Goliath (PC)

Oh, ich liebe euch Roboter in Games! Egal ob ich euch vernichte oder in unbezwingbare Killer-Maschinen verwandle, ihr Roboter seid mir in Spielen stets willkommen!

In Goliath erschaffst du dir deine eigenen, personalisierbaren Mechs, und zwar aus Holz (ja, aus Holz), Stein, Metall und anderen Materialien, während du dich in einem unwirtlichen Klima mit knappen Rohstoffen, aber umso mehr Monstern herumschlägst. Soweit alles klar?

Wo sind wir hier überhaupt?

Goliath ist ein Open-World-(mäßiges) Rollenspiel in isometrischer Perspektive von Whalebox Studios. Du bist ein junger Soldat, der sein Flugzeug auf einen (vermutlich fremden?) Planeten gecrasht hat. Außerdem guckst du so grimmig, als sollte man dir lieber nicht im Mondschein begegnen. Du hast einen Roboterarm, eine verdammt coole Lederjacke und eine beeindruckende Kanone. Es sieht verdammt lässig aus, wenn du bei Missionsbeginn ein „Lager“ aufschlägst (Ein Klick auf einen Button zaubert ein Zelt und ein Lagerfeuer herbei, wo du Gegenstände erschaffst und ausbaust). Anhand des Flugzeugwracks willst du herausfinden, wie zur Hölle du von der Erde hierher gewarpt wurdest und wo du überhaupt bist.

Zunächst erlege ich ein paar Kaninchen, - schließlich ist es mein gutes Recht als Krone der Schöpfung Kaninchen zu jagen -, und sammle die Münzen ein, die die kleinen Biester üblicherweise bei sich tragen. Dann rede ich über Funk mit meinem Kopiloten Dave. Es trifft sich hervorragend, dass dieser rein zufällig ein paar nützliche Informationen für mich parat hält. Es bestätigt sich, dass wir nicht mehr auf dem Planeten Erde sind (aha?). Außerdem ist es ein Glück, dass es über den ganzen Planeten verteilt leicht zu reparierende Teleporter gibt. Bald staunt man gar nicht mehr, wenn es in Goliath genügt, einen Satz zu äußern wie: „Es wäre großartig, eine Rüstung zu haben, denn eine Rüstung schützt die Menschen“ und man plötzlich in der Lage ist, riesige Roboter aus vielen Baumaterialien herzustellen. Das alles wirkt an den Haaren herbeigezogen, aber ich bin so heiß darauf, meinen ersten Mech zu bauen, dass es mir völlig egal ist. Das ist übrigens die beste Geisteshaltung, die man für den Rest des Spieles einnimmt, denn es gibt einige Momente in der Story, wo Dinge plötzlich einfach da sind, ganz nach dem Motto „da hast du!“. Unter dem Strich hätte ich mir gewünscht, dass die Story ein weniger besser wäre, aber da sie häufig witzig geschrieben ist, manchmal sogar zum Schreien komisch, bin ich relativ ungerührt an den Story-Löchern vorbeimanövriert.

Mechanische Machenschaften

In Goliath ist das Erschaffen und Ausbauen der Mechs das eigentliche Highlight. Du kannst in deinem Lager verschiedene Gegenstände erschaffen und sie für ein Upgrade deines Roboters einsetzen. Du rennst viel herum und sammelst Zeug ein, damit dein Mech immer besser wird. Das Crafting-System ist leicht verständlich und geradlinig aufgebaut, sodass die Personalisierung der Mechs total einfach geht. Die unterschiedlichen Roboter haben passive Fähigkeiten und drei Attacken. Diese bestehen aus Flächen-Angriffen, Nahkampf und Fernangriff. Jeder Mech erfordert ein anderes Handling. Die passiven Fähigkeiten sind meist an den jeweiligen Mech angepasst. Die aus Eisen rosten im Regen, was ihre Bewegung verlangsamt, während hölzerne Mechs vom Regen profitieren, da er sie heilt. Hölzerne Roboter sind anfällig gegen Feuer, während steinerne Mechs sich weitgehend unbeeindruckt von Feuer zeigen. Es macht Spaß, diesen Eigenheiten auf die Spur zu kommen und die meisten Spezialfähigkeiten deiner Roboter sind clever ins Gameplay integriert.

 

Das Gameplay selbst ist einfach, aber spaßig. Im Spielverlauf schaltest du Angriffe und Fähigkeiten für dich selbst und deine Mechs frei. Du levelst munter deine Roboter hoch, während du immer neue Wege findest, die Feinde zu vernichten. Die Erforschung der Welt wird auf hervorragende Weise durch eine Mini-Karte unterstützt, die deinen Weg anzeigt und die sich ähnliche eines Navigationssystems neu ausrichtet, wenn du vom vorgeschlagenen Pfad abweichst.

Die Kämpfe sind gut, vielleicht ein bisschen gleichförmig. Ich will nicht zu sehr an den Entwicklern herumnörgeln, da offenbar viel Mühe und Liebe in die Gestaltung der einzelnen Mechs geflossen ist, in ihre Angriffe und passiven Fähigkeiten und Special Moves, aber ich würde mir doch ein wenig mehr Abwechslung bei den Kämpfen wünschen. Das liegt vor allem an der gegnerischen KI. Die Gegner, ob es nun Yeti-artige Kreaturen sind, Riesen, Schweine-Rhinozerosse oder Monsterspinnen, scheinen alle nur zwei Aggregatzustände zu kennen. Entweder erscheinen sie vollkommen unbeeindruckt und harmlos in den Tag hinein zu leben oder sie mutieren zum Overkill-Kommando. Sobald du auf feindliche Roboter triffst, können die Kämpfe ziemlich verrückt werden, doch war ich ein wenig zu oft gezwungen, hinter einen Hügel oder ein anderes Hindernis zu rennen und darauf zu warten, dass meine Verfolger mich vergessen, um dann zurückzulaufen und erneut meine Spezialangriffe einzusetzen, und so weiter und so fort. Das macht schon Spaß, aber ein klein wenig mehr Finesse hätte dem Kampfsystem gut getan, oder eine Intelligenzspritze für die Gegner.

Überlebensgroß

Die Optik ist grandios. Fast wie ein Comic im Animationsstil, was perfekt zur Grundstimmung passt. Die unterschiedlichen Fraktionen, denen du beitreten kannst (über endlose Hol-mir-dies-und-jenes-Quests) und die Charaktere im Allgemeinen, sind ziemlich witzig. Da gibt es sprechende Füchse, Aliens, Spinnenmonster. Die Roboter selbst sehen auch fantastisch aus. Einige von ihnen erinnerten mich an den Animationsstil in The Iron Giant.

Wenn du einen Mech siehst, dann willst du ihn unbedingt haben und ausprobieren, was er kann, und du bist immer wild darauf, den nächsten Mech zu finden. Die Angriffsanimationen sind farbenprächtig und flüssig, die Gegner unterhaltsam und abwechslungsreich. Das Wetter ändert sich andauernd. Man erlebt Sonnenuntergänge, dann bläst eisiger Wind über die Tundra, oder im Dschungel fällt leichter Regen weich herab.

Der Ton passt überwiegend gut, nur hört die Musik gelegentlich einfach auf. Manchmal hätte ich schwören können, dass ein Soundeffekt gut gepasst hätte, aber dass da keiner war. Doch stören diese Kleinigkeiten das Spielerlebnis nicht wirklich. Ich habe mehr Beschwerden von anderen Spielern gehört. Es gibt keine Sprachaufnahmen für den Helden oder die anderen Charaktere, aber alles ist witzig geschrieben. Eine Dialogauswahl zu treffen, ohne den Dialog wirklich zu hören, erinnert manchmal an die guten alten Zeiten eines NES-Spiels.


Fazit

Goliath ist ein großartiges Spiel, das RPG-, Survival- und Action-Adventure-Elemente zu einem unterhaltsamen Bündel schnürt, das dich lange beschäftigt. Der Preis ist moderat und du bekommst sehr viel für dein Geld, wenn du die letzten Winkel der riesigen Welt erforschst und deine Mechs zu ultimativen Kampfrobotern ausbaust. Das Gameplay könnte ein bisschen besser sein, was die Kämpfe angeht, aber du bist so beschäftig, alles zu zerstören und deine Mechs aufzurüsten, dass es dir nicht so viel ausmacht.


Kommentare:
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2016-08-14 16:29:35... - Daniel

por favor la key


2016-08-01 23:36:35... - Jemi

plz kye


2016-07-29 23:50:31... - FG

GGG


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