Gabriel Knight: Sins of the Fathers 20th Anniversary Edition (Preview)

Grundlage für dieses Preview: Preview-Version mit zwei spielbaren Tagesabläufen

Gabriel Knight: Sins of the Fathers 20th Anniversary Edition ist die HD-Neuauflage des gleichnamigen Klassikers aus dem Jahre 1993. Nun - 20 Jahre später - werkelt Jane Jensen zusammen mit den Entwicklern von Phoenix Online Studios an einer überarbeiteten Fassung, die für iPad, PC und Mac erscheinen soll. Wir durften in einer Preview-Fassung einen Blick in die ersten beiden Tage des Remakes werfen und verraten euch, wie sich das Spiel bisher macht.

Willkommen zurück, Gabriel Knight

Gabriel Knight ist ein Schattenjäger, der in Sins of the Fathers sein erstes Abenteuer erlebt hat. Das Leben des Hauptcharakters scheint zunächst das eines ganz normalen Menschen zu sein. Als Buchautor und Besitzer eines Buchladens lebt er in New Orleans in den Tag hinein. Nach und nach muss er allerdings feststellen, dass er ein Nachfolger der Schattenjäger ist, die als Hexenjäger ihr Geld verdient haben.

In Sins of the Fathers plant Gabriel gerade sein neues Buch, das sich mit Voodoo-Morden beschäftigen wird. Passend dazu geschehen in New Orleans genau solche Verbrechen und er möchte diese als Inspiration für sein Werk nutzen. Deshalb versucht er, in die Ermittlungen Einblick zu erhalten und wird dabei von seiner Assistentin Grace Nakimura und dem Polizisten Mosely unterstützt.

Rätsellust trifft Rätselfrust

Gabriel Knight: Sins of the Fathers ist ein typisches Point `n‘ Click-Adventure, bei dem Gegenstände untersucht, kombiniert und gesammelt werden. Bei Klick auf ein Objekt öffnet sich dabei ein Auswahlmenü, bei dem eine entsprechende Aktion wie Untersuchen oder Nehmen gewählt werden kann. Wurde dieses aufgenommen, wandert es in das Inventar und gleichzeitig auch in eine Ablage. Verwirrend ist, dass in der Ablage nur jeweils ein Objekt abgelegt wird und man bei Klick auf Charaktere auch nur über dieses Item sprechen kann. Möchte man nun ein anderes Objekt als Gesprächsthema benutzen, muss man dieses zunächst in die Ablage legen. Dieser Zwischenschritt ist doch recht nervig und es wäre schöner, wenn man direkt aus dem Inventar den Zugriff auf alle Gegenstände hätte. Gespräche mit NPCs sind natürlich wichtig und können nicht umgangen werden, um im Spiel weiterzukommen. Positiv ist, dass für die Story wichtige Gesprächsthemen farblich hervorgehoben sind und man beim Spielen selbst entscheiden kann, ob man nur die Story durchzocken will oder auch noch weitere Informationen erhalten möchte.

Neben der Interaktion mit Gegenständen und NPC müssen natürlich Rätsel geknackt werden. Darunter sind auch manche Handlungen, für die man schon mächtig um die Ecke denken muss. Ein Rätsel auf dem Jackson Square fiel leider besonders nervig auf. Die Aufgabe besteht darin, einen Pantomime-Künstler zu einem Polizisten zu lotsen. Unterwegs darf man allerdings nicht in den Dunstkreis anderer NPCs hereinlaufen, weil dann der Mime diesen nachläuft und man immer wieder am Ausgangspunkt beginnt. Leider ist der Platz recht eng konzipiert und die Steuerung ziemlich ungenau und ein wenig zeitversetzt, wodurch das erst beim gefühlten 20. Versuch geklappt hat. Bis dahin wurde der Kopf sicher schon mindestens dreimal kräftig auf den Tisch geknallt. Glücklicherweise war dies in den zwei gespielten Tagen die einzige Situation, in dem das Spiel wirklich Frust bereitete. Ansonsten konnten die Rätsel überzeugen und machten Spaß.

Unterstützend wirkt, dass beim erfolgreichen Lösen eines Rätsels oder dem Fund eines wichtigen Objektes immer auch ein akustisches Signal ertönt. Damit weiß man also, dass es nun etwas gibt, das einem im Spielverlauf weiterbringt und man aufhören kann, alle unwichtigen Gegenstände anzuklicken.

Hilfe, ich stecke fest!

Sollte man einmal nicht weiterkommen, gibt es ein mehrstufiges Hilfesystem, das in kleinen Schritten Hinweise auf den Verlauf des Tages gibt. Zuvor könnte sich aber auch mal ein Blick in das Tagebuch lohnen, in denen alle wichtigen Entdeckungen gesammelt werden und so jederzeit nachgelesen werden können. Das führt bei den Ermittlungen auch gerne mal auf den rechten Weg zurück.

Hilfreich ist auch die Hotspot-Anzeige, bei der alle Gegenstände im jeweiligen Gebiet angezeigt werden, mit denen interagiert werden kann. Allerdings werden die wichtigen Objekte nicht extra noch einmal hervorgehoben, wodurch ihr also im schlimmsten Fall dennoch alles an- und durchklicken müsst.

Atmosphärisches Gruselabenteuer erwartet

Grafisch hatte die uns vorliegende Version leider noch mit ein paar Problemen zu kämpfen, was aber in der endgültigen Fassung im Optimalfall nicht mehr passiert. Beispielsweise läuft der Hauptcharakter durch NPCs oder Gegenstände einfach hindurch, anstatt um sie herumzulaufen. Verwirrend ist auch, dass beim Durchklicken der zahlreichen Gespräche, die Umgebungsanimationen und die NPCs einen Sprung machen. So tauchen die Charaktere plötzlich an ganz anderer Stelle auf oder die Umgebungsanimationen laufen wie in Zeitraffer-Sequenzen ab.

Nichtsdestotrotz sieht man bereits jetzt, dass grafisch viel Potenzial im Spiel steckt und vor allem die Umgebungen sehr gut aussehen und eine gruselige Atmosphäre erschaffen. Auch die Animationen, die das Spiel realistischer erscheinen lassen, passen sich gut in das Gesamtpaket ein. Im Buchladen fällt beispielsweise ein Lichtschein auf, in dem sogar Staubpartikel schimmern.

Die zahlreichen Orte, die man im Laufe des Spiels besucht, sind allesamt sehr detailreich designt. Unter anderem verschlägt es euch in die St. Louis Kathedrale, auf den Jackson Square, in einen Voodoo-Shop und ein Museum. Wenn alle Orte so entwickelt wurden wie die, die in den ersten beiden Tagen bereits zugänglich waren, dann wird es Spaß machen, diese alle zu besuchen.

Der Kühlschrank stinkt!

Die vorliegende Preview-Fassung bot englische Sprecher und unfertige deutsche Untertitel, weswegen nur auf die Sprecher der Originalfassung Bezug genommen werden kann. Ein Genuss für die Ohren war es aber bisher, da die Sprecher ihren Job gut gemacht haben und den Charakteren akustisches Leben eingehaucht haben. Wenn es die Entwickler schaffen, ebenso bemühte deutsche Sprecher zu finden, verspricht das einen soundtechnisch sehr guten Titel.

Auffällig war, dass es eine weibliche Sprecherin gibt, die viele Aktionen kommentiert,beispielsweise wenn Gegenstände untersucht werden oder Kombinationen sinnlos erscheinen. Auf Dauer kann diese schon ein wenig nerven, aber man kann sie glücklicherweise über das Menü ausblenden.

Positiv waren die witzigen Dialoge, die immer wieder für ein Schmunzeln sorgten. Will man beispielsweise als Gabriel Knight eine Leiter emporklettern, sagt Grace, man solle wieder herunterklettern, wenn man die Leiter nur benutzen will, um ihr in den Ausschnitt zu gucken. In der nächsten Einstellung, versucht man einen Kühlschrank zu öffnen und Grace ruft herüber, man solle ihn schließen, weil sie den Geruch bis in den Nebenraum riechen würde. Sicherlich können solche Texte auf Dauer nervig werden, sind aber auf jeden Fall innovativer als bloße Verbotstexte, die immer und immer wieder abgespielt werden.

Anreize für Kenner geschaffen

Das Spiel kann durchaus auch für Kenner des Originals interessant sein, zumal diese sicher nach 20 Jahren nicht mehr genau wissen, wie damals die einzelnen Rätsel gelöst wurden. Zusätzlich wurden diese in der Neuauflage teilweise anders aufgebaut oder finden an unterschiedlichen Tagen statt.

 

Ist das noch nicht genug Anreiz, dann gibt es noch Special-Edition-Inhalte, die über das Tagebuch oder direkt aus dem Interface aufgerufen werden können. Darunter beispielsweise Bildvergleiche von Original und Neuauflage, in denen die Änderungen visualisiert werden. In der Preview-Fassung gab es noch nicht alle Bonusinhalte, allerdings sollen neben den Bildern auch Audiointerviews und weitere Boni enthalten sein.

Offizieller gamescom 2014 Trailer


Fazit

Die Preview-Fassung erlaubte selbst in den beiden enthaltenen Tagen einen guten Einblick in das Spiel, zeigte aber noch ein paar Fehler. Sollte sich daran allerdings bis zur Veröffentlichung noch etwas ändern, erwartet euch ein spannender und spielerisch guter Titel.

Die Story ist interessant erzählt, die nach den beiden gespielten Tagen bereits Lust auf mehr machte. Die teilweise recht knackigen und verzwickten Rätsel passen gut ins Konzept des Spiels. Die Rätsel sind zwar stark an das Original angelegt, was aber bei einer Neuauflage wohl auch kaum anders zu erwarten war. Als Anreiz für Kenner gibt es neben dem grafischen Facelift auch Special Edition Inhalte.

Die Grafik kann durch flüssige Animationen und schicke Umgebungsgrafiken überzeugen, weist aber noch in der vorliegenden Fassung einige Fehler auf. Die Dialoge sind witzig und lockern das Spielgeschehen deutlich auf. Für Erkundungsfans gibt es zahlreiche Objekte und NPCs mit denen interagiert werden. (Anja Schidt)


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Gabriel Knight: Sins of the Fathers 20th Anniversary Edition - Screenshots DLH.Net Preview
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