Hearts of Iron IV (PC)

Hearts of Iron IV zählt zu den vier wichtigsten Vertretern ernstzunehmender Kriegssimulationen, die es aktuell gibt und ist in der Zeit des Zweiten Weltkriegs angesiedelt (Spieleinstieg wahlweise 1936 oder 1939). Du kannst dir eine Kriegspartei aussuchen –  und zwar egal welche   –  und das historische Schicksal dieses Landes neu bestimmen. Du allein gegen den Rest der Welt ... oder du und der Rest der Welt gegen einen Durchgeknallten, der in jedes Land einfällt, das schwächer erscheint als das eigene. Die Simulation unterstützt den historisch getreuen Verlauf der Ereignisse eines Landes, aber wenn du es gut planst, kannst du der Geschichte auch eine völlig neue Richtung geben.

Geh in die Geschichte ein!

Wie nicht anders zu erwarten, haben die Leute von Paradox ihre Hausaufgaben gemacht, wenn es um geschichtliche Themen geht. Historische Führungspersönlichkeiten der beteiligten Länder haben ebenso ihren Auftritt wie bekannte Wissenschaftler, Militärs oder andere bedeutende Personen. Die Stimmigkeit und der historische Tiefgang erstrecken sich bis hin zu Waffen und Fahrzeugen, aber auch zur geschichtlichen Korrektheit der Militärdoktrinen und Wirtschaftslagen.

Das Spielprinzip von Hearts of Iron IV besteht darin, die Wirtschaft und Infrastruktur deiner Nation auszubauen, um für den kommenden Krieg gerüstet zu sein. Natürlich wird auch das Militär ausgebaut, was die Anzahl der Soldaten, die Aufrüstung und die Luftwaffe angeht. Du kannst Allianzen eingehen und Intrigen gegen deine Gegner anzetteln, selbst wenn diese noch gar nicht ahnen, dass sie auf deiner Abschussliste stehen. Bist du scharf auf einen großartigen Panzer oder ein Flugzeug, das historisch gesehen erst ein paar Jahre später entwickelt wurde und das du dementsprechend als Geheimwaffe gegen deine Feinde einsetzen kannst? Dann lass dich nicht aufhalten! Bedenke nur, dass eine solch außergewöhnliche Investition in die Wissenschaft einen der Forschungs-Slots lange Zeit belegen wird. So entgehen dir womöglich andere technische Entwicklungen, die in der verlorenen Zeit entstanden wären. Hier muss man das Für und Wider gut abwägen.

Es liegt bei dir, ob du die Fehler (oder Erfolge) der Geschichte wiederholen möchtest. Vielleicht denkst du ja, dass es um diese Jahreszeit am Strand der Normandie NICHT wirklich prickelnd ist … dann werde kreativ: du könntest Deutschland auch zermalmen, bevor es richtig loslegt. Oder, falls du Deutschland als Nation gewählt hast, könntest du dir überlegen, ob es wirklich so eine gute Idee ist, sich mit Russland anzulegen. Womöglich überzeugst du sie lieber von einem Nichtangriffspakt und weißt ihre beeindruckende Kriegsmaschinerie auf deiner Seite.

Spielsteuerung

Hearts of Iron IV  wird über Bildschirmmenüs und mit der Maus gesteuert. Dazu kommen eine Reihe von Tastaturbefehlen, die du an deinen Spielstil anpassen kannst. Auf Steam gibt es Mods mit erweiterten Einstellungsmöglichkeiten. Im Spiel kannst du vielfältige Kampflinien und Szenarien mit einem Mausklick definieren.

Das Interface ist einfacher gehalten als in früheren Titeln der Serie, was Neueinsteigern entgegenkommen sollte. Das Ansprechen einer breiteren Kundschaft dürfte dazu beitragen, dass sich die Serie weiter etabliert und eine große Bandbreite an Mods dafür herauskommen wird.

 

Im Feldzug …

Das Kämpfen ist wahnsinnig detailliert und zugleich unglaublich abstrakt. Du kannst Armeen aus Dutzenden oder mehr Truppentypen ins Feld schicken, im Verbund mit Funkern, medizinischer Versorgung und Artillerieunterstützung, jeweils durch ein Symbol auf dem Bildschirm dargestellt (oder versinnbildlicht durch einen einzelnen Soldaten, wenn du nahe genug heran zoomst). Es ist möglich, eine Flotte auszusenden, die vor allem aus Flugzeugträgern besteht (mit den entsprechenden Varianten spezieller Marineflugzeuge), begleitet von Kreuzern, Zerstörern und einem „Wolfsrudel“ an U-Booten, die bereit stehen, unerwarteten Besuch abzuwehren.

Die Schlachten an Land sind im Kern einfach gehalten, doch gilt auch hier die Weisheit, dass kein Plan den ersten Feindkontakt übersteht. Sobald du dich im Krieg mit einer feindlichen Nation befindest oder gerade dabei bist, einen Krieg anzuzetteln, solltest du eine Frontlinie definieren, indem du entweder auf die gemeinsame Grenze klickst oder die entsprechenden Provinzen mit der Maus „einfärbst“. Deinen Offensivkräften kannst du Zeit einräumen, sich auf einen Angriff „vorzubereiten“, wodurch sie einen Bonus erhalten, wenn sie nicht unterbrochen werden. Oder du lässt sie sich verschanzen, was einen Defensivbonus einbringt. Es ist auch möglich, eine Defensivlinie festzulegen, also eine Region, in die sich deine Truppen zurückziehen, wenn es schlecht läuft.

Sobald die Fronten klar sind, färbst du die Zielregionen im gegnerischen Territorium ein. Deine Truppen werden ihr Bestes geben, sich gegen die Feinde zu behaupten und das Hauptziel zu verfolgen. Während der Schlacht ist es nötig, dass du ein wenig Feinsteuerung betreibst, damit deine Leute keine Provinzen aufgeben, die du unbedingt halten willst. Du kannst nahe gelegenen Luftstützpunkte beauftragen, unterstützende Einsätze zu fliegen und die feindliche Infrastruktur anzugreifen. Schiffe in Ufernähe können Gegner an Land angreifen und Flugzeugträger senden eigene Flugzeuge zur Unterstützung. Du legst den Angriffsplan fest und schon kann es losgehen!

Graphik

Wie bei Paradox nicht anders zu erwarten, gibt es klare Abgrenzungen zwischen den gegnerischen Nationen, sogar auf dem Meer. Militäreinheiten werden aus der Distanz durch einfache Symbole dargestellt (eine Flagge mit einer Zahl), beim näheren Heranzoomen wird das Symbol durch die Darstellung eines einzelnen Soldaten ersetzt. Beim Herauszoomen verwandelt sich die Darstellung wieder in eine Flagge. Wie oben beschreiben, ist das Kampfgeschehen sehr abstrakt, aber es funktioniert ausgezeichnet. Es sieht vielleicht nicht spektakulär aus, aber der Detaillevel, vor allem an Land, ist beeindruckend. Sowohl die Wetter- als auch die Tag/Nacht-Effekte sind ein nettes Plus. Und falls du an der Bedeutung des Wetters zweifeln solltest, dann frag ruhig General Paulus, welche Auswirkungen es auf eine Invasion haben kann ...


Fazit

Hearts of Iron IV ist eine großartige Simulation des Zweiten Weltkriegs, das den Namen Strategiespiel wirklich verdient. Veteranen der Serie wird das vereinfachte Interface abschrecken, aber es gibt genug Menüs, Untermenüs, Schieberegler und andere Einstellungsmöglichkeiten, um die Mehrzahl der Spieler glücklich zu machen. Neueinsteigern empfehle ich die auf YouTube vorhandenen Video-Tutorials, da man innerhalb des Spieles nicht wirklich am Händchen genommen wird – obwohl es ein In-Game-Tutorial gibt. Es lohnt sich, das Spiel auszuprobieren wenn du Interesse für den Zweiten Weltkrieg hast, Strategiespiele liebst oder einfach nur magst, was Paradox am besten kann. (Review von Eric Kei)


Kommentare:
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2019-06-08 21:48:20... - ugur

hallo


2016-07-28 20:56:44... - Julia

Qro o jogo


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