zeigen. Die Gesichtszüge der einzelnen Figuren kommen sehr gut zur Geltung und selbst die kleinsten grauen Barthaare von Snake werden realitätsnah dargestellt. Auch die In-Game-Umsetzung der Lichtreflexionen von Sonne und Scheinwerfern sowie der Regentropfen oder der Brandung des Meeres sieht klasse aus und sorgt für eine realistische Umgebung. Bei schwächeren Computern kann man Details wie Schatten und Spiegelungen herunterregeln, um einen flüssigen Spielablauf sicherzustellen. 


Fazit

Insgesamt fällt mein Fazit zu „Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ trotz der knapp bemessenen Spielzeit der Hauptmission sehr positiv aus. Das Spiel ist nicht nur grafisch absolut sehenswert, auch die vielen Kleinigkeiten, die man auf der detailliert gestalteten Map entdecken kann, machen Lust auf mehr. Durch die vielen verschiedenen Areale, von der Küstenregion bis hin zu den begehbaren Gebäuden, sowie durch die nutzbaren Fahrzeuge ist auch neben der eigentlichen Mission für ausreichend Abwechslung gesorgt. Zudem stellt das Game sowohl Liebhaber von Schleichspielen als auch klassische Shooter-Freunde zufrieden, da man selbst entscheiden kann, auf welche Art und Weise man die Mission löst. So lässt sich zusammenfassend sagen, dass „Ground Zeroes“ genau das ist, was es vorgibt zu sein: Ein Prolog zum kommenden Titel „Phantom Pain“, der richtig Lust auf das Hauptspiel macht.
(Daniel Walter)




Kommentare:
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2015-02-05 17:06:54... - Sunny

Coole Sache


2015-01-28 09:39:13... - Alex

супер


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