Shadows: Heretic Kingdoms (PC)

Wer wollte nicht schon einmal einen Dämon spielen? In „Shadows: Heretic Kingdoms“ bekommt man die Chance dazu und darf auch gleichzeitig noch die Welt retten.

 

Der Bruch des Godslayer-Schwertes

Wir steigen kurz nach den Ereignissen des Vorgängers „Kult: Heretic Kingdoms“, 2004 erschienen, ein.  Dort ernannte sich Taryn Arkor mithilfe des legendären Godslayer-Schwertes zum tyrannischen Herrscher der Heretic Kingdoms. Gegen diese Herrschaft gründete Mara Valkarin einen Geheimbund namens Penta Nera, der Taryn Arkor stürzen wollte. Dies gelang ihm dann auch und es brach ein Kampf um das Godslayer-Schwert aus, bei dem dieses zerstört wurde. Genau hier steigt „Shadows: Heretic Kingdoms“ ein. Durch die Zerstörung des Godslayer-Schwertes ist die letzte Verbindung der Götter in die Welt der Sterblichen getrennt worden. Danach hat sich ein Riss zwischen der Dreamworld (zu Deutsch: „Traumwelt“) und dem Shattered Heaven (zu Deutsch: „Zerschmetterter Himmel“) geöffnet, der Dämonen in die Dreamworld eindringen lässt.

 

Diese haben sich die Dreamworld zu Eigen gemacht und zum Shadow Realm (zu Deutsch: „Schattenreich“) verwandelt. Unter den Dämonen gibt es noch die seelenfressenden Devourer (zu Deutsch: „Verschlinger“), die an den Shadow Realm gebunden sind und nicht in die Welt der Sterblichen vordringen können. Sie warten nur darauf, dass ein Mensch stirbt, um die Seele verspeisen zu können oder ihn als Marionette wiederauferstehen zu lassen. So viel zur Vorgeschichte. Wir steigen in das Spiel ein, als Penta Nera ein Ritual unter dem Wüstenort Thole durchführt. Ein komplett verhüllter Magier schleicht sich zu diesem Ort und nutzt die durch das Ritual entstandene Energie, um einen Verschlinger zu beschwören, der seinen Anweisungen folgt. Unser Ziel ist es, den Geheimbund auszuschalten und die Heretic Kingdoms von eben diesem Bund zu erlösen.

Die ganze Story ist für einen Neuling der Serie am Anfang schwer einsehbar, denn es werden nicht viele Hintergrundinformationen gegeben. Somit gilt es sich erst mal an die Quest zu halten um dann im Laufe des Spiels einen Draht zur Story zu finden, die wirklich gut ausgearbeitet ist.

 

Beutezug mit dem seelenfressenden Verschlinger

Zu Beginn spielen wir eine Magierin namens Carissa, die auf der Suche nach dem Orakel ist. Dort lernen wir die Steuerung, auf die wir nachher noch gesondert eingehen werden. Am Ende des Tutorials spielen wir einen anderen Magier, der am Ort des Rituals mit der dort entstandenen Energie einen Verschlinger beschwört.

 

Nach ein paar Minuten Einspielungszeit dürfen wir uns einen Charakter aussuchen. Wir können zwischen drei verschiedenen wählen. Zum einen wäre da Jasker, der ein Fernkämpfer ist, zum anderen der Nahkämpfer Kalig und die Magierin Evia. Jede Spielfigur hat ihre eigene Geschichte, Kampftechnik und Lebenseinstellung. Es ist jetzt möglich, zwischen dem gerade gewählten Charakter und dem Verschlinger zu wechseln. Der Verschlinger ist der einzige, der im Shadow Realm unterwegs ist und nicht sterben darf. Sollte ein anderer Charakter sterben, ist das nicht so schlimm, da dann auf den Devourer gewechselt wird. Einige Rätsel sind nur im Schattenreich lösbar, genauso findet man bestimmte Gegenstände lediglich dort.

 

Nachdem wir uns für einen Charakter entschieden haben, können wir uns das Interface mal etwas genauer ansehen. Auf dem Bildschirm finden wir links oben in der Ecke unsere derzeit auswählbaren Charaktere, die wir durch Druck der Tasten A, S, D und F durchwechseln können. In der Mitte oben ist die Lebensanzeige der Gegner dargestellt, die auch noch über dem Gegner zu finden ist, und in der rechten oberen Ecke befindet sich eine Minikarte. Direkt darunter befindet sich der Quest-Ticker, der dauerhaft den aktiven Auftrag und darunter kurzzeitig jede andere Quest anzeigt, bei der sich der Status aktualisiert hat. In der linken unteren Ecke ist ein scrollbares Protokoll eingeblendet. In der Ecke rechts unten sieht man wegklickbare Hinweise für den Spieler.

 

Unsere Lebensanzeige und Seelenleiste sind in der Mitte unten angeordnet. Direkt darunter befinden sich die Knöpfe zum Inventar (Shortcut „I“), Fähigkeiten („T“), Karte („M“) und Journal („J“). Rechts daneben haben wir vier freie Plätze, um unsere Zauber oder Fertigkeiten zu platzieren. Erreichbar sind diese dann per Hotkey Q, W, E und R. Neben den Zaubern/Fertigkeiten ist noch mal Platz für vier Inventargegenstände wie zum Beispiel Tränke, die man mit den Tasten 1 bis 4 erreicht. Und last but not least fehlt noch die Erfahrungsleiste, die unter den ganzen Hotkeys positioniert ist.

 

Gesteuert werden unsere Charaktere mit der Maus, wobei nur die linke Maustaste benötigt wird. Mit ihr können wir unseren Charakter bewegen, mit einem Zauberstab schießen, mit dem Bogen Pfeile verschießen, auf unseren Gegner mit einem Streitkolben einschlagen und vieles mehr. Mit einem Klick auf einen Gegner laufen wir automatisch so nahe an das Ziel heran, bis wir attackieren können. Halten wir, während wir links klicken, die Shift-Taste gedrückt, können wir von unserer jetzigen Position aus angreifen. Es ist auch möglich, sich ohne Tränke selbst zu heilen, hierfür benötigen wir nur Seelen, die wir uns mit Betätigen der Leertaste einverleiben können.

 

Auf dem Weg durch die Heretic Kingdoms zerschlagen wir jede Menge Fässer, Kisten und alles, was uns im Weg liegt. Oder wir durchsuchen etwas, zum Beispiel einen Sarg. Es gibt eine Unmenge an Gegenständen, die wir finden können. Im Tooltip von Waffen und Rüstungen wird angezeigt, welcher Charakter sie tragen kann. Leider kann man das Inventar nicht nach benutzbaren Gegenständen für einen Charakter ordnen. Somit bleibt nichts anderes übrig, als das gewünschte Item zu suchen und dabei relativ viele andere zu überfliegen.

 

Mit jedem erlegten Gegner erhalten wir eine geringe Menge Erfahrungspunkte, was typisch für ein Rollenspiel ist. Die Macher von „Shadows: Heretic Kingdoms“ erlauben uns aber, mit jedem Stufenaufstieg alle Charaktere zu verbessern, egal mit wem wir gerade spielen. Die Auswahl der Talente, für die wir unsere Talentpunkte vergeben können, ist nicht riesig, aber das würde bei der Anzahl an Charakteren (bis zu 16, vier davon spielbar) auch etwas lange dauern. Neben den Erfahrungspunkten lassen sie auch noch netterweise ihre Seele für uns zurück, mit der wir uns heilen können.

Die Steuerung und das Level System sind zwar einfach gehalten, aber erfüllen dennoch ihren Zweck, nämlich den Spieler nicht zu überfordern. Manchmal ist weniger eben mehr. Das heilen durch Seelen mag auf den ersten Blick etwas seltsam und ungewohnt erscheinen, entpuppt sich aber als unglaublich hilfreich.

 

Düster, aber in schön

Der eher düstere Grafikstil in den Dungeons als auch außerhalb verleiht dem Spiel eine angsteinflößende und schaurige Note, mit der man sich allein gelassen fühlen soll. Im Shadow Realm ist alles sehr mystisch gehalten. So finden wir eher geisterhafte Gegenstände, die grün leuchten und hauptsächlich Geister. In der normalen Welt sind alle möglichen Kreaturen angesiedelt, die jede für sich sehr schön animiert ist.

Epische Ausmaße

Die musikalische Untermalung ist wirklich großartig. In beiden Welten hat man unterschiedliche Soundtracks, die das Wesen der jeweiligen Umgebung einfangen. Die Soundeffekte der Zauber und Waffen wurden realistisch vertont. Auch an eine Sprachausgabe haben die Entwickler gedacht, und die ist sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch verfügbar und klingt in beiden Versionen wirklich glaubwürdig. Die Synchronsprecher haben echt gute Arbeit geleistet.


Fazit

Mir gefällt das Spiel wirklich gut, aber ich würde es nicht mit Diablo vergleichen. Es hat seinen eigenen Charme und seine eigene Story. Einzig und allein die Steuerung und die Spielperspektive sind ähnlich. Besonders gut gefällt mir das Wechseln zwischen den beiden Welten. Hier ergeben sich ungeahnte taktische Vorteile gegenüber manchen Gegnern. So können wir uns mit dem Verschlinger an ihnen vorbeischleichen, ohne dass sie es mitbekommen, und dann wieder zur normalen Welt wechseln und sie von hinten meucheln. Das mit dem Inventar hat mich allerdings etwas gestört, wobei es nicht so tragisch ist. Genauso war für mich der Einstieg in die Story etwas schwer verständlich, das hätte man sicher noch besser lösen können. Die tolle Grafik und der atemberaubende Sound machen das aber wieder wett. Ich kann das Spiel für seinen geringen Preis nur empfehlen. Viel Spaß beim Zocken! (Dominik Probst)


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