Mario Party 10 (Wii U)

Mit Mario Party 10 starten der italienische Klempner und seine Freunde neu durch. Ob der zehnte Teil besser oder schlechter als die Vorgänger ist, finden wir in diesem Test heraus.

 

Was ist Mario Party

 

Zuallererst sei allen, die Mario Party nicht kennen, gesagt: ihr habt etwas verpasst. Seit 1999 kann man sich auf dem Nintendo 64 mit Mario und seinen Freunden mit bis zu vier Spielern auf Spielbrettern messen. Die Areale sind mit normalen Brettspielen vergleichbar; es geht im Kreis herum, es gibt verschiedene Felder, auf denen man landen kann, und jeder besitzt eine Spielfigur mit Würfel. Jedes Feld hat eine eigene Bedeutung, so bekommt man auf dem einen drei Münzen geschenkt, auf dem anderen werden diese wiederum abgezogen. Es gibt davon sehr viele verschiedene, und ihre Anzahl ist in den Jahren immer größer geworden.

 

Es spielen immer vier Figuren, egal, ob Spieler oder Computer. Am Ende einer Runde, nachdem vier Charaktere einen Zug ausgeführt haben, beginnt ein Minispiel. In diesem müssen zum Beispiel Schmetterlinge gefangen oder Rennen gefahren werden. Der Erstplatzierte bekommt dann die meisten Münzen, der Zweitplatzierte ein paar weniger, und so weiter. Ziel des Spiels ist es, die meisten Sterne zu besitzen; diese kann man mit den Münzen kaufen.

 

Spieländerungen seit Teil 9

 

Seit Mario Party 9 ist man allerdings nicht mehr alleine auf dem Spielfeld unterwegs. So bewegt man sich zusammen mit den drei anderen Charakteren in einem Vehikel vorwärts. Auch das Spielbrett ist nicht mehr rund, sondern eine lineare Strecke mit Start und Ziel. Um das Spiel nun zu gewinnen, werden auch keine Münzen und klassischen Sterne mehr benötigt, sondern Ministerne. Und derjenige, der am Schluss die meisten davon hat, gewinnt.

 

An sich sind diese Änderungen ja verkraftbar für einen Mario-Party-Fan, aber wirklich gut sind sie nicht. Uns hat das alte Spielprinzip auf jeden Fall besser gefallen.

 

Wo sich früher noch die Rundenanzahl auf bis zu 50 erhöhen ließ, so wird im neuesten Teil durch eben jene lineare Strecke eine maximale Zeit von 30 Minuten erreicht. Das reicht nicht, um sich gegeneinander ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu liefern, was ziemlich schade ist.

 

Drei Spielmodi

 

Das Spiel kommt diesmal sogar mit drei Modi daher. So gibt es den aus Mario Party 9 gewohnten Partymodus, in dem man mit insgesamt vier Spielern die Ministerne sammeln muss. Daneben sind noch die Bowser- und die Amiibo-Party vorhanden. Bei letztgenannter können neun verschiedene Amiibos gespielt werden, sofern man sie besitzt, und diese hüpfen dann als „Pappfigur“ über die Spielbretter. Sollte man allerdings Amiibos besitzen, die nicht vom Spiel unterstützt werden, etwa Link, Samus, Fox oder Kirby, vergibt das Spiel pro Tag ein Rubbellos für Mario-Party-Punkte. Für diese Punkte erhalten wir zum Beispiel neue Fahrzeuge oder Charaktere.

 

Team Mario gegen Team Bowser

 

In der Bowser-Party können bis zu fünf Kameraden miteinander spielen. Es wird zwischen dem Team Bowser und dem Team Mario unterschieden. Der Spieler mit dem Wii-U-Gamepad kann als Bowser agieren, die anderen brauchen eine Wii-Remote.

 

Das Ziel für das Team Mario ist es, zuerst an den Stern im Ziel zu gelangen. Jeder von den vieren startet mit sechs Herzen, die im Laufe des Spiels mehr werden können, je nachdem auf welchem Feld sie landen.

 

Als Bowser muss man die vier aufhalten. Dafür stehen insgesamt vier Würfel auf einmal zur Verfügung. Sollte der erste Wurf nicht ausreichen, um die Mitspieler zu erreichen, darf ein zweites Mal gewürfelt werden. Dieser Wurf zählt dann aber und wird ausgeführt. Hat man die Ziele eingeholt, so startet ein Minispiel, bei dem das Team Mario mit etwas Glück Herzen verliert. Um das dann aber nicht unfair zu machen, hat man als Bowser wegen des Gamepads einen ganz anderen Blickwinkel auf das Geschehen, als die anderen auf dem Bildschirm.

 

Sollte einer keine Herzen mehr haben, so steigt er aus dem Fahrzeug aus und muss am Startpunkt verweilen. Sammeln die anderen aber nun wieder Herzen, geht es für den Pausierenden wieder an Bord. Haben alle keine Herzen mehr, hat Bowser gewonnen.

 

In wenigen Minuten gewonnen

 

Im Einzelspielermodus der Bowser-Party, also mit vier Computergegnern, hat man meist in wenigen Minuten gewonnen. Wir haben auf allen verfügbaren Schwierigkeitsstufen jeweils innerhalb von gut sieben Minuten gewonnen. Hier hätte nachgebessert werden können.

 

Insgesamt sind auch nur fünf verschiedene Spielbretter vorhanden, und leider gibt es keinen Online-Modus. Wären noch ein paar Spielfelder eingebaut und ein paar Optionen aus den älteren Teilen übernommen worden, wäre das Spiel hervorragend. So kann man nur das Prädikat "Mittelmäßig" vergeben.

 

Wie immer tolle Minispiele

 

Was uns große Freude bereitet hat, sind die neuen und meist innovativen Minispiele. Hier wurde mit Kreativität nicht gegeizt, und deshalb ist man es von Teil zu Teil schon gewohnt, überrascht zu werden.

 

Eher negativ ist die Tatsache, dass für den Partymodus mindestens eine Wii-Remote benötigt wird. Es entstehen für einen Wii-U-Besitzer also unter Umständen zusätzliche Kosten.

 

Grafisch und soundtechnisch gibt es nichts zu bemängeln. Hier wurde, wie schon in den Teilen zuvor, gute Arbeit geleistet. 


Fazit

Ich bin ein Fan der Mario-Party-Reihe seit Teil 1. Deswegen war ich sehr erfreut, dass ich den zehnten Teil testen durfte. Wie auch schon im Test geschrieben, wurde ich von den Minispielen wieder sehr überrascht. Man weiß nie, was den Spieler hinter den manchmal merkwürdig klingenden Namen erwartet. Allerdings gefällt mir das Spielprinzip seit Teil 9 nicht mehr wirklich. Ich saß früher mit meinen Freunden immer ewig vor dem N64, und wir haben uns stundenlang Kopf-an-Kopf-Rennen um die nächsten Sterne geliefert. Diese Momente hat man in Teil 10 nicht, da die Karten relativ kurz sind und man sie in maximal 30 Minuten absolviert hat. Für jeden Gelegenheitsspieler ist das Spiel aber auf jeden Fall einen Blick wert.


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Mario Party 10

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