Monochroma (PC)

Taucht man einmal bewusst in das Meer von Indie-Games ein, lassen sich immer wieder ein paar Perlen finden. „Limbo“ (2010) war beispielsweise eine solche. Die Spielwelt bestach zu dieser Zeit durch eine gelungen düstere Atmosphäre, welche dem Spieler unsichtbare Hände um den Hals legte. Dass solche Ausnahmewerke immer wieder Nachahmer auf den Plan rufen, liegt wohl in der Natur der Sache. „Monochroma“ scheint in diese Kategorie zu fallen.

 

Big Brother

Die Geschichte ist schnell erklärt: Zwei Brüder tollen in einer Jump’n’Run-Welt herum, einen Drachen steigen lassen steht auf dem Programm. Es kommt, wie es kommen muss: Der Jüngere verstaucht sich, nachdem ein Dach nicht halten wollte, den Knöchel. Dummerweise treibt auch noch ein Kinderhasser sein Unwesen, so dass es mit dem Verarzten erst einmal nichts wird. Den kleinen Bruder huckepack genommen, gilt es, die Flucht nach vorn anzutreten. Ganz ähnlich wie bei „Limbo“ führt der Weg der beiden von links nach rechts, immer über das nächste Hindernis hinweg. Brennende Öl-Fässer müssen bewegt (und zuvor erst einmal gelöscht) werden. Aufzüge, Schalter und Hebel wollen bedient werden, alles in allem nichts Neues.

 

O Brother where are thou?

Die Spielwelt ist dabei im Amerika der 50er Jahre angesiedelt und nimmt Platz in einer Farmlandschaft, von Farmidylle fehlt dabei selbstredend jede Spur. „Monochroma“ ist nicht ganz so schwarz/weiß wie der Titel vermuten ließe, rot gefärbte Objekte heben sich vom Hintergrund ab, sonderlich bedeutungsschwanger wird dieses - aus dem Film „Schindlers Liste“ bekannte - Stilmittel im Gegensatz zu eben jenem Film, jedoch nicht.

Mit dem Bruder auf dem Rücken lässt sich die feindliche Umwelt nicht ganz so gut meistern, aus Jump’n’Run wird da eher Hop’n’Crawl. Leitern zu erklettern ist da noch die einfachste Übung. Der Zweitgeborene lässt sich zwar auch absetzen, aber nur, wenn er dabei keine Angst bekommt. Hell muss das Fleckchen sein, an dem er brav auf die Wiederkehr des großen Bruders wartet. Das macht die Sache nicht einfacher und bringt den Spieler zum Knackpunkt von „Monochroma“. Einmal falsch abgesetzt wird das Brüderlein nach Betätigung eines Schalters von einem Kranarm erschlagen, so dass erst einmal die ganze Chose neu geplant werden muss. Die Rätsel sind recht knackig, da nicht nur das eigene Leben ständig bedroht ist, sondern das familiäre Anhängsel auch noch zusätzlich in Sicherheit gebracht werden muss.

 

My Brothers Keeper

Gestorben wird häufig, gestorben wird viel. Neben zerquetscht zu werden stehen zur freien Auswahl: Verbrennen, in den Tod stürzen, erschlagen werden (durch Objekte und Menschen), ertrinken, zerhäckselt werden, um nur ein paar weitere zu nennen. Der Umgebung ist auch nicht zu trauen. Die bereits genannten Fässer sind besonders tückisch, ins Wasser gestoßen sollten sie doch eigentlich den Protagonisten tragen. Pustekuchen! Wieder eine neue Todeserfahrung mehr auf der Checkliste. Zu schade ist auch, dass der Held des Spiels nie Schwimmen gelernt hat und nach gefühlten 1,3 Sekunden Wasserkontakt sogleich ertrinkt.

Das alles wäre erträglich, würde wenigstens die Steuerung mitspielen. Tut sie leider nicht, denn es mangelt ihr an Präzision. Da etliche der Rätsel unter Zeitdruck zu lösen sind, ist das gleich doppelt bitter. Besser gelungen ist da schon die Spielwelt selbst. Indoor wie outdoor gilt es, den Weg durch Sägewerke, Kohlegruben oder Lagerhallen, in denen Kinder in riesigen Einmachgläsern aufbewahrt werden, zu finden. Die Rätsel ändern sich mit den Orten, welche aufgesucht werden müssen und werden so nie langweilig. So muss im Sägewerk eine Sägemaschine abgestellt werden, um selbst nicht als Hackfleisch das Werk zu verlassen, an anderer Stelle müssen schwere Güterloren bewegt werden, damit es weiter gehen kann.

 

Schlafes Bruder

Die Spielatmosphäre kommt nicht ganz an „Limbo“ heran, ist aber auch nicht meilenweit davon entfernt. Nahtlose Übergänge zwischen den Rätselstellen lassen den Spieler dabei tiefer eintauchen. Ärgerlich sind hingegen jedoch die gelegentlichen Bugs, welche sich dummerweise nicht einmal als solche zu erkennen geben. Da öffnet sich eine Tür nur sporadisch, doch wie soll der Spieler so darauf kommen, dass er durch diese hindurch muss?

 

Offizieller Trailer


Fazit

Insgesamt bietet „Monochroma“ wenig bis nichts Neues, was nicht weiter tragisch wäre, wäre das Spiel zumindest fehlerfrei. Dass das selbst mit komplexeren Adventure-Games geht hat vor einiger Zeit „Journey of a Roach“ bewiesen. Komplett misslungen ist „Monochroma“ hingegen aber auch nicht, ein paar Bugfixes wären schön und würden noch etwas retten. Der Preis von 19,99 EUR ist jedoch nicht gerechtfertigt und lädt erst einmal zum Abwarten ein. Lobenswert ist eine downloadbare Demoversion von der Website des Herstellers.(Daniel Liebeherr)


Kommentare:
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2015-02-11 03:29:43... - Lucas

key pliz


2014-08-18 21:38:51... - bu oyun oynamak işteyorum

dawdfad


2014-08-12 09:05:11... - ㅋㅋㅋ

ㅋㅋㅋ


Monochroma (PC)
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