Max: The Curse of Brotherhood (Xbox 360)

„Max: The Curse of Brotherhood“ entstand beim dänischen Entwicklerstudio Press Play, wobei es sich um eine Fortsetzung von Max & the Magic Marker aus dem Jahr 2010 handelt. Das Spiel ist für Xbox 360, Xbox One im Xbox Games Store und via Steam für Microsoft Windows als Downloadspiel erhältlich.

 

Immer Ärger mit den Geschwistern

Geschwister sind schon echt ätzend, ständig kleben sie einem an der Backe, man muss auf sie aufpassen oder sie machen das eigene Spielzeug kaputt. Da wünscht man sich doch, dass man seinen Bruder oder seine Schwester verschwinden lassen könnte. Dies denkt sich auch der kleine Max und googelt kurzerhand einen Zauberspruch, der genau dies geschehen lassen kann. Ob nun unbeabsichtigt oder aus Boshaftigkeit, tatsächlich öffnet sich ein Portal und ein Monster entführt seinen Bruder Felix in eine andere Dimension. Wie erklärt man das seinen Eltern? Und vor allem macht sich das bestimmt nicht gut im Lebenslauf, wenn man für das Verschwinden seines Bruders verantwortlich ist. Das schlechte Gewissen bringt Max dazu, ebenfalls in das Portal zu springen, um die kleine Nervensäge wieder zurückzuholen. Kurz darauf erfährt man dann auch, wieso Felix überhaupt entführt wurde. Der fiese Mustacho ist in die Jahre gekommen und will seine Seele in den Körper von Felix transferieren, um so sein Leben noch einmal um viele Jahrzehnte zu verlängern. Nun liegt es an Max, genau dies zu verhindern. Glücklicherweise erhält Max dabei Hilfe von einer alten Dame, die ihre Macht in die mächtigste Waffe aus seinem Inventar bündelt: ein alter Filzstift.

 

Die größte Waffe ist der Filzstift

Damit kann die Reise durch die andere Dimension also beginnen, die Max durch verschiedene Szenarien führen wird. Der Weg führt durch eine hitzeglühende Wüste, schließt einen Besuch in düsteren Höhlen und das Schwitzen im tropischen Regenwald mit ein. Wie in typischer Jump‘ n‘ Run Manier müssen Hindernisse überwunden, über Abhänge gehüpft und adrenalinausstoßende Verfolgungsjagden gemeistert werden. Neu ist in „Max: The Curse of Brotherhood“ allerdings, dass man mit dem Super-Marker an bestimmten Stellen Gegenstände erscheinen oder zerstören lassen kann. So kann Max beispielsweise die Erde zu Plattformen emporheben, Gegenstände verschwinden lassen, die den Weg versperren oder Äste entstehen lassen. Entscheidend ist dabei, dass der Stift nur an bestimmten Stellen benutzt werden kann und nur einen begrenzen Vorrat hat.

Dadurch ist es immer wieder nötig genau zu überlegen, wie bestimmte Stellen überwunden werden können, ohne von den bösen Schergen angegriffen zu werden oder einen Abhang hinunterzustürzen. Hinzu kommt, dass die Lianen, Plattformen und Äste nicht nur gerade, sondern auch schräg oder im Kreis gezeichnet werden können. Sollte man also irgendwo nicht weiterkommen, muss immer wieder nach einer individuellen Lösung gesucht werden. Auch im Kampf kann der Filzstift als Wunderwaffe gelten, denn ihr könnt mit ihm Gegner hinter Säulen einschließen oder Fallen auf sie herunterfallen lassen, um sie so unschädlich zu machen.

Anfangs sind geübte Spieler vielleicht noch gelangweilt, doch im Laufe der Geschichte werden die Passagen immer anspruchsvoller. Ärgerlich ist hierbei allerdings, dass das präzise Zeichnen teilweise sehr holprig von statten geht und man gelegentlich mehrere Anläufe benötigt. Was natürlich besonders in den actionreichen Verfolgungsszenen richtig frusttreibend ist und am Nervengerüst sägt.

Sollte Max trotzdem sterben, und das wird er ganz sicher an diversen Stellen, dann ist es glücklicherweise so, dass die Respawn-Punkte sehr spielerfreundlich direkt in der unmittelbaren Nähe gesetzt sind und nicht noch einmal der komplette Level gemeistert werden muss.

Fiese Sammelobjekte, zeigt euch!

In „Max: The Curse of Brotherhood“ laden viele Sammelobjekte dazu ein, jeden Winkel der Spielwelt zu erkunden. In den verschiedenen Levels warten Augen des bösen Mustachos und Amulettsplitter darauf, gefunden zu werden. Teilweise sind diese schon richtig fies versteckt und erfordern noch einmal ein Stück mehr Geschick und gute Augen, um diese überhaupt zu erblicken und anschließend auch zu bergen. Einen Vorteil haben diese Sammelobjekte natürlich, denn sie laden dazu ein, Level zu wiederholen, und erhöhen somit die Spielzeit. Wer für solche Spielereien allerdings nichts übrig hat, der wird wohl aufgrund des linearen Leveldesigns nach einem Spieldurchlauf auch nicht noch einmal in die böse Dimension zurückkehren.

 

Pixar lässt grüßen

Die Grafik des Spiels ist in einem Comic-Stil gehalten, der direkt aus einem animierten Pixar-Film stammen könnte. Man kann sich gut vorstellen, einen Kinofilm zu schauen, der die Geschichten rund um Max und seinen kleinen Bruder thematisiert. Das würde sich auf jeden Fall super in das bestehende Pixar Universum mit „Findet Nemo“, „Monster AG“, „Cars“, „Toy Story“ und „Merida – Legende der Highlands“ einfügen. Doch nicht nur im Design der Figuren selbst, sondern auch mit einem detailreichen Umgebungsdesign überzeugt das Spiel. Die Umgebungen sind sehr abwechslungsreich, was das Spiel mit jedem Level auf’s Neue interessant gestaltet.

Ein Wermutstropfen bezüglich der Soundumgebung könnte sein, dass das Spiel nur mit einer englischen Sprachausgabe daher kommt und der Spieler eine deutsche Übersetzung anhand von Untertiteln präsentiert bekommt. Positiv ist dabei allerdings, dass die Originalsprecher mit viel Engagement und Emotionen arbeiten, was deutsche Synchronsprecher erst einmal genauso gut machen müssten. Hier soll natürlich niemandem fehlende Leidenschaft unterstellt werden, aber leider ist es doch so, dass Nicht-AAA-Spiele aufgrund des geringeren Budgets nicht immer die Synchronisierung erhalten, die sie verdienen. Dies hat man hier geschickt umgangen, indem einfach alles mit Untertiteln übersetzt wurde. Natürlich ärgerlich für diejenigen, die nicht gleichzeitig spielen und lesen wollen.


Fazit

„Max: The Curse of Brotherhood“ ist ein unterhaltsames Jump‘ n‘ Run-Abenteuer, das mich doch so einige Stunden beschäftigen konnte und es mindestens auf sieben Stunden Spielzeit bringt. Die Geschichte ist mit den Comicfiguren, die mich an Pixar-Filme erinnerten, niedlich erzählt und bietet einen guten Grund mich den immer schwieriger werdenden Levels zu stellen. Es macht einfach Spaß, die verschiedenen Umgebungen zu erkunden und inmitten der Wüsten, Wälder und Dörfer sein Glück mit dem Filzstift zu suchen.

Für mich sind die Sammelobjekte auf jeden Fall ein Grund, diverse Levels noch einmal zu meistern, obwohl ich bei manchen Rätseln schon nah an meine Frustgrenze gedrängt wurde und nicht nur einmal kurz davor war, den Controller möglichst kräftig gegen die Wand zu schleudern. Der Geduld wird hier als echter Tugend gehuldigt. Aber wenn man es dann schafft, die einzelnen Gegenstände zu entdecken und zu bergen, dann sorgen die danach ausgeschütteten Glückshormone für eine ausreichende Belohnung. (Anja Schmidt)


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Max: The Curse Of Brotherhood Out April 9Th For Xbox 360 And April 15Th For Steam PC
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