Review-Tagebuch: The Elder Scrolls Online

Einleitung

Mit "The Elder Scrolls Online" legt Bethesda ein echtes Mammutprojekt vor. Um dem Spiel die richtige Würdigung erfahren zu lassen, werde ich hier in den folgenden 30 Tagen ein Testtagebuch führen und Euch über die Entwicklung meines Charakters und der Spielerfahrung informieren. Ich werde mich auch lange mit einem Testurteil zurückhalten, da in Online-Rollenspielen zu viele Faktoren dieses Urteil beeinflussen. Von der Level-Phase über den High-End-Content bis zum PvP will alles ausgiebig getestet werden. Ich versuche, Euch mehrmals pro Woche Updates in Form kleiner Let's Plays und dem bereits erwähnten Tagebuch zu liefern, und hoffe, Euch damit ein besseres Bild über das mit Spannung erwartete Projekt zu bieten.

Tag 1-4:

Das Leveln beginnt.

Zum Start habe ich zwei Charaktere erstellt, aus deren Leben ich Euch gerne berichten würde. Moshpitjack und Pogopeter durchstreifen jetzt seit drei Tagen die Welt von "Elder Scrolls Online." Nach einem gelungenen Einstieg, der für alle Charaktere gleich ist, wird man recht schnell in eine offene und riesige Welt entlassen. Schön ist, dass man den Prolog nur einmal spielen muss und dann mit dem zweiten Charakter überspringen kann. Das nimmt viel Frust beim "Twinken", auch wenn das für die meisten noch in weiter Ferne liegt. Dank der recht dichten Bevölkerung durch andere Spieler, kommt aber sofort ein schönes MMO-Feeling auf, auch wenn mich das Spiel manchmal mit Informationen überhäuft und an anderer Stelle leider etwas damit geizt. Welche Waffen, welche Skills, welche Quests, das alles will zum Teil in recht langen Textpassagen erschlossen werden. Naja, was soll‘s, mein Bretonen Drachenritter "Pogopeter" ist mittlerweile stolze Stufe 12 und macht die kleine, aber hübsche Insel Auridon unsicher.

Ähnlich wie bei Guild Wars 2 gibt es neben den gewöhnlichen Quests auch Aufgaben, die mehr oder weniger zufällig auf der Karte erscheinen. Mal handelt es sich dabei um ein besonderes Monster, das getötet werden will, mal um einen der bereits in der Vorberichterstattung viel gezeigten "Anker". Diese Ketten/Portale binden die Welt der Daedra – für alle, die noch nie ein Elder Scrolls Spiel in der Hand hatten, das sind dämonische Wesen aus einer finsteren Parallelwelt - an Tamriel und ermöglichen es, wenn sie aktiviert wurden, Horden von Monstern nach Tamriel zu kommen. Ehrensache für jeden halbwegs gestandenen Helden, dass er sich dem wackeren Kampf gegen diese Monster anschließt. Hier fördert das Spiel zum ersten Mal ein echtes Multiplayer-Gefühl. Man benötigt eine bestimmte Anzahl von Spielern, die sich rund um den Anker versammeln, um dann gemeinsam die Herausforderung zu bestehen. Da hierfür keine Gruppenbildung und auch sonst keine Kommunikation erforderlich sind, läuft das Ganze zwar flüssig aber auch ein wenig chaotisch ab.

Ähnliches gilt für die durch Totenköpfe markierten "Events" der Bossgegner (ich nenne sie jetzt einfach mal so). Tanken, ja, wer Lust hat. Ansonsten wird halt mal wild drauflos geprügelt. Das macht zwar Laune, fördert aber nicht die sozialen Tugenden. Bis Level 12 und noch ohne Instanz stellt sich aktuell eher das Gefühl ein, ein riesiges Singleplayer-RPG zu spielen, an dem zufälligerweise auch noch andere Spieler teilnehmen. Das ist aber an vielen Stellen wirklich hilfreich, da man zum Beispiel immer Erfahrung und Beute bekommt, auch wenn der Gegner schon von einem anderen Spieler bekämpft wird. Damit verhindert TESO das sture Nebeneinander, das man aus anderen MMOs kennt, in denen es leider oftmals zu wenig belohnt wird, anderen Spielern zur Seite zu stehen. Es besteht somit ein großer Anreiz unorganisiert gemeinsam zu spielen und sich gegenseitig zu helfen. So richtig in eine Organisationsform zwängt mich das Spiel allerdings bislang noch nicht. Das kann eine Chance sein, wird sich aber vermutlich erst im Endgame als beweisen müssen, wenn es sich bis dahin zumindest vom Gefühl her nicht ändert. Für ein MMO wichtige soziale Interaktion sollte dann schon ein Grundstein des Gameplay sein. Sonst läuft TESO Gefahr, im Endgame viele Spieler zu verlieren. Gerade mit dem noch aktuellen Abo-Modell leben solche Spiele aber davon, die Kunden lange Zeit durch spannende Inhalte, am Ende der eigentlichen Story zu binden.

Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist auch die Tatsache, dass alle europäischen Spieler auf einem Megaserver gemeinsam unterwegs sind. Das führt zu einer lustigen Sprachmischung im allgemeinen Chat. Wer hier nicht gut Englisch spricht und nicht gerade Glück hat, dass ein anderer Deutscher Spieler eine gestellte Frage beantworten kann und will, steht schnell alleine da. Auch das in den Zeiten der anonymen Online-Kommunikation, leider schlechte Verhalten vieler Mitmenschen, macht es hier nicht gerade einfach. Aktuelles Beispiel: Ein Spieler, der offensichtlich der Englischen Sprache nicht vollständig mächtig ist, fragt nach einem "Anker" im Englischen jedoch "Anchor" geschrieben. Das Ergebnis im Chat ist leider nicht eine nette Hilfestellung mit eventueller Korrektur, sondern das seitenlange Beleidigen und beschimpfen des Fragenden. Ob das der Langzeitmotivation guttut, wird sich noch zeigen.

Ich lasse bald wieder von mir hören und werde dann ausführlicher auf die Punkte Grafik, Sound und Steuerung eingehen. Anbei noch ein kleines unkommentiertes Video mit einigen Eindrücken meiner ersten Tage in TESO, viel Spaß damit.

 

Tag 5-10

Und weiter geht die Reise durch Tamriel. Die Hauptgeschichte habe ich mittlerweile schon fast aus den Augen verloren, was ausnahmsweise hier kein Kritikpunkt sein soll. Es gibt einfach unglaublich viel zu entdecken und haufenweise Aufgaben zu erledigen. Das die Welt von "TESO" dabei an jeder Ecke noch schön aussieht, ist ein wahres Schmankerl. Klar, mit einem Battlefield 4 oder anderen hochgerüsteten Grafikkolossen kann die Darstellung nicht mithalten. Für ein MMO dieser Größe ist die Detailverliebtheit und Optik Tamriels aber durchaus beeindruckend. Alle Gebiete, Verliese und Städte versprühen ihren eigenen Charme und sind in jeder Ecke schön ausgestaltet.

Gerade in den Massenschlachten Cyrodils, des riesigen PvP-Gebietes, auf dem sich alle drei Fraktionen gegenüberstehen, überzeugt Elder Scrolls Online immer noch mit schönen Effekten, entsprechende Hardware vorausgesetzt. Cyrodil? PvP? Fraktionen?

 

Noch mal zurück auf Anfang!

Zu Beginn des Spiels muss sich der Held entscheiden, welcher der drei Fraktionen er im Spiel angehören will. Pogopeter, dessen Heldentaten in diesem Tagebuch nachverfolgt werden, ist ein überzeugter Anhänger des Aldmeri-Dominion. Die Wahl der Fraktion beeinflusst nicht nur das Startgebiet und die Hintergrundgeschichte, sie ist auch tragende Säule im PvP-Teil von TESO. Hier treten die drei Fraktionen (Dominion, Dolchsturz-Bündnis und Ebenherz-Pakt) auf einem riesigen Schlachtfeld gegeneinander an und wetteifern um die Vorherrschaft über Burgen und Knotenpunkte. Um eine Burg zu erobern, muss die angreifende Fraktionen auch deren umliegende Versorgungsgebäude einnehmen. Nicht selten dauert so etwas, speziell zu Stoßzeiten, recht lange.

Dass es dennoch nie langweilig wird, liegt am unglaublichen Gefühl, das TESO hierbei vermittelt. Es macht einfach Spaß, hoch zu Pferde der Schlacht entgegenzureiten, um sich herum die befreundeten Spieler und vor einem nur der Feind. Leider kommt hier auch eine der größeren Schwachstellen des TESO-Kampfsystems zum Tragen. Es ist weder im PvE noch im PvP möglich, einen Gegner als fixes Ziel aufzuschalten. Gerade in dem unübersichtlichen Getümmel, das sich regelmäßig vor den Toren der Burgen bildet, führt das dazu, dass häufig der richtige Skill auf den falschen Gegner angewendet wird und der erhoffte Effekt (meist Tod des Gegners) ins Leere geht. Da Pogopeter aktuell noch etwas schwach auf der Brust ist, werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch näher auf das Thema PvP eingehen.

Im Solopart, also dem Teil des Spiels, der eigentlich ein MMO sein will, sich über weite Strecken dann aber doch wie ein Skyrim mit anderen anfühlt, hat es Pogopeter jetzt in das zweite Questgebiet verschlagen, den Garthwald. Geprägt von riesigen Bäumen und undurchdringlichem Dickicht verfolgt er dort Vampire, löst Rätsel rund um erzwungene Liebe und befriedet mal im Vorbeigehen ganze Siedlungen der Argonier. Dadurch sammelt er weiter Erfahrung und kann diese in Form von Skill-Punkten auf einzelne Fähigkeiten verteilen. Im Gegensatz zu anderen RPG/MMORPG-Spielen ist man dabei nicht an strenge Rasse-/Klassenvorschriften gebunden.

Ein Magier in Plattenrüstung? Kein Problem. Wer sich allerdings die einzelnen Rassenboni vorher anschaut und seinen Charakter von Beginn an gezielt aufbaut, der wird sicherlich im Endgame einige Vorteile genießen. Wer hingegen, wie Pogopeter zunächst, als Schadensausteiler durch die Lande zieht und sich erst dann entschließt, sein Leben als Tank zu verbringen, der schaut ein klein wenig in die Röhre. Die Wahl der Rasse beeinflusst die End-Skillung doch erheblich, aber dennoch kann man sicherlich auch mit "falschen" Skillungen noch erfolgreich spielen. Bei ca. 300 Skillpunkten, die man nicht nur für den Level-Aufstieg, sondern auch für besonders lange Quests oder durch sogenannte Himmelsscherben bekommt, sollte für fast jede Vorliebe eine eigene Skillung dabei sein. Himmelsscherben sind eine weitere schöne Besonderheit, die das TESO-Feeling stark beeinflussen. Für jeweils drei gefundene Scherben erhält der Charakter, wie erwähnt, einen Skill-Punkt. Da die Scherben überall in den einzelnen Gebieten verstreut sind, verleitet einen die Suche dazu, auch wirklich die ganze Welt von Tamriel zu entdecken. Eine Reise, die sich wirklich lohnt.

 

Zwar kristallisieren sich auch in TESO bestimmte Rollen (Tank, DD, Heiler) heraus, jedoch bleibt es zu großen Teilen den Spielern überlassen, wie sie diese Rolle für sich selbst entwickeln. Das ist jetzt zwar nicht die Innovation im Genre, aber warum das Rad auch komplett neu erfinden, wenn es reicht, das Kugellager zu wechseln.

 

Gerade in den Verlies genannten Instanzen benötigt man dann auch endlich koordiniertes Vorgehen, um die teilweise recht anspruchsvollen Gegner erfolgreich zu bekämpfen. Die bereits angesprochene Sprachbarriere wirkt zwar auch hier, jedoch halten sich, zumindest für Pogopeter, die negativen Erfahrungen bislang hier in Grenzen. Epische Beute und eine Menge Erfahrung belohnen jene, die sich gemeinsam mit drei Mitstreitern auf den Weg machen, um die Aufgaben der einzelnen Verliese zu lösen. Wie die Verständigung dann schlussendlich in den Abenteuergebieten für High-Level-Charaktere funktioniert oder ob diese dann doch eher erfolgreichen Gilden und Gemeinschaften vorbehalten bleiben, wird sich aber erst auf lange Sicht zeigen.

 

Kommentare:
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2014-08-16 08:08:55... - nein

Wie kann man sich nur Pogopeter nennen? Solche dummen Kinder wie du, machen Fantasy Spiele kaputt!


2014-08-16 08:07:43... - nein

Wie kann man sich nur Pogopeter nennen? Solche dummen Kinder wie du, machen Fantsy Spiele kaputt!


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