Solar Shifter EX

Das ungarische Entwicklerstudio Elder Games, das aus einem kleinen Team um Ede Tarsoly  besteht, zeichnete sich bisher für das Echtzeitstrategiespiel "Meridian: New World" verantwortlich. Nun wurde in Zusammenarbeit mit Headup Games der Shoot-'em-up-Titel "Solar Shifter EX" konzipiert, der im Science-Fiction-Genre angesiedelt ist und am 11. September für PC veröffentlicht wird, während die Konsolenfassungen ins 1. Quartal 2016 verlegt wurden. Das Spiel soll nicht nur eine "epische Storyline" und "zahlreiche Welten mit atemberaubenden Landschaften und Planetenoberflächen" bieten, sondern darüber hinaus "anspruchsvolle Kämpfe im kalten Weltall" mit Massen gegnerischer "Flotten und gnadenloser Bossgegner". Ob der Titel hält, was er verspricht, klärt unser Test.

 

Ballern, ballern, ballern

 

Die Handlung von "Solar Shifter EX" wird uns zwischen den Missionen in Form von kurzen Texttafeln im Ladebildschirm präsentiert und klingt alles andere als episch. Im Wesentlichen geht es darum, dass wir mit unserem Raumschiff ein Sonnensystem lebend verlassen müssen, dessen Untergang unmittelbar bevorsteht. Doch der Plot ist nicht weiter wichtig, da das Spiel seinen Fokus ganz klar auf klassische Dauerballerei legt und wenig Raum für Tiefgang lässt. Zwar klärt uns so mancher unbekannter Mitstreiter während des Fluges über die groben Missionsziele auf, doch können wir die rudimentären Dialoge auch einfach ignorieren, weil der Spielverlauf sowieso immer identisch bleibt. In der Hauptsache geht es darum, dass wir mit unserem Raumschiff "Phase Shifter" aus der Vogelperspektive von Punkt A zu Punkt B durch die Levels fliegen. Doch natürlich bleibt ein solcher Flug nicht frei von Turbulenzen.

 

Während unseres Fluges über die verschiedenen Planetenoberflächen wird unser Schiff von allerlei feindlichen Flugobjekten angegriffen, die nicht müde werden, uns von allen Seiten mit Raketen und Lasersalven ins Kreuzfeuer zu nehmen. Uns bleiben zwei Möglichkeiten zur Gegenwehr: Zum einen müssen wir unseren Finger ununterbrochen auf der Maustaste kleben lassen, in der Hoffnung, dass unsere Feinde gar nicht selbst zum Schuss kommen. Zum anderen gilt es, eine freie Nische zu finden, in der wir keinen Treffer abbekommen, da die feindlichen Schiffe meist in festgelegten Formationen fliegen und ihre Raketen in bestimmten Bahnen abfeuern. Es kommt besonders darauf an, dass wir schnell auf die jeweilige Situation reagieren, da schon ein paar Treffer genügen, um uns das Licht auszublasen, sodass unser Schiff in einem Feuerball aufgeht und wir vom zuletzt erreichten Kontrollpunkt neu beginnen müssen. Diese sind jedoch fair verteilt, sodass es nicht lange dauert, bis wir die jeweilige Mission abschließen können.

 

Für die abgeschossenen Gegner winken Credits und Schildenergie, die es während des Fluges aufzusammeln gilt. Während wir durch letzteres unser Schild ein Stück weit aufladen, können wir die gesammelten Credits dafür nutzen, zwischen den Missionen unser Schiff im Haupthangar mit zusätzlichem Equipment, etwa einer Sekundärkanone, aufzurüsten.

 

Teleportation will gelernt sein

 

Wie im Titel bereits angedeutet wird, liegt das Haupt-Feature in "Solar Shifter EX" im sogenannten "Shiften". Dabei geht es um den Sprungantrieb, der es unserem Raumschiff ermöglicht, sich per Knopfdruck an eine von vier möglichen Stellen zu teleportieren, um somit aus brenzligen Situationen zu entkommen. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn ein feindliches Schiff einen tödlichen Laserstrahl abfeuert, der sich für einen längeren Zeitraum über den halben Bildschirm erstreckt und unser Schiff immer mehr in die Enge treibt. Was in der Theorie durchaus interessant klingt, wird in der Praxis oftmals zur Geduldsprobe. Wollen wir unser Raumschiff nämlich an eine andere Stelle teleportieren, müssen wir dafür sorgen, dass unser fliegendes Vehikel zu diesem Zeitpunkt eine Ruheposition eingenommen hat, um uns dann per WASD-Steuerung in die gewünschte Richtung zu teleportieren. Doch das gestaltet sich oft als schwierig, da wir durch den permanenten Beschuss von allen Seiten ständig in Bewegung sind. Und so passiert es leicht, dass wir beim Shiften in eine unerwünschte Position geraten, die uns das Leben kostet.

 

Außer Action nichts gewesen

 

Die Optik macht einen flüssigen Eindruck, bietet eine Vielzahl von unterschiedlichen Schauplätzen und feindlichen Raumschiffen, die stellenweise den gesamten Bildschirm einnehmen und sich nach Beschuss in hübschen Explosionen auflösen. Doch schauen wir uns die Details an, fällt uns auf, dass die Planetenoberflächen meist recht karg gestaltet sind und die Städte, über die wir gelegentlich fliegen, so wirken, als hätten die Entwickler ein paar Wolkenkratzer wahllos an irgendeine Stelle platziert. Dem Artdesign mangelt es sichtlich an Kreativität und Ideenreichtum. Gelegentlich sorgen einige Perspektivwechsel im weiteren Spielverlauf für etwas Abwechslung, indem die Vogelperspektive stellenweise aufgehoben und die Kamera in die Verfolgeransicht verlagert wird. Diese optischen Spielereien ändern jedoch nichts Grundlegendes am monotonen Spielprinzip.

Besser ist die Soundkulisse gelungen, die mit modernen Elektrosounds und stampfenden Elektrobeats aufwartet. Dadurch wird für einen synthetischen Klangteppich gesorgt, der sowohl zum rasanten Spielverlauf als auch zum Science-Fiction-Szenario passt.


Fazit

In "Solar Shifter EX" geht es hauptsächlich darum, die Feuertaste der Maus zu strapazieren. Zwar sorgen die unterschiedlichen Planetenoberflächen und vereinzelten Perspektivwechsel für etwas Abwechslung, doch täuschen sie nicht darüber hinweg, dass das Spiel überwiegend klassische Genrekost bietet und darüber hinaus zu wenige Eigenakzente setzt. Die belanglose Story wird via Texttafeln zwischen den Missionen schnell abgefrühstückt, während die Grafik zwar mit einem flüssigen Spielverlauf punktet, mit ihrem 08/15-Design und den fehlenden Details aber einen eher lieblosen Eindruck macht. Das Shiften, das im Vorfeld als bahnbrechendes Feature angepriesen wurde, vermag zwar an einigen Stellen so etwas wie Taktik ins Spiel zu bringen, doch gestaltet sich dessen Umsetzung aufgrund der sensiblen Steuerung oftmals als schwieriges Unterfangen.

So kann "Solar Shifter EX" sowohl in grafischer als auch erzählerischer Hinsicht keine Bäume ausreißen und richtet sich eher an Shooter-Fans, die Spaß daran haben, mit Dauerfeuer durch die Levels zu steuern. (Daniel Kohlstadt)


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