Rainbow Six: Siege (Preview)

Die Traditionsreihe Rainbow Six soll noch in diesem Jahr von Ubisoft mit Rainbow Six Siege um einen neuen Titel erweitert werden. Wer Glück hatte, konnte in der Beta kürzlich bereits einen Blick auf den taktischen Ego-Shooter werfen. Auch wir haben uns für euch in den Kampf gestürzt und berichten über unseren ersten Eindruck.

 

Ein holpriger Start

Schon zu Beginn der Beta herrschte einige Verwirrung. So wurde der ohnehin schon relativ kurze Zeitraum erst noch mal deutlich verkürzt und dann doch wieder verlängert. Die Verlängerung dürfte vor allem den technischen Problemen geschuldet gewesen sein. Zunächst erfolgte der Zugang nur in Wellen und dann blieben wir auf der Suche nach Mitspielern immer wieder stecken. Auch dass Ubisoft für den Mehrspielermodus auf Peer to Peer setzt, sorgte bei uns mehr als nur einmal für Unmut.

Aber Probleme und Fehler darf es in einer Beta noch geben, solange sie im finalen Spiel ausgemerzt sind. Daher wollen wir in der folgenden Vorschau die noch bestehenden technischen Mängel weitestgehend außen vor lassen und uns auf das konzentrieren, was die Spieler ansonsten erwarten können.

Die Beta bot uns die Wahl zwischen zwei Spielmodi. Zum einen den Multiplayer, zum anderen die Terroristenjagd. Für erfolgreiche Missionen erhalten wir Hundemarken, mit denen wir nach und nach die sogenannten "Operators" freischalten können.

Operators sind verschieden ausgerüstete Mitglieder der fünf im Spiel vertretenen Spezialeinheiten. Neben SAS, FBI, SWAT, GIGN und SPETSNAZ findet sich hier auch die deutsche GSG 9. In ihr verfügt beispielsweise der auf das Angriffsspiel ausgelegte Operator "Blitz" über einen speziellen Polizeischild, in dessen Vorderseite eine Art Blitz integriert ist, der zum Blenden von Gegnern eingesetzt werden kann. Der defensiv ausgelegte Operator "Bandit" verfügt hingegen über ein Gerät, mit dem metallische Gegenstände wie der zur Abwehr von Angreifern auslegbare Stacheldraht unter Strom gesetzt werden können.

 

1. Multiplayer

Im Multiplayer treten zwei Teams zu je fünf Spielern gegeneinander an. Dabei nehmt ihr abwechselnd die Rolle von Angreifern oder Verteidigern ein. Gewonnen hat das Team, das als Erstes drei Runden für sich entscheiden kann. Ein Spiel kann sich also über maximal fünf Runden erstrecken.

Insgesamt waren drei Karten spielbar, die in ihren Grundzügen gleich aufgebaut sind. Wir kämpfen in einem vornehmen Konsulat, einem Privathaus oder einer Art militärischem Lagerhaus. Alle Gebäude verfügen über mehrere Etagen, zahlreiche verbarrikadierte Fenster als auch Türen und viele Räume, in denen sich ein großer Teil der Wände und an einigen Stellen auch Decken und Böden sprengen oder auch durchschießen lassen.

Haben beide Teams ihren Startpunkt ausgewählt, beginnt die kurze Vorbereitungsphase. In ihr gilt es für die Angreifer, das Zielgebiet mit Hilfe kleiner fahrender Drohnen zu erkunden und die im Gebäude platzierten Sprengsätze zu lokalisieren, die  in der Aktionsphase anschließend  entschärft werden sollen.

Die im Gebäude startenden Verteidiger verbarrikadieren Türen, platzieren Sprengfallen, Stacheldrähte und andere nützliche Utensilien, die den Angreifern das Leben erschweren sollen. So können auch Wände verstärkt werden, um sie vor einem Durchbruch zu sichern. Zugleich sollten auch die Drohnen abgefangen und zerstört werden, um die Aufklärung zu verhindern.

In der vierminütigen Aktionsphase legen sich die Verteidiger auf die Lauer (böse Zungen würden behaupten, sie campen), um die Angreifer abzufangen. Die Eindringlinge müssen sich zunächst Zugang zum Gebäude verschaffen. Die einfachste Variante hierbei ist, die Barrikade einer Tür oder Fenster zu durchbrechen. Man kann sie zerschlagen, zerschießen oder sprengen. Um es den Verteidigern nicht zu einfach zu machen, können auch Wände erklommen werden. An einem Seil hängend (sogar kopfüber) ist das Betreten des Gebäudes an zahlreichen Stellen möglich.

Die kurzen, aber knackigen Runden erfordern neben einem schnellen Zeigefinger auch ein gutes Gehör und im Idealfall einen guten Plan. In jeder Sekunde kann die Wand neben dem Spieler in Rauch aufgehen oder eine scheinbar schützende Barrikade von Kugeln durchsiebt werden. Mit jedem neu freigespielten Operator ergeben sich neue taktische Möglichkeiten, was zum Experimentieren einlädt. Aber schon nach wenigen Spielen zeichnet sich auf jeder Karte ein sehr ähnliches Vorgehen beider Parteien ab, so dass die Langzeitmotivation ihre Grenzen hat.

 

2. Terrorist Hunt

 

Wenn man will, dass etwas richtig gemacht wird, dann muss man es selber tun. Für alle Verfechter dieser These gibt es im Spielmodus Terroristenjagd neben einer Kooperativvariante mit fünf Spielern auch die Option, als einsamer Wolf anzutreten. Hier stellt ihr euch einer größeren Zahl an Computergegnern. Die Terroristen haben sich in einem der aus dem Mehrspielermodus bekannten, mehrgeschossigen Gebäude verschanzt, und eure Aufgabe ist es, sie auszuschalten.

Ohne Rückendeckung ist als einsamer Wolf besondere Vorsicht gefragt. Hier reichen ein gutes Auge und ein schneller Zeigefinger alleine nicht aus. Wir rücken vor, schalten einen Gegner aus, ziehen uns auf eine sichere Position zurück, um unseren nächsten Schritt zu planen, und rücken wieder vor. Wir locken Gegner hinter uns her, klettern an Außenwänden empor und sprengen Barrikaden, um uns neue Zugänge zu schaffen.

Vor allem die Drohne, die wir in unserem Gepäck haben, ist hier wertvoll. Wir klären mit unserem kleinen Helfer einen Raum nach dem anderen auf und markieren gefundene Gegner. Anschließend parken wir die Drohne in einer sicheren Ecke, damit sie nicht zufällig von einem patrouillierenden Feind entdeckt und zerstört wird. Haben wir die Aufklärung abgeschlossen, gilt es, die Früchte unserer Arbeit einzufahren. Die Markierung der Gegner bleibt für einige Sekunden erhalten, so dass wir sie in vielen Fällen ausschalten können, ohne direkten Sichtkontakt herstellen und uns damit in Gefahr begeben zu müssen. Eine gezielte Granate oder Schüsse durch eine der vielen durchlässigen Barrikaden oder Wände, schon sind wir dem erfolgreichen Abschluss unserer Mission einen großen Schritt näher.

Aber auch bei der besten Aufklärung kann man in den verwinkelten Gebäuden des Spiels leicht einen Gegner übersehen, also gilt es auch, die Ohren offen zu halten. Am Geräusch lässt sich erkennen, ob der Gegner auf dem Gang, hinter der nächsten Ecke oder ein Stockwerk über oder unter uns ist. Und noch aus einem weiteren Grund ist unser Gehör gefragt, denn neben dem von den Terroristen ausgelegten Stacheldraht, der uns verlangsamt, sind auch zahlreiche Sprengfallen verteilt. Die Nähe einer solchen Falle macht sich mit einem Geräusch bemerkbar, das an gestörten Handyempfang erinnert. Auch wenn die KI es uns nicht immer schwer macht, sorgt insbesondere das Spiel als einsamer Wolf immer wieder für Nervenkitzel.

 

 

Grafik und Sound

Grafisch setzt Rainbow Six Siege zwar keine neuen Maßstäbe, kann sich aber dennoch sehen lassen. Rauch und Partikel-Effekte sind gut umgesetzt, und die Texturen hinterlassen einen soliden Eindruck. Einzig die Bewegungen der Spielfiguren wirken stellenweise etwas unnatürlich, was im Eifer des Gefechtes aber nur selten auffällt.

Überdurchschnittlich gut fällt die Vertonung aus. Nicht nur, dass Explosionen wirklich brachial klingen, sie lassen sich zudem auch noch gut verorten. Unterstrichen werden sie durch ein leichtes Wackeln unseres Sichtfeldes, was den ohnehin gelungenen Effekt nochmals mehr Kraft verleiht.

Auch der Klang von Schritten und Schüssen unterscheidet sich deutlich in Abhängigkeit davon, ob der andere Spieler sich über, unter, hinter oder neben uns befindet. Nicht selten hört man den Gegner so lange, bevor man ihn sieht. All das macht Rainbow Six Siege zu einem Fest für die Sinne.


Fazit

Sieht man von den technischen Problemen einmal ab, hinterlässt Rainbow Six Siege einen insgesamt passablen ersten Eindruck. Die kurzen und knackigen Spielrunden sind zwar nicht sonderlich abwechslungsreich, machen aber prinzipiell wirklich Spaß. Vor allem die spezielle Ausrüstung der Operators und die damit verbundenen zahlreichen Möglichkeiten, in ein Gebäude einzudringen und den Gegner zu überrumpeln, laden zum Experimentieren ein. Das Spiel knüpft damit erfolgreich an die Tradition der Reihe an.

Leider bricht das Spiel aber auch mit einer der wichtigsten Traditionen. So wird es nach aktuellem Stand ohne Einzelspielerkampagne erscheinen. War bei früheren Titeln der Mehrspielermodus eine sehr willkommene Dreingabe zu den anspruchsvollen Kampagnen, soll dieser nun allein ins Rennen geschickt werden.

Die Frage, ob das Spiel auch ohne Solomodus den Preis von 60 bis 80 (Gold-Edition) Euro rechtfertigen kann, ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu beantworten. In jedem Fall wird es bei alteingesessenen Fans einen faden Beigeschmack hinterlassen.(Christian Heldmaier)


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